Zwei Tage bei der Tour de Romandie 2014 - Teil 1

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Info: TOUR DE ROMANDIE 2014 | Tour de Romandie - Etappe 4
Autor: Christine Kroth (Cofitine)

Die Tour de Romandie ist eines meiner Lieblingsrennen. Und dazu nicht weit weg. Im Vorfeld ging es zwar etwas chaotisch zu, ich hätte fast drauf verzichten müssen, aber das Blatt hat sich dann doch zu meinen Gunsten gewendet und ich konnte am Samstag, 03. Mai nach Fribourg starten.

Teil 1: rund um Fribourg | Teil 2: Zeitfahren in Neuchâtel
Nur das Wetter spielt leider nicht so mit. Auf deutscher Seite ist es noch gut, doch kaum bin ich in Basel auf Schweizer Seite, fängt es an zu regnen. Und es wird nicht besser! Im Gegenteil!
Je näher ich Fribourg komme desto mehr nervt es mich!
In der Stadt selbst kenne ich mich etwas aus, hier war ich schon zweimal, auch bei der Tour de Romandie. Ich bin so frech und frage bei einem Ordner nach, ob ich zum Presseparkplatz fahren darf. Es ist meine erste Etappe dieses Jahr, Ausweis und Aufkleber für’s Auto muss ich noch holen. Kein Problem und ich bahne meinen Weg durch die Motorradstaffel Richtung Parkplatz. Leider hat der Veranstalter dort noch einen zweiten Ordner platziert und der ist anderer Meinung als sein Kollege. Ich drehe eine Runde und überlege, was zu tun ist. Da hilft mir meine Ortskenntnis. Über einen Schleichweg am Waldrand erreiche ich den Presseparkplatz, der Ordner, der mich zuvor abgewiesen hat, merkt es nicht mal, als ich an ihm vorbeischleiche Richtung Pressezentrum.
Wenige Minuten später ist alles erledigt und der Aufkleber, der mich berechtigt hier zu parken, am Auto angebracht.
Leider regnet es noch immer und ich verziehe mich deshalb ins Pressezentrum wo ich versuche, mich ins Presse-W-Lan einzuwählen.

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Rui Costa schreibt sich ein

Als wenig später Bekannte von mir kommen, hebt sich meine Laune. Auch am Start treffe ich Leute, die ich kenne. Und als Mikhail Ignatyev gut gelaunt um die Ecke kommt, sich als Erster einschreibt und mit den Zuschauern Scherze macht, bin auch ich endlich im Live-Radrenn-Modus! Außerdem trifft man hier etliche Ex-Profis, die man lange nicht gesehen hat. Alex Moos zum Beispiel oder Christophe Moreau. Alle in Diensten irgendeines Sponsors unterwegs.
Dem Wetter ist es geschuldet, dass die Fahrer heute wieder recht spät zur Einschreibung kommen und mal wieder alles Schlag auf Schlag geht. Man muss aufpassen, dass man niemanden verpasst, niemandem auf die Füße tritt oder gar vom Rad holt.
Die Fahrer sind für dieses miese Wetter erstaunlich gut gelaunt, lachen und scherzen.
Noch schnell ein paar Fotos von der Startaufstellung und vom Start machen und dann zurück ins Trockene und Warme. Im Pressezentrum läuft im Fernsehen gerade ein Bericht über IAM.
Ich bin mit zwei anderen Fotografen verabredet, wir wollen auf die Strecke. Sechs Runden sind praktisch. Beim Verlassen des Pressezentrums sichern wir uns noch unser persönliches Fresspaket, man ist gut ausgestattet.

Die Spitzengruppe, vorne Marino

Wir dürfen nicht gegen die Streckenführung fahren, das hatte ich fast befürchtet. Trotz Navi sind nun meine Fähigkeiten als Beifahrer gefragt. Mit Karten, Roadbook und Marschtabelle bewaffnet, weise ich den Weg – auf die Strecke! Wir verpassen so die erste Runde, aber hilft ja nix! Aber man kriegt einen guten Eindruck von der Strecke, den Schwierigkeiten, der Stimmung unter den Zuschauern und der Atmosphäre.
Wir finden einen guten Platz im ersten Teil des Anstiegs zur Bergwertung und machen uns erst mal über unsere Verpflegung her. Der Regen hat zum Glück inzwischen aufgehört.
Hier bleiben wir zwei Runden, ehe wir weiterziehen in den zweiten Teil der Steigung. Danach geht es zurück zu Start und Ziel, wo wir uns die 5. Zieldurchfahrt anschauen. In der Zwischenzeit läuft im Pressezentrum die Übertragung der Fotos, die ich bisher geschossen habe, auf den Rechner. Weshalb ich vorm Zieleinlauf noch mal zurück muss!

Albasini feiert seinen 3. Etappensieg

Im Ziel platziere ich mich im Fotografenbereich und verfolge von dort auf der Videoleinwand das Finale des Rennens.
Es gewinnt ein Schweizer – Michael Albasini – zum dritten Mal in diesem Jahr bei diesem Rennen. Und die Schweizer stehen Kopf!
Ich versuche mir einen Überblick zu verschaffen, wer wann ins Ziel kommt und dabei noch gute Fotos zu machen. Es sind ziemlich viele größere und kleinere Gruppen, die ankommen.
Dann geht, recht schnell, die Siegerehrung los. Drei Schweizer werden geehrt, Michael Albasini für den Tagessieg, Martin Kohler für das Sprinttrikot und Johann Tschopp im Bergtrikot. Das freut mich für die Gastgeber. Und lässt auch ein bisschen mein IAM-Herz höher schlagen.
Ich ziehe mich wieder ins Pressezentrum zurück, um die Siegerfotos zu übermitteln und die Pressekonferenz zu verfolgen. Ich bin schon am Gehen, als ich ein Foto des Veranstalters vom Zieleinlauf auf Twitter entdecke. Die Fahrer sind zwar nur leicht verschwommen zu erkennen, dafür die Fotografen im Vordergrund umso besser. Das ist der Beweis! Einer meiner Begleiter von der Strecke ist auch drauf und kommt zu mir, um mir das Foto zu zeigen. Er hat es fast im gleichen Augenblick entdeckt wie ich. Das ist wirklich crazy!
Und so bin ich, als ich zusammenpacke, endgültig mit diesem Renntag versöhnt.