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„Königsetappe“ der Tour de Suisse geht an Ausreißer Cameron Meyer - Thurau fährt ins Bergtrikot
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15.06.2014

„Königsetappe“ der Tour de Suisse geht an Ausreißer Cameron Meyer - Thurau fährt ins Bergtrikot

Info: TOUR DE SUISSE 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sarnen, 14.06.2014 – Cameron Meyer (Orica-GreenEdge) ist kein Mann für „normale“ Siege, zumindest nicht im Rahmen der Tour de Suisse. Im Prolog 2013 wurde er vom Wind zum Sieg geweht und ein Jahr später gewann er die schwerste Etappe der ganzen Rundfahrt, obwohl er am letzten Anstieg schon geschlagen schien. Doch der Australier kämpfte sich wieder an zwei Mitausreißer heran und setzte sich im Zielsprint gegen sie durch. Das stark verkleinerte Hauptfeld folgte nur 14 Sekunden nach ihnen, womit Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) das Gelbe Trikot verteidigen konnte. Die Strecke führte unter anderem über die Pässe Gotthard, Furka und Grimsel, wo der Deutsche Björn Thurau (Europcar) einen Schweizer im Duell um das Bergtrikot in die Schranken wies.

Hollenstein unterliegt Thurau auf Gotthard, Furka und Grimsel
Über den Gesamtsieg werden bei der 78. Tour de Suisse die letzten drei Tage entscheiden, das längere Zeitfahren in Worb und die Bergankünfte in Verbier und Saas-Fee. Das schwerste Teilstück war aber die 2. Etappe zwischen Bellinzona und Sarnen, zumindest wenn man die enorme Summe von 3855 Höhenmetern in Betracht zieht. Drei der zehn höchsten Pässe, die jemals bei der Schweizer Landesrundfahrt im Programm standen, mussten gemeistert werden, befanden sich jedoch alle im mittleren Drittel der 181,8 Kilometer, also in einer „ungefährlichen Zone“, was die Anwärter auf den Gesamtsieg betrifft. Auf welche Art man letztendlich zum Etappensieg kommen könnte, war nicht abzusehen, aber eine Flucht bot auf jeden Fall die Chance auf das Bergtrikot. Es dauerte gar nicht besonders lange, bis sich nach den ersten erfolglosen Versuchen eine Gruppe vom Feld abspalten konnte. Neben Philip Deignan (Sky), Lawrence Warbasse (BMC Racing), Cameron Meyer (Orica-GreenEdge) und Frederik Veuchelen (Wanty-Groupe Gobert) gehörten auch ein Schweizer und ein Deutscher dazu: Reto Hollenstein (IAM Cycling) und Björn Thurau (Europcar). Diese beiden hatten sich die Eroberung des Bergtrikots als klares Ziel gesetzt und stritten sich auf Gotthard-, Furka- und Grimselpass immer wieder aufs Neue um die Punkte. Ein ums andere Mal ging Thurau als Sieger aus diesem Zweikampf hervor.

Warbasse und Deignan hatten Meyer am Brünig schon abgehängt
Der Umfang des Hauptfelds nahm bei der Fahrt über diese drei Pässe, die allesamt oberhalb der 2000-Meter-Grenze liegen, merklich ab, mit rund 80 Fahrern blieb dennoch etwa die Hälfte der Starter dabei. Der Rückstand zu den Führenden lag auf Gotthard und Furka bei fünfeinhalb Minuten. Noch vor der zweiten Bergwertung wurde der Belgier Veuchelen eingeholt, dem das Level, auf dem die anderen Ausreißer die Anstiege fuhren, zu hoch war. Auf dem Grimsel hatte sich der Abstand durch den Einsatz von Mannschaften wie FDJ.fr und Garmin-Sharp auf vier Minuten verringert. Dieser Gipfel war, genau wie der mit 2416 am höchsten gelegene Furka, bei Regen in dichten Nebel gehüllt. Auf der langen Abfahrt hinunter nach Innertkirchen wurde das Wetter aber schnell wieder angenehmer. Als der Ort im Tal erreicht war, hatte das Quintett an der Spitze eine weitere Minute eingebüßt und lag trotzdem weniger als 40 Kilometer vor dem Ziel aussichtsreich im Rennen. Bald darauf begann mit dem wesentlich tiefer gelegenen Brünigpass der letzte Anstieg. Dort attackierte Warbasse und es wurde klar, dass Thurau und Hollenstein nicht mehr über genügend Kräfte für den Etappensieg verfügten. Das schien auch auf Meyer zuzutreffen, der ungefähr eine halbe Minute nach dem US-Amerikaner von BMC und dem Iren Deignan zur Bergwertung kam.

Martin verteidigt das Gelbe Trikot, Cancellara gibt Weiß wieder ab
Das Hauptfeld lag auf dem Brünig, 20 Kilometer vor Schluss, noch 1:40 Minute zurück. Topfahrer wie Roman Kreuziger (Tinkoff-Saxo), Bauke Mollema (Belkin) und Thibau Pinot (FDj.fr) sorgten mit Tempoverschärfungen für Action, ohne aber wichtige Konkurrenten abhängen zu können. Auch Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) hielt souverän mit und sorgte später sogar höchstpersönlich dafür, dass der Abstand nach vorne unter die 41 Sekunden fiel, die er in der Gesamtwertung vor Deignan gelegen hatte. In der Brünig-Abfahrt konnte sich Meyer wieder an Deignan und Warbasse herankämpfen und verwies sie im Endspurt auf die Plätze zwei und drei. Vierter wurde 14 Sekunden später bei der Ankunft des Feldes Peter Sagan (Cannondale), der die Führung in der Punktewertung übernahm. Zehn der 16 Schweizer gehörten dem Hauptfeld an, Silvan Dillier (BMC Racing) und Nino Schurter (Orica-GreenEdge) konnten mit den Plätzen sechs und acht gute Resultate einfahren. Nicht dabei war Fabian Cancellara (Trek Factory Racing), der erst nach über 18 Minuten mit dem Gruppetto eintraf und seinen vierten Platz in der Gesamtwertung räumte. Auch Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale) verschwand von Rang fünf, allerdings war der Italiener wegen eines Fiebers gar nicht mehr angetreten. Ausreißer Deignan konnte sich bis auf Position sieben verbessern, das Weiße Trikot des besten Schweizers trägt nun Mathias Frank (IAM Cycling).

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Solch große Berge hat die 3. Etappe nicht zu bieten, aber dennoch einen sehr hügeligen Kurs mit drei Bergwertungen der 2. Kategorie und einer ansteigenden Zielankunft (3,4 km à 5,6%).





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