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Giro-Showdown auf dem Stelvio: Abbott krönt sich mit 2.Sieg vorzeitig zur Königin in Rosa
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10.07.2010

Giro-Showdown auf dem Stelvio: Abbott krönt sich mit 2.Sieg vorzeitig zur Königin in Rosa

Info: Frauen: Giro d`Italia Internazionale Femminile
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Stelvio, 10.07.10 - Auf der neunten Etappe der Italienrundfahrt der Frauen, die aufgrund ihrer spektakulären Ankunft auf dem Passo Stelvio als Königsetappe galt, hat die US-amerikanische Meisterin Mara Abbott ihre exzellente Form erneut nachdrücklich demonstriert. Einen Tag nach ihrem ersten Etappensieg, der ihr das Rosa Trikot einbrachte, setzte sich die 24-Jährige auch auf der Cima Coppi durch. Wie gestern belegten die Britin Emma Pooley (Cervélo Test Team) und die Deutsche Judith Arndt (HTC-Columbia) nach 68,5 Kilometern mit deutlichen Abständen die Plätze 2 und 3. Der Gesamtsieg sollte Abbott auf der Schlussetappe morgen kaum mehr zu nehmen sein.

Favoritinnen schon früh unter sich. Stelvio-Ausscheidungsfahren beginnt
Am neunten und vorletzten Tag des Giro Donne war es endlich so weit: Die von den Fans mit Spannung und von vielen Fahrerinnen sicherlich mit Beklommenheit erwartete Auffahrt zum Passo Stelvio stand an. Die Bergankunft auf dem Stilfer Joch 2725 Meter über dem Meer stellte die höchste Cima Coppi aller bisherigen Italienrundfahrten dar - und zwar sowohl auf die der Frauen wie auch auf die der Männer bezogen. Bevor sich das Fahrerinnenfeld auf den letzten 20 Kilometern die endlos scheinenden Kehren hinaufquälen würde, waren ausgehend von Livigno zunächst ein Flachstück, dann eine erste Bergwertung bei Trepalle und dann - gleichsam um Anlauf zu nehmen - eine lange Abfahrt zu absolvieren. Dabei löste sich eine zunächst 24-köpfige Spitzengruppe, welche sich wenig später halbierte. Darin vertreten waren die Topplatzierten des Gesamtklassements, bis auf Emma Pooley (Cervélo Test Team) und Tatiana Antoshina (Valdarno), die bei der Reformation der Gruppe am Fuße des Stelvio jedoch Anschluss fanden. Ab hier begann das Ausscheidungsfahren, dem nur die beiden schon genannten Fahrerinnen sowie Vorjahressiegerin Claudia Häusler (ebenfalls Cervélo), die seit gestern in Rosa gekleidete Mara Abbott (US-Team), die Gesamtzweite Judith Arndt (HTC-Columbia), die Gesamtdritte Tatiana Guderzo und Eivgenia Vysotska (beide ebenfalls Valdarno) gewachsen waren. Die Niederländerin Marianne Vos (Nationalmannschaft) hingegen fiel zu diesem Zeitpunkt bereits zurück.

Pooley wieder sehr angriffslustig - doch am Ende behält Abbott die Oberhand
Eine Tempoverschärfung vonseiten der britischen Meisterin zwölf Kilometer vor dem Gipfel zerfetzte die Gruppe. Die Russin Antoshina und die Ukrainerin Vysotska wurden weit abgesprengt, davor fuhren die Weltmeisterin, Arndt, Häusler und Abbott. Letzgenannte war jedoch in der Lage, als Solistin die Lücke zu Pooley zu überbrücken. Guderzo versuchte es der US-amerikanischen Meisterin nachzutun, wobei sie zunächst Häusler, dann die deutsche Vizemeisterin abzuschütteln vermochte. Der Vorsprung der beiden Spitzenreiterinnen vergrößerte sich gleichwohl unaufhörlich. An der 3 km-Marke zahlte Abbott die freche Fahrweise ihrer Begleiterin mit gleicher Münze zurück. Sie distanzierte Pooley und erreichte die Cima Coppi 27 Sekunden vor der Britin, welche damit immerhin die Führung in der Bergwertung besiegelte. Offenbar ist es der Giro der Seriensiege: Nachdem Ina Teutenberg (HTC) vier Mal und Vos zwei Mal hintereinander triumphierte, gelang nun auch Mara Abbott das Double. Insgesamt ist die 24-Jährige bei der Italienrundfahrt zum dritten Mal erfolgreich, denn sie durfte bereits im Vorjahr einmal jubeln - übrigens auch vor Emma Pooley. Ihre insgesamt starke Leistung damals brachte ihr am Ende Gesamtrang zwei und das Bergtrikot ein - aller Voraussicht nach wird sie heuer noch einen Schritt weitergehen und Rosa mit in ihre nordamerikanische Heimat nehmen dürfen.

Dritte auf dem Stelvio wurde Judith Arndt, die einen zweiten Atem gefunden und Guderzo doch noch überholt hatte. Weitere 1:43 bzw. 1:50 Minuten Rückstand zu Abbott fingen die beiden sich ein - dennoch verteidigten sie die Gesamtränge zwei und drei. Kurios: Die heutigen Top 5 sind, nicht nur was die Besetzung, sondern auch was die Reihenfolge angeht, identisch mit den gestrigen. Tatsächlich fehlte von den Vortages-Top 10 nur eine einzige Fahrerin in den Stelvio-Top 10, nämlich Amber Neben (USA), welche auf der Abfahrt einen Sturz erlitt und mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus gebracht werden musste. Die ehemalige EZF-Weltmeisterin schied schon 2009 unfallbedingt vorzeitig aus.

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Auch die Schlussetappe wartet mit einem legendären Schauplatz auf: Zu Beginn der insgesamt 115 Kilometer rund um Monza werden drei Runden auf dem Autorenn-Parcours gedreht. Aufgrund des anspruchslosen Terrains wäre alles andere als eine Sprintentscheidung eine große Überraschung. Abbott scheint als Gesamtsiegerin festzustehen - die eigentliche Frage lautet: Gelingt Ina Teutenberg ein fünfter Etappenerfolg?





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