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Evans fährt auf Corkscrew-Etappe ins Leadertrikot der Tour Down Under
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23.01.2014

Evans fährt auf Corkscrew-Etappe ins Leadertrikot der Tour Down Under

Info: TOUR DOWN UNDER 2014
Autor: Felix Griep (Werfel)



Campbelltown, 23.01.2014 – Bei allen drei Grands Tours stand Cadel Evans (BMC Racing Team) schon auf dem Podium. Etwas, das ihm in seiner Heimat bei der Tour Down Under noch nie gelungen ist. Das könnte sich jetzt ändern, nachdem er auf der 3. Etappe durch einen Angriff auf der steilen Corkscrew Road Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) das Leadertrikot entriss. Mit 15 Sekunden Vorsprung auf eine zwölfköpfige Verfolgergruppe um den australischen Meister erreichte der 36-Jährige das Ziel. Zwölf Sekunden liegen nun zwischen Evans und Gerrans, der zwar ins Hintertreffen geraten ist, aber übermorgen am Willunga Hill die Gelegenheit zur Revanche bekommt.

Eine never ending Story: Jens Voigt auf der Flucht
Vor einem Jahr wollten die Veranstalter der Tour Down Under neben dem traditionellen Willunga Hill einen neuen Berg einführen, um ihrer Rundfahrt einen weiteren für den Gesamtsieg überaus wichtigen Tag hinzuzufügen. Die Wahl fiel auf die Corkscrew Road, welche mit ihrer steilen Steigung (2,5 km à 9%) und der kurvenreichen Abfahrt zu überzeugen wusste und 2013 zu einer spannenden Etappe mit Sieger Geraint Thomas führte. Auf dem 3. Teilstück fuhr man nun erneut über die „Korkenzieher-Straße“. Die 145 Kilometer lange Etappe begann, nach dem neutralen Start in Norwood in einer Ortschaft mit dem schönen Namen Paradise. William Clarke (Drapac) gönnte sich, wie gestern nach seiner zweiten Flucht angekündigt, eine Auszeit, dafür griff sein Teamkollege Travis Meyer als Erster an. Zu ihm gesellten sich Jérôme Cousin (Europcar), Andriy Grivko (Astana) und Jens Voigt (Trek Factory Racing). Obwohl der unverwüstbare 42-Jährige seinen wesentlich jüngeren Mitstreitern sämtliche Punkte an den Sprintwertungen überließ, würdigte die Jury seinen Einsatz mit der Auszeichnung für den kämpferischsten Fahrer. Größeres Ausreißerglück fand Voigt jedoch nicht, weil das Feld bereits 17 Kilometer vor Schluss zu der Gruppe aufschloss, die da nur noch ein Trio war. Cousin war schon nach der Hälfte der Strecke zurückgefallen.

Evans im Anstieg unaufhaltbar, in der Abfahrt uneinholbar
Als man sich der Corkscrew Road näherte, lag der Fokus also ganz auf Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) und den Herausforderern, die es auf das Ocker-Trikot des Gesamtführenden abgesehen hatten. Der Leader war nicht in der Lage zu folgen, als Cadel Evans (BMC Racing Team) seinen Angriff lancierte, durch den sich die Machtverhältnisse komplett verändern sollten. Nur Richie Porte (Sky Procycling) hielt Anschluss an den Tour-de-France-Sieger von 2011 – ein Duell, welches man im Mai noch öfter erleben dürfte, wenn beide beim Giro d’Italia den Sieg anpeilen. Das erste Kräftemessen im Jahr 2014 entschied Evans für sich, den Porte nach kurzer Zeit doch auch ziehen lassen musste. Gerrans schloss bis zur Bergwertung zu Porte auf, aber Evans nahm einen Vorteil von 15 Sekunden mit in die 7,4 Kilometer lange Abfahrt nach Campbelltown. Der Abstand zu seinen beiden Verfolgern erhöhte sich auf 25 Sekunden, bis diese von zehn weiteren Fahrern eingeholt wurden. Als der Rückstand dieses Dutzends wieder langsam sank, konnte Evans auf seine Helfer Brent Bookwalter und Ben Hermans zählen, die den Rhythmus der Jäger störten. Am Ende erreichte Evans das Ziel, genau wie vorher die Bergwertung, mit 15 Sekunden Vorsprung. Gerrans blieb zum ersten Mal ohne Zeitgutschriften, weil es im Sprint nur noch zu Platz fünf reichte. Die Plätze zwei und drei gingen an Nathan Haas (Garmin-Sharp) und Diego Ulissi (Lampre-Merida).


Bericht BMC Racing Team:
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Evans darf vom ersten Gesamtsieg träumen
Seit die Tour Down Under 2008 in die damalige ProTour aufgenommen wurde, war Cadel Evans nur ein einziges Mal dabei, belegte 2010 den sechsten Platz der Gesamtwertung. In der ersten Hälfte seiner Karriere stand der Australier viel öfter bei der Rundfahrt in seinem Heimatland am Start. 2002 war mit Platz vier und einem Etappensieg in Tanunda sein bestes Jahr. Diesmal könnte er alle seine Vorleistungen in den Schatten stellen, der heutige Erfolg ließ ihn an die Spitze des Klassements klettern. Gerrans, der nach seinen hervorragenden Auftritten an den ersten beiden Tagen noch der glasklare Favorit war, weist zwölf Sekunden Rückstand auf, der Italiener Ulissi 15 Sekunden. Die restlichen Fahrer, die mit ihnen in der Verfolgergruppe ankamen, liegen 27 bis 33 Sekunden hinter Evans. Unter ihnen findet sich auch Adam Hansen (Lotto Belisol), der auf der Corkscrew Road leer ausging, aber das Bergtrikot nicht abgeben musste. Einen Führungswechsel gab es dagegen in der Nachwuchswertung, von Carlos Verona (Omega Pharma-Quick Step) zu Kenny Elissonde (FDJ.fr). Der Franzose erreichte das Ziel in einem Quintett mit 43 Sekunden Rückstand. Bei einer Minute folgt die nächste größere Gruppe, angeführt von Simon Geschke (Giant-Shimano). Erst nach 1:34 Minute finishte Javier Moreno (Movistar), der Gesamtzweite des Vorjahres.

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Die Entscheidung um den Gesamtsieg wird aller Voraussicht nach Samstag am Willunga Hill fallen. Vorher wird die 4. Etappe nach Victor Harbor aber wohl den Sprintern vorbehalten sein.






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