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Taylor Phinney erster Gewinner der Dubai Tour - Marcel Kittel holt drei Etappensiege
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08.02.2014

Taylor Phinney erster Gewinner der Dubai Tour - Marcel Kittel holt drei Etappensiege

Info: Dubai Tour 2014 (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Dubai, 08.02.2014 – In diesem Jahr fand auf der Arabischen Halbinsel vor den etablierten Rundfahrten in Katar und Oman ein weiteres Rennen statt. Bei ihrer ersten Austragung entschied sich die Dubai Tour über ihr Auftaktzeitfahren, in welchem Taylor Phinney (BMC Racing Team) bereits früh alles klar gemacht hatte. Die anderen drei Teilstücke endeten in Sprintentscheidungen und jeweils mit demselben Sieger: Marcel Kittel (Giant-Shimano) hatte seine Gegner stets im Griff und ließ sich sogar im hügeligen Finale der 3. Etappe nicht abschütteln.

Große Pläne des Dubai Sports Council
Eine neue Rundfahrt hat das Licht der Welt erblickt, vom Mittwoch bis zum heutigen Samstag fand in den Vereinigten Arabischen Emiraten die 1. Dubai Tour statt. Als Anfang 2013 die Pläne für diese Veranstaltung bekannt wurden, hieß es von Seiten des ausrichtenden Dubai Sports Council, man wolle den Radsport in dem circa fünfeinhalb Millionen Einwohnern zählenden Land fördern, damit „der nächste Alberto Contador, Ryder Hesjedal oder Vincenzo Nibali aus den Emiraten kommt“. Dass dies längst nicht das ultimative Ziel des neuen Events ist, war im Dezember zu hören, als darüber berichtet wurde, die Veranstalter, zu denen auch die hinter dem Giro d’Italia stehende Organisation RCS Sport gehört, würden nicht nur WorldTour-Status, sondern gar eine dreiwöchige Rundfahrt anstreben – gewissermaßen eine „Tour de France des Mittleren Ostens“. Ob diese Träume Realität werden können, wird sich wohl frühestens in einigen Jahren abzeichnen und darf zumindest heute noch als unwahrscheinlich gelten.

Zeitfahren als Rundfahrtentscheidung
Die Vereinigten Arabischen Emirate sind fast komplett flach. So war von vornherein abzusehen, dass die drei Etappen „en ligne“ den Sprintern vorbehalten sein dürften und das Einzelzeitfahren am ersten Tag höchstwahrscheinlich allein ausschlaggebend für den Ausgang der Rundfahrt sein würde. Peter Sagan (Cannondale) und Marcel Kittel (Giant-Shimano) zeigten als Sechster und Elfter zwar gute Leistungen im Kampf gegen die Uhr, verloren auf den 9,9 Kilometern aber dennoch 31 bzw. 38 Sekunden auf Sieger Taylor Phinney (BMC Racing Team). Das wäre selbst mit den meist üblichen 10-Sekunden-Zeitgutschriften für Etappensiege nicht mehr aufzuholen gewesen, geschweige denn mit den 3, 2, 1 Sekunden, welche die Top3 der Dubai-Etappen nur erhielten. Überhaupt war die Spannung nach der 1. Etappe fast komplett dahin, weil Phinney schon dem Zweitplatzierten des Zeitfahrens, seinem Teamkollegen Steven Cummings, deutliche 14 Sekunden abgenommen hatte. Auf Platz drei folgte der dänische Omnium-Olympiasieger Lasse Norman Hansen (Garmin-Sharp/+0:16) und hinter ihm die eigentlichen Topfavoriten Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step/+0:22) und Fabian Cancellara (Trek Factory Racing/+0:25). Martin äußerte sich später zufrieden mit seiner Leistung, aber nicht mit dem vierten Platz und fand zwei Gründe für sein Abschneiden: Einerseits fehlende Wettkampfhärte bei seinem ersten Saisoneinsatz, andererseits die Verpflichtung für den amtierenden Weltmeister, als Letzter auf die Strecke zu gehen. Die Windbedingungen veränderten sich im Laufe des Tages zum Nachteil der späten Starter, weshalb Phinney und Cummings, die frei wählen durften, bereits sehr früh ins Rennen gegangen waren.

Angriffe auf schwerster Etappe ohne Wirkung
In wirkliche Gefahr geriet Phinneys Gesamtsieg nie. Nicht einmal auf der 3. Etappe, die mit zwei Steigungen 33,4 und 6,8 Kilometer vor dem Ziel gewissermaßen als „Königsetappe“ gelten durfte. 495 Meter über dem Meeresspiegel lag der Kulminationspunkt der Strecke auf dem Weg Richtung Hatta. Im zweiten dieser Anstiege wurde mit Alexandr Pliuschin (Skydive Dubai Pro Cycling Team) der letzte Ausreißer eingeholt, der wenige Kilometer zuvor noch zwei Minuten Vorsprung aufwies und damit virtueller Gesamtführender war. Daraufhin gab es zahlreiche Angriffe, unter anderem von Tony Martin und besonders der Mannschaft Movistar, zunächst in Person von Adriano Malori, dann Alejandro Valverde. Dies hatte zur Folge, dass sich das Hauptfeld auf etwa 40 Fahrer verschlankte, also nur rund ein Drittel des Pelotons übrigblieb. Lampre-Neuzugang Rui Costa ließ bei einer Attacke drei Kilometer vor dem Ende sein Regenbogentrikot aufblitzen, aber BMC setzte sofort nach, obwohl der Weltmeister keine direkte Bedrohung für Phinney darstellte. Im darauffolgenden Sprint schlug Marcel Kittel (Argos-Shimano) zu, setzte sich vor Juan José Lobato (Movistar) und Sagan durch. An sich keine Überraschung, da die Endschnelligkeit des Deutschen kein Geheimnis ist – aber die Angriffsphase im Anstieg „überlebt“ zu haben, war für den vor kurzem bei der Tour Down Under noch ein ums andere Mal aus dem Feld zurückgefallen 25-Jährigen durchaus ein besonderes Erfolgserlebnis.

Kittel mit drei souveränen Sprintsiegen
Einen Tag davor, auf der 2. Etappe, hatte Kittel schon einmal zugeschlagen, jenen Sprint gewann er vor Sagan und Phinney. Auffällig bei dieser Ankunft war das Zerfallen des Sprintzugs von Omega Pharma-Quick Step auf dem letzten Kilometer. Bis dahin war die Mannschaft von Mark Cavendish tonangebend und musste hinterher enttäuscht darüber sein, dass nicht mehr heraussprang als Platz 17 durch Mark Renshaw. 24 Stunden später in Hatta waren Renshaw und Cavendish zwar wie Kittel im kleinen Hauptfeld verblieben, jedoch nicht in der Lage mitzusprinten. Wouter Poels holte Platz sechs für OPQS. Zum Abschluss auf der 4. Etappe konnte Renshaw sich immerhin auf Platz zwei verbessern, aber Kittel war erneut nicht zu besiegen. In den Sprints der Dubai Tour konnte dem dieser Tage offensichtlich mit guter Frühform gesegneten vierfachen Tour-de-France-Etappensieger niemand das Wasser reichen, was auch zu einem klaren Kittel-Sieg in der Punktewertung führte. Das Nachwuchs-Trikot trug immer Hansen, doch gehörte dieses eigentlich Gesamtsieger Phinney. Den Sieg in der Sprintwertung verdiente sich der Südafrikaner Willem Jakobus Smit (Vini-Fantini-Nippo) während seiner Fluchtbeteiligungen auf den Etappen zwei und drei. Mit Phinney, Cummings, Hansen, Martin und Cancellara entsprechen die Top5 des Endstandes genau denen des Zeitfahrens. Kittel brachten seine drei Etappensiege nur eine Vebesserung bis auf Platz sechs ein.

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