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Irland-Tour: 2. Etappe, Caragh Lake - Glin, Montag, 21. Juni 2010

21.06.2010

Irland-Tour: 2. Etappe, Caragh Lake - Glin, Montag, 21. Juni 2010

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger

Heute Morgen weckten uns Sonnenstrahlen und Vogelgezwitscher. War das ein Tagesbeginn mit Ausblick vom Frühstückstisch auf den glitzernden See. Das Anwesen ist gut eingewachsen und von der Strasse kaum einsehbar. Überall wurden Stimmen laut „komm wir machen doch hier einen Ruhetag“. Aber die Neugierde auf die weiteren Strecken und Eindrücke der „Grünen Insel“ hatten Vorrang und so starteten wir gut erholt um 9.30 Uhr auf die 2. Etappe.

Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: sonnig, 24-28°

Strecke:
100 km, 800 HM

Ab Caragh Lake geht es weiter über Killorglin wieder ins Landesinnere. Ein paar knackig kurze Aufstiege bringen uns auf eine Hochebene. Landwirtschaft, Schafe und Kühe prägen das Bild. Nach dem Städtchen Listowel geht es flach weiter bis zum Tagesziel Glin.

Etappenort:
Bekannt geworden ist Listowel durch seine Writers Week (Schriftstellerwoche), die alljährlich im Juni stattfindet. Ein weiteres Ereignis ist das Erntedankfest Ende September, das bis heute gleichzeitig als Heiratsmarkt fungiert.
Unser Ziel ist heute Glin in der Nähe von Tarbert. Mit dem Strafvollzug im 19. Jahrhundert beschäftigt sich das Tarbert Bridgewell Courthouse & Jail, in dem in nachgestellten Szenen die Geschichte von Thomas Dillon erzählt wird. Auf Tarbert Island stehen ein Leuchtturm und eine alte Geschützstellung.

Ereignisse:
Noch ein kurzes Stück auf dem Kerry Ring, dann verliessen wir die Hauptroute und weiter ging’s auf kleinen verkehrsarmen Nebenstrassen. Gusti hatte uns am Abend von einer kurzen ruppigen Steigung erzählt, aber was da auf uns zu kam war schon eher ein knackiger 1 km langer, mit teilweise 18 %-gem Aufstieg! Aber von wegen absteigen - es wurde von allen alles gefahren – Radwandern mit GZR ist ja schliesslich auf Mallorca! Nach den Passagen, die in der Landkarte von Gusti handschriftlich mit „stark wellig“ bezeichnet sind (wie gesagt, bis zu 18%!), waren alle hungrig und freuten sich auf den Mittagshalt in einem Café/Bäckerei in Listowel, mit Sandwich, „Brown Bread“ und natürlich auch Kuchen für Gusti.

Gut gestärkt fuhren wir weiter nördlich Richtung Tarbert. Die Strassen wurden schmäler, noch etwas rauer und auf beiden Strassenseiten gab es Viehweiden, soweit das Auge reicht.
Tarbert liegt bereits am River Shannon und noch ein kleines Stück entlang am Fluss, erreichten wir unsere heutige Bleibe: das Glin Castle. Inmitten eines grossen Parks oberhalb des Shannon liegt dieses herrschaftliche Castle und versetzte den ein oder anderen erstmal in Staunen: Eine grosse, mächtige Eingangshalle empfing uns, beidseits hohe Räume mit altehrwürdigen Möbeln, Bildern, Sammlerstücken – Ms. Marple lässt grüssen! Wir fühlten uns beim Genuss von Guinness bzw. 5 o'clock-Tea in eine andere Zeit versetzt.

Nach dem wunderbaren Abendessen, ein Buffet vom Feinsten, hatten wir noch die Ehre, vom Besitzer, einem waschechten Earl!, begrüsst zu werden. Seit 700 Jahren ist dieses wunderbare Anwesen in der Familie.

Wir haben heute einen zweiten, herrlichen Tag verbracht. Leider mussten wir ohne unseren Heinrich weiterfahren. Als wir gestern im Hotel ankamen, kippte er im gekiesten Hof aus dem Stand um und ist unglücklich gefallen. Er wurde mit der Ambulanz ins Spital in Tralee gebracht und bis spät abends geröntgt und untersucht. Der Oberschenkel war gebrochen und jetzt bereits operiert. Wir wünschen ihm an dieser Stelle schnelle Genesung und hoffen, dass er bereits am Samstag mit uns nach Hause fliegen kann.