<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Adventskalender 2013
Adventskalender am 20. Dezember: Rückblick auf die erste Saison des Teams IAM Cycling
Suchen Adventskalender 2013 Forum  Adventskalender 2013 Forum  Adventskalender 2013
20.12.2013

Adventskalender am 20. Dezember: Rückblick auf die erste Saison des Teams IAM Cycling

Info: Bildergalerie
Autor: Christine Kroth (Cofitine)



  20.12.  
2013 kam ein neues Team mit Schweizer Lizenz und Pro-Continental-Status ins Peloton. Das Team IAM Cycling hatte zu Beginn bereits viele Vorschusslorbeeren bekommen und hatte viele erfahrene, aber auch viele jüngere, noch unbekannte Fahrer, vor allem aus der Schweiz, verpflichtet.
Gründer und Chef des Teams ist der Schweizer Michel Thétaz, dem die Firma IAM (Independent Asset Management), die ihren Sitz in Nyon am Genfer See hat, gehört.



LiVE-Radsport.com Adventskalender 2013
Vom 1. bis 24. Dezember präsentieren wir Euch täglich einen besonderen Beitrag, um in der an Radrennen etwas ärmeren Adventszeit keine Langeweile aufkommen zu lassen.
-> Zur Adventskalender-Übersicht


Das Team

23 Fahrer stark war der Kader in der ersten Saison des Schweizer Teams. Neun Fahrer kamen aus der Schweiz, darunter viele Neo-Profis, die so eine Chance erhalten sollten, sich international zu bewähren. Bereits im Vorfeld der Saison 2013 wurde von vielen Seiten betont, wie wichtig dies für den Schweizer Radsport und die Schweizer Radprofis sei.
Eine wichtige Philosophie des Teams ist auch, sich langsam zu entwickeln, weshalb man nicht so viele große und teure Stars verpflichtet hat. Stattdessen setzte die Teamleitung auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen erfahrenen Fahrern, wie etwa Johann Tschopp und Martin Elmiger, und Nachwuchsfahrern. Ebenso auf ein Gleichgewicht zwischen Fahrern aus der Schweiz und aus anderen Nationen.
Im Laufe des Jahres wurde immer wieder die familiäre Atmosphäre des Teams betont, welche deutlich zu spüren ist, wenn man sich näher mit dem Team beschäftigt und Fahrer und Betreuer vor Ort bei den Rennen trifft.

Die Ziele

Ziel des Teams war, Schweizer Jungprofis den Einstieg in die Profiszene zu erleichtern.
Aber auch die Einladungen zu den großen Rennen wurden genannt, nicht zuletzt zum Giro d’Italia oder zur Tour de France.
Das erste Ziel wurde erreicht. Als einer der Newcomer der Saison zählt der junge Walliser Sébastien Reichenbach, der bei der Tour de Suisse mit dem 16. Platz in der Gesamtwertung auf sich aufmerksam machte und gut 6 Wochen später bei der Trofeo Matteotti seinen ersten Profisieg erringen konnte. Aber auch die anderen jungen Schweizer wie Patrick Schelling, Marcel Aregger und Jonathan Fumeaux setzen sich immer wieder gut in Szene.
Das zweite Ziel wurde nur zum Teil erreicht. Zwar wurde das Team zu allen wichtigen WorldTour-Rennen in der ersten Saisonhälfte eingeladen, jedoch blieb ihnen eine Wildcard für eine der Grands Tours verwehrt.

Die Erfolge

9 Saisonsiege konnte das Team IAM in seiner ersten Saison verbuchen. Hinzu kommen noch drei nationale Meistertitel. Matthias Brändle und Gustav Erik Larsson sicherten sich in ihren Heimatländern die nationalen Titel im Einzelzeitfahren. Alexejs Saramotins wurde Landesmeister auf der Straße.
Wenngleich die ganz großen Triumphe und Siege ausblieben, so konnte das Team doch mit einigen guten Resultaten überzeugen.
Bereits zu Beginn der Saison machte IAM mit dem Sieg bei der renommierten Tour Méditerranéen Cycliste Professionnel in Südfrankreich auf sich aufmerksam. Der Schwede Thomas Lövkvist sicherte sich hier den Gesamtsieg.
Für Aufsehen sorgte zu Beginn der Saison auch Johann Tschopp, der sich das Bergtrikot bei Paris-Nizza sichern konnte und kurze Zeit später den neunten Platz beim Critérium International belegte.
Beim Circuit de la Sarthe Anfang April konnte Matteo Pelucchi die erste Etappe gewinnen.
Ebenfalls ein Etappensieg gelang Heinrich Haussler bei der Bayern-Rundfahrt. Wobei der Australier bereits im Frühjahr mit dem 6. Platz bei der Flandern-Rundfahrt, dem 4. Platz bei Gent-Wevelgem und dem 11. Platz bei Paris-Roubaix hervorragende Ergebnisse erzielt hatte.
Mit der Berner Rundfahrt (Marcel Wyss) im Mai und der Tour du Jura (Matthias Brändle) im September sicherte man sich wichtige, aber international kaum bedeutende Siege auf heimischem Terrain. Wobei man bei der Berner Rundfahrt einen vierfachen Triumph feiern konnte. Hinter Wyss belegten Sébastien Reichenbach, Rémi Cusin und Matthias Brändle die Plätze zwei bis vier.
Marcel Wyss erreichte dann auch bei der heimischen Tour de Romandie Ende April mit dem 10. Platz in der Gesamtwertung eine äußerst wichtige Top-10-Platzierung bei einem WorldTour-Rennen.
Im Sommer sorgten zunächst Sébastien Reichenbach mit seinem Erfolg bei der Trofeo Matteotti, bei der Johann Tschopp auf dem zweiten Platz einen Doppelsieg perfekt machte, und dann Martin Elmiger bei der Tour de Limousin für Aufsehen. Elmiger gewann in Westfrankreich nicht nur die erste Etappe, sondern konnte seine Führung über alle vier Etappen verteidigen und sich den Gesamtsieg sichern. Gut vier Wochen später bestätigte er dieses Ergebnis mit einem zweiten Platz in der Gesamtwertung der Tour of Britain.
Für den letzten Saisonsieg sorgte Alexsej Saramotins Mitte September bei der Tour du Doubs.
Heinrich Haussler und Gustav Erik Larsson setzten mit Platz 6 bei Paris-Tours bzw. Platz 2 beim Chrono des Nations den Schlusspunkt der Saison.



-> Zur Bildergalerie


Die Fahrer

Einige Fahrer haben in dieser Saison beim Team IAM international für Aussehen gesorgt. Vier Fahrer sollen hier noch mal im Besonderen erwähnt werden.

Heinrich Haussler – Der Klassikerspezialist
Der 29-jährige Australier, der in Freiburg im Breisgau lebt, wechselte vom Team Garmin zu IAM und war der Kapitän für die Frühjahrsklassiker und sollte in den Sprints die Siege einfahren. Der große Erfolg blieb zwar aus, sein einziger Sieg in dieser Saison war ein Etappensieg bei der Bayern-Rundfahrt, dennoch konnte er sich bei den Frühjahrsklassikern in Szene setzen. Platz 6 bei der Flandern-Rundfahrt, Platz 4 bei Gent-Wevelgem sowie Platz 11 bei Paris-Roubaix sprechen für sich.

Martin Elmiger – Der Routinier
Nach sechs Jahren in Frankreich beim Team Ag2R kehrte der 35-jährige Routinier in seine Heimat zurück. Und damit auch der Erfolg. Die Saison begann in Katar und Oman, wo er in der Gesamtwertung den 15. Platz belegte. Bei den Frühjahrsklassikern war er als Helfer für Heinrich Haussler im Einsatz und machte dabei eine gute Figur. Der achte Platz in der Gesamtwertung der 4 Tage von Dünkirchen sowie der neunte Platz bei der Bayern-Rundfahrt bestätigten diesen Eindruck. Bei den Schweizer Meisterschaften musste er sich in beiden Rennen knapp geschlagen geben und sich mit dem zweiten Platz begnügen.
Dafür wurde die zweite Saisonhälfte ein großer Erfolg. Nach seinem Sieg auf der ersten Etappe der Tour du Limousin konnte er das Leadertrikot über alle vier Tage verteidigen und sicherte sich so den Gesamtsieg dieser Rundfahrt. Bei der Tour of Britain, bei der er sich das Sprinttrikot holte, sorgte er mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung hinter Bradley Wiggins für Aufsehen.
Die Rückkehr in die Schweiz war für Martin Elmiger also ein voller Erfolg.

Sébastien Reichenbach - Der Newcomer
Mit 22 Jahren gelang dem aus Martigny stammenden Walliser der Sprung in Profigeschäft. Bereits in seiner ersten Saison konnte er an der Weltspitze anklopfen.
Die Saison begann zunächst noch recht verhalten, er tastete sich nach und nach heran. Bei der Tour de Suisse belegte Reichenbach dann in der Gesamtwertung einen viel beachteten 16. Platz. Bei der Trofeo Matteotti im Juli feierte er, dank einer perfekten Teamtaktik, seinen ersten Profisieg. Kurze Zeit später verpasste er bei der renommierten Tour de l’Ain nur knapp das Podium und wurde Vierter.
Diese Leistungen brachten dem 23-Jährigen eine Nominierung für die Weltmeisterschaften in Florenz ein, bei der er sich als einer der wichtigsten Helfer für Fabian Cancellara in Szene setzen konnte.
In den nächsten Jahren könnte ihm der endgültige Sprung in die Weltspitze gelingen! Den Namen Sébastien Reichenbach sollte sich die Radsportwelt merken!

Matthias Brändle – Der Angriffslustige
Der 22-jährige Österreicher kam nach einem Jahr beim deutschen Team NetApp zu IAM und erwies sich schnell als einer der wichtigsten Fahrer der Teams. Vor allem seine Angriffslust sorgte international für Aufsehen und brachte ihm bei der Tour de Romandie den Gewinn des Sprinttrikots und die Auszeichnung als kämpferischster Fahrer ein. Ebenso sicherte er sich mit dieser Fahrerweise das Bergtrikot bei der Tour de l’Ain.
Neben all den Hochs gab es aber auch einen Tiefpunkt in der Saison. Weil er sich auf der Abfahrt vom Großglockner am Teamfahrzeug festgehalten haben soll, wurde Matthias Brändle bei der Österreich-Rundfahrt disqualifiziert.
Die großen Erfolge blieben aber in dieser Saison aus. Zwar siegte er bei der Tour du Jura und wurde Österreichischer Meister im Einzelzeitfahren, außerdem wurde er Zweiter beim Rennen La Polynormande und Vierter beim Rennen Cholet – Pays de Loire, doch viel wichtiger wiegt die Aufmerksamkeit, die er mit seiner Fahrweise dem Team brachte.

Ausblick

Die Mannschaft möchte auch in der Saison 2014 ihrer Philosophie treu bleiben und weiterhin durch kontinuierliche Arbeit und mit einem ausgewogenen Team aus jungen und erfahrenen Fahrern sowie aus Schweizern und internationalen Stars überzeugen, um so in den nächsten Jahren den Sprung in die WorldTour zu schaffen. Doch auch 2014 bleibt das Team mit Pro-Continental-Lizenz in der zweiten Liga des Radsports.
Durch einige namhafte Verpflichtungen soll im kommenden Jahr aber das große Ziel, der Start bei einer der drei großen Landesrundfahrten, erreicht werden.
Das Team bleibt in seiner Form weitgehend erhalten, Rémi Cusin (Karriereende), Marco Bandiera (Androni) und Alexandr Pliuschin (Team Sky Dive Dubai) sind die einzigen Angänge.
Demgegenüber stehen mit dem Franzosen Sylvain Chavanel (von Omega Pharma-Quickstep) und dem Schweizer Mathias Frank (von BMC) zwei namhafte Zugänge, die das Team weiter verstärken und für Erfolge sorgen sollen.
Dazu wurden noch Chavanels treuester Helfer, Jérome Pineau, sowie der Spanier Vicente Reynes (von Lotto Belisol) und der Deutsche Roger Kluge (von Netapp-Endura) verpflichtet.
Diese Konstellation verspricht eine spannende und erfolgreiche zweite Saison für das Team IAM Cycling.





Das Team IAM-Cycling bei der Tour de l´Ain
Das Team IAM-Cycling bei der Tour de l'Ain

Marco Bandiera (Tour de l´Ain)
Marco Bandiera (Tour de l'Ain)

Kevin Ista (Tour de l´Ain)
Kevin Ista (Tour de l'Ain)

Fahrer des Teams vorm Start zu letzten Etappe der Tour de l´Ain
Fahrer des Teams vorm Start zu letzten Etappe der Tour de l'Ain


[Weitere Bilder]
Zum Seitenanfang von für Adventskalender am 20. Dezember: Rückblick auf die erste Saison des Teams IAM Cycling



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live