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Cavendish gewinnt ersten richtigen Massensprint der Tour de Suisse vor Lobato und Sagan
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17.06.2014

Cavendish gewinnt ersten richtigen Massensprint der Tour de Suisse vor Lobato und Sagan

Info: Sagan schlägt Albasini im ersten Sprint der Tour de Suisse
Autor: Felix Griep (Werfel)



Ossingen, 17.06.2014 – Tony Martin strahlte in den vergangenen Tagen in seinem Gelben Trikot so sehr, dass beinahe verborgen blieb, welch weiterer Hochkaräter von Omega Pharma-Quick Step ebenfalls bei der Tour de Suisse mitrollte. Auf der 4. Etappe schlug nun die Stunde von Mark Cavendish, der fünf Jahre nach seinen beiden Erfolgen 2009 wieder einen Etappensieg bei der Schweizer Rundfahrt erringen konnte. Im Massensprint erfüllte der Brite die in ihn als einzigen am Rennen teilnehmenden Weltklasse-Sprinter gesetzten Erwartungen. Für Peter Sagan (Cannondale) war die Zielankunft trotz leichter Steigung nicht schwer genug, um den nicht von der Hand zu weisenden Geschwindigkeitsnachteil gegenüber Cavendish mit seiner bei jedem zusätzlichen Steigungsprozent besser zur Geltung kommenden Power wettzumachen.

OPQS arbeitet nicht (nur) für Martin, sondern (auch) für Cavendish
Einen Tag zuvor hatte es zwar schon eine Entscheidung im Sprint gegeben, aber ein richtiger Massensprint eines fast kompletten Feldes war bei der Tour de Suisse erstmals auf der 4. Etappe zu erwarten. Die 160,4 Kilometer von Heiden nach Ossingen boten nur einige kleinere Steigungen, von denen lediglich zwei mit einer Bergwertung der niedrigsten Kategorie versehen waren. Bei der ersten konnte Björn Thurau (Europcar) seinen Vorsprung im Bergklassement nochmals um einen leicht verdienten Punkt ausbauen, der bei nur zwei Ausreißern übriggeblieben war. Bei der zweiten Bergwertung schlug der Deutsche aber nicht nochmals zu, stattdessen führte Niki Terpstra (Omega Pharma-Quick Step) das Feld an. Man befand sich nur noch 15 Kilometer vor dem Ziel und Terpstra machte mit seinen Mannschaftskollegen Tempoarbeit, die fünf Kilometer später dazu führte, dass Daniel Teklehaimanot (MTN-Qhubeka) und Laurens de Vreese (Wanty-Groupe Gobert) eingeholt wurden. Das Duo aus Eritrea und Belgien hatte sich sofort nach der Freigabe des Rennens aus dem Staub gemacht und mehr als vier Minuten Vorsprung herausgefahren, bevor Omega Pharma-Quick Step sich der Angelegenheit annahm. Dabei waren die beiden in keinster Weise gefährlich für den Gesamtführenden Tony Martin, aber nach dessen Sieg im Zeitfahren wurde heute der nächste durch Sprinter Mark Cavendish anvisiert.

Tinkoff-Saxo und Giant-Shimano bemühen sich um Gegenwehr
Auf dem Papier war Cavendish der klare Topfavorit, aber es war keineswegs so, dass seine Gegner in Ehrfurcht erstarrt wären. Michael Mørkøv, zuletzt hinter seinem siegreichen Teamkollegen Matti Breschel Dritter der Luxemburg-Rundfahrt, fühlte sich offensichtlich stark, weshalb Tinkoff-Saxo am Schluss des Rennens sehr stark in Erscheinung trat. Die Mannschaft des Dänen war auch dafür verantwortlich, dass ein Angriff von Vladimir Isaychev (Katusha) dem Russen nicht mehr einbrachte als ein paar Momente vor dem Feld, während denen er die Zuschauer daran erinnern konnte, dass er 2013 das russische Meistertrikot erobert hatte. Auf den letzten drei Kilometern war Fabian Cancellara (Trek Factory Racing) nach zwei Tagen, an denen er die Etappen scheinbar gemütlich in Gruppen mit großen Rückstanden absolvierte, in Aktion zu sehen, als er Danny van Poppel nach vorne fuhr. Omega Pharma-Quick Step sorgte dafür, dass Cavendish in den vorderen Positionen blieb, konnte aber nicht die volle Kontrolle über das Feld zurückerlangen. Unter der Flamme Rouge hatte sich Giant-Shimano an die Spitze gekämpft. Luka Mezgec war schon zurückgefallen, John Degenkolb sollte es richten. In dem leicht ansteigenden Finale verlor er dann jedoch den Kontakt zu seinem Anfahrer Koen de Kort und der beste Giant-Shimano-Fahrer wurde letztlich gerade einmal 37.

Stürze während Neutralisation und bei einer Zielpassage
Kurz vor der Zielankunft lieferten sich Sacha Modolo (Lampre-Merida) und Peter Sagan (Cannondale) einen heißen Kampf um das Hinterrad von Cavendish – aber dem Speed des Briten war letztlich keiner der beiden gewachsen. Er sprintete 200 Meter vor Schluss aus dem Windschatten von Mørkøv los und siegte souverän. Juan José Lobato (Movistar) wurde Zweiter vor Sagan, Modolo, Alexander Kristoff (Katusha) und van Poppel, Mørkøv kam nur auf Platz zwölf. 25 Punkte erhielt Cavendish für den Etappensieg und ist damit auf einen Schlag Zweitplatzierter in der Punktewertung, in der Sagan mit 57 Zählern aber unangefochtener Spitzenreiter bleibt. Platz sechs im Auftaktzeitfahren war bisher das schlechteste Ergebnis des Allrounders bei dieser Tour de Suisse. Die letzten Fahrer, die das Ziel erreichten, waren nach zwölf bzw. 15 Minuten Bradley Wiggins (Sky) und Jaroslaw Marycz (CCC Polsat Polkowice). Sie waren 28 Kilometer vor dem Etappenende bei einer Zieldurchfahrt gestürzt und hatten den Anschluss an das Feld nicht wieder herstellen können. Es war nicht der einzige Vorfall dieser Art: Noch während der Neutralisation landeten mehrere Fahrer in einem Gartanzaun, was später zu mehreren Fällen von „did not finish“ führte. Für Daniele Ratto (Cannondale) war das Rennen mit einem Schlüsselbeinbruch auf der Stelle beendet. Auch Degenkolb war Teil dieses Sturzes, kam aber so glimpflich davon, dass er zumindest einen Kilometer vor Schluss noch in Reichweite des Sieges war.

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Es gibt noch genau ein weiteres Teilstück an dieser Tour de Suisse, bei dem die Zeichen eindeutig auf Massensprint stehen. Es ist die 5. Etappe über 183,6 Kilometer nach Büren an der Aare.





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