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Gerrans 1 Sekunde vor Evans und kurz vor 3. TDU-Gesamtsieg - Porte gewinnt auf dem Willunga Hill
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25.01.2014

Gerrans 1 Sekunde vor Evans und kurz vor 3. TDU-Gesamtsieg - Porte gewinnt auf dem Willunga Hill

Info: TOUR DOWN UNDER 2014
Autor: Felix Griep (Werfel)



Willunga Hill, 25.01.2014 – Der Willunga Hill ist nur drei Kilometer lang, aber einmal mehr reichte dies für einen großen Showdown, welcher die 16. Tour Down Under wohl zu Gunsten von Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) entschieden hat. Cadel Evans‘ (BMC Racing Team) Attacken scheiterten und kosteten ihn am Ende sogar Zeit, so dass er eine Sekunde hinter seinen Konkurrenten zurückfiel, der wohl nach 2006 und 2012 zum dritten Mal bei der australischen Rundfahrt zu triumphieren scheint. Eine gewichtige Rolle spielte ebenfalls Richie Porte (Sky Procycling), dessen Angriff ihm den Etappensieg einbrachte. Auch Jens Voigt (Trek Factory Racing) konnte der 5. Etappe seinen Stempel aufdrücken, selbst wenn nur als letztlich gescheiterter Ausreißer.

Entscheidung am Willunga Hill
Am vorletzten Tag der Tour Down Under stand die traditionelle Königsetappe auf dem Programm, welche die Fahrer zweimal den Willunga Hill hinaufschickt, an dem sich meist entscheidet, wer die Rundfahrt als Sieger beenden wird. Der erst Anstieg auf den von großen Zuschauermassen gesäumten bekanntesten Berg des australischen Radsports begann erst rund 25 Kilometer vor dem Ziel, bis dahin fuhr man dreimal auf einer großen Runde um den Startort McLaren Vale durch Weinanbaugebiete und entlang der Küste. Jens Voigt (Trek Factory Racing) stellte zum zweiten Mal in dieser Woche eine Ausreißergruppe auf die Beine, nahm Matteo Trentin (Omega Pharma-Quick Step), Juan José Lobato (Movistar) und Mikhail Ignatiev (Katusha) mit auf den Weg. Das Quartett kam auf einen Vorsprung von mehr als neun Minuten, weshalb die im mittleren Teil der 151,5 Kilometer langen Strecke gelegenen Zwischensprints die Situation an der Spitze der Gesamtwertung nicht beeinflussen konnten. Die Taktik vom Vortag, alle Fluchtversuche zu unterbinden, damit Simon Gerrans an den Sprints Zeitgutschriften sammeln kann, wollte Orica-GreenEdge heute nicht noch einmal umsetzen. Die Kräfte sollten für das Finale aufgespart werden. Dass der Rückstand auf die Gruppe wieder kleiner wurde, dafür sorgte neben Orica auch Sky Procycling, die mit Richie Porte ganz klar und unverhohlen auf den Tagessieg abzielten.

Hansen gewinnt das Bergtrikot
Unmittelbar bevor sie zum ersten Mal an den Fuß des Willunga Hill kamen, hatten die Ausreißer nur noch eine Minute Vorsprung und verloren mit Lobato prompt ihren ersten Mann. Die anderen schafften es über den Anstieg, während nicht weit hinter ihnen die Entscheidung um das Bergtrikot ausgefochten wurde. Der bisherige Zweitplatzierte Axel Domont (AG2R La Mondiale) forderte Adam Hansen (Lotto Belisol), den Träger des grün-gepunkteten Leibchens, heraus. Der Franzose kam oben tatsächlich vor dem Australier an, an ihrer Reihenfolge im Endklassement änderte sich dadurch aber nichts. Zwar zog Domont nach Punkten gleich, doch hatte er im Verlaufe der Rundfahrt lediglich eine Bergwertung der 2. Kategorie gewonnen, während sich Hansen auf der 1. Etappe eine der 1. Kategorie gesichert hatte – bei der ausgerechnet Domont Zweiter war. Da beide am Schlussanstieg nicht weiter punkten konnten und es morgen einen komplett flachen Kurs gibt, hat Hansen sich damit den Titel des Bergkönigs gesichert. Derweil wurde es für die Ausreißer an der Spitze des Rennens immer enger. Nach der Abfahrt ergab sich Ignatiev dem Feld und auch für Trentin und Voigt war es kurz darauf vorbei. Wobei Voigt bald darauf erneut in den Fokus geriet, als er sich mit einer neuerlichen Attacke noch einmal absetzte. Wie auf Etappe 3 wurde er zum kämpferischsten Fahrer ernannt, dann aber direkt vor dem Schlussanstieg endgültig kaltgestellt.


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Evans attackiert viel, aber ohne Fortune
Der erste Angriff beim Wiedersehen mit dem Willunga Hill kam von Wesley Sulzberger (Drapac), der es schon einmal bei der ersten Überfahrt mit Ruben Plaza (Movistar) probiert hatte und nun abermals erfolglos blieb. Es war an der Zeit für die Favoriten, sich zu zeigen. Cadel Evans und sein BMC Racing Team demonstrierten zu Beginn der Steigung Stärke, aber es war Porte, der den Fight eröffnete. Evans fuhr mit Mühe an ihn heran, um dann doch wieder den Anschluss zu verlieren. Vor zwei Tagen auf der Corkscrew Road hatten sie Rollen des überlegenen Angreifers und des gescheiterten Verfolgers noch umgekehrt besetzt. Gerrans, der wieder lange auf die Unterstützung seines starken Teams zählen konnte, hatte nun Daryl Impey, seinen letzten Helfer, verloren und befand sich mit Diego Ulissi (Lampre-Merida) auf der Jagd nach den ausgebüchsten Kletterern. Evans konnten sie einholen und überstanden auch weitere Angriffe des Gesamtführenden, der dafür noch bezahlen musste. Als Porte, unbedrängt mit zehn Sekunden Vorsprung, als Sieger ins Ziel einfuhr, sprinteten Ulissi und Gerrans los und nahmen Evans, der zu Robert Gesink (Belkin) und Impey zurückfiel, auf den letzten gut hundert Metern vier Sekunden ab. Diese vier Sekunden plus weitere vier, die ihm Etappenplatz drei als Bonus bescherten, brachten Gerrans das Ocker-Trikot wieder; Evans droht die Tour Down Under wegen einer einzigen Sekunde Rückstand zu verlieren. Ulissi (+0:05) verteidigte seinen dritten Platz und Porte (+0:10) verbesserte sich von Rang zehn auf vier.

-> Zum Resultat

Auf der 6. Etappe, einem Kriterium (18 Runden à 4,75 km) in Adelaide, gibt es zwar weitere Bonifikationen an zwei Zwischensprints und im Ziel. Spannender wäre es aber, würde Gerrans noch hinter Evans liegen. Jetzt hat er als Führender und erwiesenermaßen sprintstarker Fahrer alle Trümpfe in seiner Hand.





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