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Gee und Rachel Atherton rutschen beim schlammigen Downhill-Weltcup in Cairns souverän zum Doppelsieg
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26.04.2014

Gee und Rachel Atherton rutschen beim schlammigen Downhill-Weltcup in Cairns souverän zum Doppelsieg

Info: MTB: WELTCUP CAIRNS 2014
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Cairns, 26.04.2014 - Die zweite Runde des Downhill-Weltcups im australischen Cairns beendeten die Atherton-Geschwister Gee und Rachel (GT Factory Racing) mit einem neuen glanzvollen Eintrag für ihr Familienalbum. Den beiden Briten gelang ein Doppelsieg auf einem Parcours, der wegen seiner absolut glitschigen Konsistenz neben höchstem Fahrvermögen auch ein gewisses Quäntchen Glück erforderte.

Schon seit seiner Einführung im Jahr 1991 handelt es sich beim Mountainbike-Weltcup um eine sehr internationale Angelegenheit. Auch in Ozeanien war man schon öfter zu Gast, u. a. 1997 in Wellington (Neuseeland), 1999 in Sydney und zuletzt 2008 in Canberra. Cairns wurde vom Weltcup in den Jahren 1994 und 1995 besucht, außerdem richtete die 150.000-Einwohner-Stadt an der australischen Nordostküste 1996 die WM aus, welche 2017 dorthin zurückkehren wird. Insofern kann der Triple-Weltcup, der an diesem Wochenende stattfindet, als Testlauf für das Geschehen in drei Jahren gelten. Immerhin bewiesen die Streckenbauer, dass ihre Parcours auch sintflutartigen Regenfällen und Unwettern standhalten. Denn obwohl der Bundesstaat Queensland in den vergangenen Tagen von solchen heimgesucht wurde, konnten sowohl gestern die XCE-Rennen wie heute die Downhill-Finals durchgeführt werden.

Eine extrem schlammige und schwierige Rutschpartie wurde es aber auf jeden Fall. Aufgrund von Stürzen - und einer kuriosen Geschichte: ein Zuschauer versuchte mit dem Bike eines zu Boden gegangen Athleten ins Ziel zu fahren und stürzte seinerseits - musste der Wettkampf der Männer mehrfach unterbrochen werden. Der ehemalige deutsche Meister Johannes Fischbach (RRP Ghost) lag eine Zeit lang in Führung und hielt sich auch, als die Top-Asse kamen, vorbildlich auf den vorderen Plätzen - Rang zwölf am Ende. Von den später Startenden sorgten dann Jack Moir (Bergamont Hayes), Marcelo Gutierrez (Giant Factory) sowie Sam Hill (Chain Reaction Cycles), der genauso wie Moir vor Heimpublikum unterwegs war, für neue Spitzenzeiten. Gutierrez' Teamkollege Danny Hart, der seit seinem WM-Triumph in Champéry als Spezialist für derlei glitschige Bedingungen gilt, vermochte hingegen nicht zu überzeugen. Mit dem bis dahin perfektesten Lauf markierte dann der Brite Josh Bryceland (Santa Cruz Syndicate) einen neuen Spitzenwert. Sein Teamkollege Greg Minnaar, der amtierende Weltmeister, sollte übrigens nach dem Rennen disqualifiziert werden, weil er die markierte Strecke verlassen hatte. An Brycelands Zeit fast heran kam Neko Mullally (Trek World Racing), ein erst 21-jähriger US-Amerikaner, den niemand auf der Rechnung hatte. Der Zweite der Junioren-WM 2010 wäre vermutlich sogar in den Hot Seat gelangt, wenn ihn nicht im Matsch ein Sturz ereilt hätte.

Als Nächster startete dann schon Gee Atherton (GT Factory), der dank seiner enormen Anfangsgeschwindigkeit auch die Tretpassage überlebte und Bryceland um 4,229 Sekunden unterbot. Es ist der achte Downhill-Weltcup-Sieg für den Weltmeister von 2008. Mullaly wurde Dritter (+6,930) vor Aaron Gwin (Specialized Racing DH, +7,093) und Hill (+7,182). Der Qualifikationsbeste, Samuel Blenkinsop (Lapierre Gravity) kam auf Platz vier (+8,576) vor Kultfigur Steve Peat (Santa Cruz Syndicate, +10,073), der zweimal antreten durfte, weil die Rennleitung den ersten Lauf per roter Flagge unterbrach. Aaron Gwin behauptete sich als Gesamtführender mit jetzt 415 Punkten vor Tagessieger Gee Atherton mit 305 Punkten.

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Früher am Tag hatte Gees jüngere Schwester Rachel (GT Factory Racing) ihren Teil zum möglichen Atherton-Doppelschlag beigetragen. Die amtierende Weltmeisterin startete als Letzte in den Wettkampf, da sie schon gestern in der Qualifikation alle abgezogen hatte. Für eine hervorragende Zeit sorgte Lokalmatadorin Tracey Hannah (Hutchinson UR), die jedoch wenig später von der Französin Myriam Nicole (Commencal/Riding Addiction) unterboten wurde. Auch deren Landsfrau Emmeline Ragot (Lapierre Gravity) präsentierte sich in bester Verfassung, kam aber aufgrund eines Sturzes nicht ganz an Nicole heran.

Alle Augen richteteten sich nun auf die Weltcup-Führende Manon Carpenter (Madison Saracen), die schon im oberen Teil mächtig auf die Tube drückte. Sie pulverisierte die Bestzeit - nur um dann mit anzusehen, wie Rachel Atherton noch einen draufsetzte. Die 26-jährige Britin, die nach ihrem gesundheitsbedingten Problemen in Pietermaritzburg wieder ganz fit zu sein scheint, siegte mit 11,655 Sekunden Vorsprung vor ihrer 21-jährigen Landsfrau. Nicole wird Dritte mit 25,846 Sekunden Rückstand, gefolgt von Ragot (+28,264) und Hannah (+29,581). Was die Gesamtwertung angeht, so muss Carpenter den Platz an der Sonne räumen, sie ist aber punktgleich mit der neuen Führenden (je 450 Zähler). Die Atherton-Geschwister haben übrigens schon mehrfach das Weltcup-Double realisiert, zuletzt 2013 in Fort William und Val di Sole. Eine deutsprachige Frau ging heute nicht in die Wertung ein, da Schweizermeisterin Emilie Siegenthaler (Gstaad-Scott) im Steinfeld über den Lenker stürzte und aufgeben musste.

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Bei den Junioren ging der Sieg an den Franzosen Loris Vergier (Lapierre Gravity), der auch das Leadertrikot übernahm, da Pietermaritzburg-Champion Luca Shaw (SRAM/TLD) mit einem enttäuschenden zehnten Platz vorliebnehmen musste. Hinter dem Gesamtweltcup-Titelverteidiger in die Top5 fuhren der Australier Aiden Varley (+5,705), die Briten Neil Stewart (FMD Racing, +11,025) und Taylor Vernon (GT Factory, +16,778) sowie der Neuseeländer Connor Hamilton (+19,423). Vergier liegt nun 30 Punkte vor dem US-Amerikaner Shaw (100 zu 70).

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In Cairns finden morgen noch die Weltcup-Rennen der Cross Country-Spezialisten statt, und zwar in den Kategorien Männer Elite, Männer U23, Frauen Elite und Frauen U23. Die Junioren und Juniorinnen fehlen aus organisatorischen Gründen seit diesem Jahr und haben von der UCI ihre eigene Serie spendiert bekommen.





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