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Western Cape Tour, 9. Tag: Swellendam - Arniston 17. November 2013
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18.11.2013

Western Cape Tour, 9. Tag: Swellendam - Arniston 17. November 2013

Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Das gestrige Abendessen in speziellem Ambiente mit vielen leckeren südafrikanischen Spezialitäten wird sicher allen in bester Erinnerung bleiben. In der Nacht hatte es wieder zu regnen angefangen und wurde bis zum Frühstück zum Dauerregen. So lief das Buschtelefon zwischen den Leitern in den drei Häusern heiss. Es wurde entschieden den Start um eine Stunde zu verschieben.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: staffelweise Regenschauer
Temperatur: -20°C
Kilometer: 92 km
Höhenmeter: 1100 HM
Schnitt: 23

Strecke:
Heute hiess das Motto: Wellenreiten. Nachdem wir von der Hauptstrasse abgebogen waren, erwarteten uns auf den nächsten 60 km Wellen und nochmals Wellen. In stetem Auf und Ab durchquerten wir riesige Schafweiden und Getreidefelder (Weizen, Gerste), unglaublich diese Weite. Die einzige Ortschaft, die wir passierten, war Bredasdorp. Dieser Ort wurde 1838 von Van der Breda gegründet und liegt an dem mit Proteen bewachsenen Preekstoel-Hügel. Hier gabelt sich die Strasse. Während es bis zum südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents (Kap Agulhas) noch ca. 40 km sind, gelangten wir nach 25 km ans Meer zu unserem Zielort Arniston.

Etappenort:
Arniston liegt unweit der Südspitze Afrikas, dem Kap Agulhas. 1488 umsegelte Bartolomeu Diaz diese Stelle, welche bei den Seefahrern infolge der Abweichungen der Magnetnadel, auch unter dem Namen „Nadelkap“ bekannt ist. Vorsicht ist geboten, denn eine flache und klippenreiche Bank erstreckt sich kilometerweit im indischen, bzw. atlantischen Ozean, welche hier aufeinander treffen.

Arniston oder auch Waenhuiskrans genannt, ist ein 200-Jahre alter malerischer Fischerort, der bei Künstlern und Fotografen sehr beliebt ist. Aber auch die Fischer schätzen ihren Ort sehr, gilt die „Agulhas Bank“ als eine der ertragsreichsten Fischergründe der Erde. Einige der restaurierten Fischerhäuser stehen unter Denkmalschutz.

Anziehungspunkt in Arniston ist aber auch die Höhle, die unter dem Namen „Waenhuiskrans“ bekannt ist. Ebenso laden mehrere Naturparks zum verweilen ein, so z.B. der Agulhas National Park, der infolge vieler Feuchtgebiete zahllose Wasservögel anlockt und eine reiche Pflanzenwelt zu bieten hat.

Ereignisse:
Zwischenzeitlich hatte es sogar aufgehört zu regnen und alle waren frohen Mutes und Zuversicht. Doch genau zur Abfahrtszeit von Gusti’s Gruppe kam wieder eine Regenfront, gefolgt von weiteren. So war die Leitung einmal mehr gefordert: Konkret hiess das, möglichst schnell einen Bus für den Transfer nach Arniston, den südlichsten Punkt unserer Reise, organisieren…. und das an einem Sonntag, uiuiuiui!

Die Gästeschar zeigte Verständnis und Geduld. Die Zeit wurde mit vielen (Rad-) Gesprächen und Jassen verbracht. Vom Guesthouse erhielten wir in verdankenswerterweise sogar Tee offeriert. Innert kurzer Zeit hatte Andrea zusätzlich zu unseren zwei Begleitfahrzeugen noch einen Bus aufgetrieben.

Eine Gruppe zog es vor, trotz des unsicheren Wetters, den Weg unter die Veloräder zu nehmen…. Also machte sich Röbi mit 11 Mannen auf den Weg… Respekt, Respekt. Als sie zur Abzweigung nach Bredasdorp kamen, war die Strasse jedoch gesperrt. Sie mussten wie alle anderen einen Umweg von 26 km in Kauf nehmen. Wo man hinschaute, war der Spruch „Land unter“ Wirklichkeit! Nirgendwo ein schützendes Dach, geschweige denn ein Restaurant oder ähnliches. So errichtete Gusti nach etwa 50 km ein „Biwak“, d.h. er deponierte 10 Liter Wasser und isotonisches Getränk am Strassenrand. Das war auch nötig, denn der Regen und der Wind setzte allen mächtig zu.

Inzwischen war der nicht radelnde Vortrupp in Bredasdorp eingetroffen. Hier durften sie Gastrecht in einem sonst sonntags geschlossenen Restaurant geniessen. Der Besitzer hatte extra für uns geöffnet. Hier erfuhren wir, dass die Strasse nach Arniston hoch überflutet ist, was die Tourleitung abermals forderte.
Man organisierte zusätzliche 4x4 Fahrzeuge und so fuhr der Konvoi mit den zwei GZR Bussen durch die 80 cm hohen Wasserfluten… Abenteuer pur!

In der Zwischenzeit traf Gruppe Röbi beim vereinbarten Restaurant ein und die GZR Busse machten sich auf den Weg die Gruppe abzuholen. Doch oh weh, Soly und Gusti blieben mit ihrem Mercedes Vito diesmal im Wasser stecken, denn die Motoren „versoffen“ buchstäblich. Die Autos mussten aus den Fluten geschleppt werden und machten keinen Wank mehr. Die hilfreichen Südafrikaner, allen voran Barbara, sowie ihr Chef vom Hotel und Julian der Restaurantbesitzer sorgten mit ihren geländegängigen Fahrzeugen dafür, dass bis zum Apero um 18.30 Uhr alle im Hotel waren…. bis auf Soly, der mit einem zur Verfügung gestellten Lastwagen nochmals zurück nach Swellendam die restlichen Fahrräder abholen musste.

Zuletzt noch News von der Wetterfront: Beim Abendessen glitzerte das Licht des Vollmondes in voller Pracht im Meer, wie wenn nichts gewesen wäre. Morgen geht es weiter. Aber wie? Das könnt ihr hier wieder erfahren. Allen eine trockene gute Nacht.





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