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Unerwarteter Auftakt zur Tour de San Luis: Phillip Gaimons erster Profisieg statt einem Massensprint
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20.01.2014

Unerwarteter Auftakt zur Tour de San Luis: Phillip Gaimons erster Profisieg statt einem Massensprint

Info: Tour de San Luis 2014 (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Villa Mercedes, 20.01.2014 – Mark Cavendish, Francesco Chicchi, Roberto Ferrari, noch einmal Chicchi, Mattia Gavazzi. Wenn man durch die Resultate der Tour de San Luis zurückblättert, sieht man stets gut bekannte Sprinter als Sieger der 1. Etappe, seit die argentinische Rundfahrt in der UCI-Kategorie 2.1 geführt wird und mehr und mehr internationale Stars anlockt. Heute war Sacha Modolo der Schnellste des Feldes, eigentlich ein würdiger Nachfolger der Gennanten. Doch er wurde nur Achter, denn der Sieg wurde leichtfertig an Ausreißer hergeschenkt. Sehr zur Freude des US-Amerikaners Phillip Gaimon (Garmin-Sharp), der mit bald 28 Jahren zu seinem ersten Sieg in einem Profi-Rennen kam.

Keine Hilfe für Omega Pharma-Quick Step
Es war an sich eine perfekte Strecke für die Sprinter, 166,2 Kilometer zwischen San Luis und Villa Mercedes. Am Anfang ein wenig hügelig, zwei Sprintwertungen und eine kleine Bergwertung nach 55 Kilometern, damit die Ausreißer nicht gänzlich leer ausgehen, und danach stets leicht abschüssiges Terrain, um sie wieder einzuholen und mit Schwung dem Ziel entgegen zu sprinten. Es war eine fast exakte Kopie des Eröffnungs-Abschnitts von 2013, als Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) seine Saison gleich mit einem Sieg begann. Jedenfalls auf dem Papier. Doch eine Gruppe mit Marc De Maar (UnitedHealthcare), Phillip Gaimon (Garmin-Sharp) und drei Argentiniern – Lucas Gaday (Buenos Aires Provincia), Emiliano Contreras (Nationalmannschaft) und Leandro Messineo (San Luis Somos Todos), der im Vorjahr die Sprintwertung für sich entschied – hatte einen glücklichen Tag erwischt. Von maximal 12 Minuten Vorsprung hatte derjenige von ihnen, der die Etappe gewann, am Ende immer noch 4:35 Minuten übrig. Für die Gesamtwertung sollte dies zumindest keine bleibenden Auswirkungen haben, denn es folgen drei Bergankünfte und ein Zeitfahren, bei denen die Favoriten das Kommando übernehmen werden. Einzig Omega Pharma-Quick Step hatte das Bestreben gezeigt, die Flüchtigen einholen zu wollen. Weil sie niemand dabei unterstützen wollte, stellte die Cavendish-Mannschaft nach einer Weile den Dienst vorübergehend komplett ein und das „Unheil“ aus Sicht der Sprinter nahm seinen Lauf.

Gruppe löst sich auf, bis nur Gaimon verbleibt
Die Ausreißergruppe wurde auf dem Weg Richtung Villa Mercedes Stück für Stück dezimiert. Gaday fiel als erster zurück, hatte aber immerhin das Sondertrikot für die Sprintwertung in der Tasche. Das Bergtrikot hatte sich Gaimon unter den Nagel gerissen. An einem Kreisverkehr, etwa 20 Kilometer vor dem Ziel, stürzten Messineo und De Maar wegen eines Autos, das in einer Einfahrt geparkt war, mit den Hinterrädern jedoch auf der Straße stand. Nun waren es nur noch zwei und auch deren Wege trennten sich auf den letzten Kilometern. Gaimon setzte sich zwölf Sekunden von Contreras ab und konnte den Sieg zum Schluss in aller Ruhe genießen. De Maar und Messineo folgten erst nach über einer Minute. Während sich Gaday vom Feld hatte einholen lassen, kamen eine gute halbe Minute vor ebendiesem Cristian Da Rosa (Clube Dataro de Ciclismo-Bottecchia), Adrian Alvarado (Nationalmannschaft Chile) und Christian Meier (Orica-GreenEdge) auf die Plätze fünf bis sieben. Lange Zeit hatten sie die Führenden verfolgt, ohne jemals auch nur halbwegs in ihre Nähe zu kommen. So jubelte also Gaimon, ein US-Amerikaner, der zwei Tage nach dem Ende der Rundfahrt 28 Jahre alt wird und eines der auffälligsten Tattoos aller Profi-Radsportler trägt. Der Garmin-Neuzugang, der vergangene Saison für Bissell und davor für andere Continental Teams in seiner Heimat fuhr, trägt auf seinem rechten Bizeps die Zeichnung eines Stücks Seife mit dem Schriftzug „CLEAN“ darauf. Ein klares Bekenntnis seiner Einstellung zum Thema Doping.

-> Zum Resultat

Das orangefarbene Leadertrikot auf der 2. Etappe zu verteidigen, dürfte für Gaimon kein leichtes Unterfangen werden. Am Mirador del Potrero (4,8 km à 6,7%) gibt es die erste Bergankunft. Auf der anderen Seite hatte diese 2013 nicht für die allergrößten Abstände gesorgt, was ihm Mut machen kann.





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