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Giro-Tagessieger Bouhanni übernimmt Rotes Trikot des ausgestiegenen Kittel
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13.05.2014

Giro-Tagessieger Bouhanni übernimmt Rotes Trikot des ausgestiegenen Kittel

Info: GIRO D´ITALIA 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Bari, 13.05.2014 – Nacer Bouhanni (FDJ.fr) hat die 4. Etappe des Giro d’Italia gewonnen, doch die Umstände dieses ersten Renntages auf italienischem Boden sorgten fast für mehr Schlagzeilen als der erste Grand-Tour-Etappensieg des Franzosen. Der Regen ist dem Giro von Irland nach Apulien in den Süden des Landes gefolgt und weil ein Rundkurs durch den Zielort Bari bei diesen Bedingungen ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotential bot, sorgte das Peloton eigenmächtig für eine Neutralisation der Etappe. Nur am Zwischensprint und bei der Zielankunft wurde den Sprintern freie Fahrt gewährt, sonst blieb das Feld den ganzen Tag über zusammen. Marcel Kittel (Giant-Shimano) erlebte diese kuriose Situation nicht mehr mit, er musste krankheitsbedingt auf einen Start verzichten.

Peloton absolviert Etappe im neutralisierten Zustand
Ohne auch nur einen Meter auf seinem Rad durch Italien gefahren zu sein, hatte Marcel Kittel (Giant-Shimano) bei diesem Giro d’Italia schon zwei Etappen gewonnen. Doch bereits nach seinen Erfolgen vom Wochenende fühlte er sich nicht ganz wohl. Der Gesundheitszustand des 26-Jährigen besserte sich über den gestrigen Ruhetag hinweg nicht, mit Fieber konnte er nicht zur 4. Etappe antreten, welche ihm die Möglichkeit für einen dritten Sprinterfolg in einem dritten Land geboten hätte. Für diejenigen Sprinter, die in Belfast/Nordirland und Dublin/Irland machtlos gegen den Deutschen waren, bedeutete dessen Ausfall stark gestiegene Chancen auf einen Sieg am Ende der kürzesten Etappe „en ligne“ der Italien-Rundfahrt. Läppische 112 Kilometer waren zu absolvieren, weshalb auch erst kurz vor 15 Uhr gestartet wurde. Zu dieser Zeit regnete es noch stark – im Startort Giovinazzo genauso wie in Bari, wo ein 8,275 Kilometer langer Rundkurs achtmal zu absolvieren war. Durch eine nicht geringe Anzahl an Kurven und einen wegen des Regens ziemlich rutschigen Straßenbelag bestand dort ein erhöhtes Sturzrisiko, dem die Teams auf besondere Art vorbeugten. Vom Start weg wurde neutralisiert gefahren: Niemand durfte ausreißen, der Pulk der 195 Fahrer blieb so lange zusammen, bis die letzte Runde begann. Bei der Zielpassage nahm der Veranstalter die Zeiten ab, welche in die Gesamtwertung einflossen. Erst danach wurde das Rennen auf den letzten acht Kilometern für die Sprinter und ihre Helfer „freigegeben“. Alle anderen Fahrer mussten dann einfach nur noch die finale Runde beenden, ohne sich über etwaige Zeitverluste Gedanken machen zu müssen.

Stürze im Finale bringen Giant-Shimano fast den dritten Sieg
Während das Feld durch Bari rollte, hörte der Regen auf und die Straßen begannen allmählich abzutrocknen. Doch dass die lange Neutralisation keine schlechte Entscheidung war, zeigte sich auf der letzten Runde, als wieder einige Tropfen und auch manche Fahrer fielen. Zwei Kilometer vor dem Ziel rutschte der komplette Cannondale-Zug weg, wovon das Team Giant-Shimano profitierte. Luka Mezgec, die zweite Sprintoption der niederländischen Mannschaft nach dem Ausfall von Kittel, drei seiner Teamkollegen sowie Giacomo Nizzolo (Trek Factory Racing) und Roberto Ferrari (Lampre-Merida) hatten plötzlich einen kleinen Vorsprung. In der vorletzten Kurve 900 Meter vor dem Ziel schlossen aber einige andere Fahrer wieder auf, darunter Nacer Bouhanni (FDJ.fr), der zehn Kilometer vor dem Ende nach einem Defekt noch hinter dem Feld gelegen und eine lange Aufholjagd hinter sich hatte. Giant-Shimano blieb weiterhin in Führung, doch Mezgec hatte nach der letzten noch zu meisternden Kurve ein Schaltproblem, so dass auf der 400 Meter langen Zielgeraden der als finaler Anfahrer eingeplante Tom Veelers übernehmen musste. Der Niederländer schaffte es trotz eines vielversprechenden Vorsprungs nicht, sich bis zur Ziellinie gegen die heranstürmenden Topsprinter zu behaupten. Bouhanni zog 50 Meter vor Schluss vorbei und ebenso Nizzolo, der sogar eine noch höhere Endgeschwindigkeit hatte als der Franzose, diesen aber nicht rechtzeitig abfangen konnte. Ferrari kam nicht mehr an Veelers heran und wurde Vierter, weit abgeschlagen folgte das nächste Grüppchen um Viviani und Veelers, die letztendlich Fünfter und Achter wurden.

Etappensieger Bouhanni in der Punktewertung knapp vor Viviani
Michael Matthews (Orica-GreenEdge) war es wichtiger, mit seinem Rosa Trikot unversehrt ins Ziel zu kommen, als um eine gute Platzierung zu kämpfen und sich der Gefahr eines Sturzes auszusetzen. Der Australier beteiligte sich also nicht am Sprint, bleibt aber acht Sekunden vor Alessandro Petacchi (Omega Pharma-Quick Step) Erster der Gesamtwertung. Während sich Maarten Tjallingii (Belkin) auf der komplett flachen Strecke keine Gedanken um sein Bergtrikot machen brauchte, musste das Rote Trikot für den Leader der Punktewertung nach Kittels Ausscheiden neu vergeben werden. Eine gewichtige Rolle spielte hierfür auch der Zwischensprint bei der 5. Zielpassage, für den die Selbst-Neutralisation des Pelotons kurzzeitig aufgehoben wurde. Bei diesem Spurt lief für Cannondale noch alles nach Plan und Viviani holte sich vor Nizzolo und Ferrari die Höchstpunktzahl. Überhaupt keine Punkte gab es bei dieser Gelegenheit für Bouhanni, der aber durch seinen Etappensieg dennoch die Führung übernahm. Mit 115 Punkten liegt er nur minimal vor Viviani (113). Nizzolo (106) und Ferrari (96) mischen ebenfalls noch mit, wohingegen Ben Swift (Team Sky/76) vergleichsweise weit zurückgefallen ist, nachdem der Zweitplatzierte vom Sonntag von einem Sturz auf der letzten Runde aller Chancen beraubt worden war.

-> Zum Resultat

Morgen kommt es auf der 5. Etappe in Viggiano zur ersten (kleinen) Bergankunft (5,0 km à 4,6%) der 97. Italien-Rundfahrt. Ein weiterer Anstieg (8,1 km à 4,3%) ist nur 12,2 Kilometer vor dem Ziel zu bewältigen und erschwert das Finale zusätzlich.





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