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Sieg für Andy Schleck am Tourmalet, aber Alberto Contador hält Kurs auf dritten Gesamtsieg
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22.07.2010

Sieg für Andy Schleck am Tourmalet, aber Alberto Contador hält Kurs auf dritten Gesamtsieg

Info: TOUR DE FRANCE 2010
Vorschau: Der letzte Tag in den Bergen mit Entscheidung auf dem Tourmalet
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Col du Tourmalet, 22.07.2010 - Als die klar besten Bergfahrer der Tour de France erwiesen sich Andy Schleck (Saxo Bank) und Alberto Contador (Astana) auf der 17. Etappe. Schleck hatte zehn Kilometer vor dem Gipfel des Tourmalet angegriffen und holte den Etappensieg, konnte einzig Contador nicht abschütteln, der in der Gesamtwertung weiter mit acht Sekunden Vorsprung führt. Samuel Sanchez (Euskaltel) baute seinen Vorsprung gegenüber Denis Menchov (Rabobank) im Kampf um Platz drei auf 21 Sekunden aus. Anthony Charteau (Bouygues Telecom) steht als Gewinner der Bergwertung fest.


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Charteau gewinnt Bergtrikot ohne finalen Kampf
Es dauerte nicht lange und auf der 17. Etappe, dem durch schlechtes Wetter gezeichneten letzten Teilstück durch die Pyrenäen, hatte sich eine Ausreißergruppe abgesetzt. Überraschenderweise war kein einziger Fahrer dabei, der in der Bergwertung noch etwas hätte ausrichten können, so dass Anthony Charteau (Bouygues Telecom) als erster Sieger der Tour 2010 feststeht. Der 31-jährige Franzose, der jetzt nur noch Paris erreichen muss, feiert durch das Bergtrikot den mit Abstand größten Erfolg seiner Laufbahn. Die Spitzengruppe umfasste sieben Fahrer, darunter auch der Deutsche Marcus Burghardt (BMC Racing Team), der es auf der 2. Etappe schon einmal versucht hatte. Ihn begleiteten Rémi Pauriol (Cofidis), Alexandr Kolobnev (Katusha), Kristjan Koren (Liquigas), Ruben Perez (Euskaltel) sowie die beiden Sky-Fahrer Edvald Boasson Hagen und Juan Antonio Flecha. Auch Cervélo versuchte wenig später noch etwas, schickte erst Ignatas Konovalovas auf die Verfolgung, der dann als Zugpferd für Carlos Sastre fungierte. Der Tour-Sieger von 2008 jagte der Spitzengruppe dann alleine über Col de Marie-Blanque und Col du Soulor hinterher, erreichte sie aber nicht und wurde 24 Kilometer vor dem Ziel wieder vom Hauptfeld eingefangen. Das hatte zum Beginn des Schlussanstieges seinen Rückstand zur Spitze auf vier Minuten halbiert.

Schleck und Contador die Besten am Tourmalet
18,6 Kilometer lang und im Schnitt 7,5% schwer ist die Steigung vom Westen her auf den Tourmalet und sollte damit die härteste der drei großen Bergankünfte dieser Tour de France werden. Die Spitzengruppe fiel schnell auseinander, als Stärkster erwies sich Kolobnev. Burghardt blieb zwar am längsten an dem russischen Meister dran, konnte ihm schließlich aber auch nicht mehr folgen. An der Zehn-Kilometer-Marke hatte er noch gut eine Minute Vorsprung auf das Favoriten-Feld, aus dem Carlos Barredo (Quick Step), der auf der 16. Etappe nach 40 Kilometern Solofahrt kurz vor dem Ziel eingeholt wurde, als Erster angriff. Es war nur ein Strohfeuer, aber ein direkter Gegenangriff von Andy Schleck (Saxo Bank) zeigte Wirkung. Alberto Contador (Astana) konnte scheinbar mühelos folgen, doch der Rest war schon weit vor dem Gipfel geschlagen. Der Luxemburger fuhr fast den gesamten Rest des Tourmalet von vorne, Contador lauernd an seinem Hinterrad. Kolobnev musste die beiden auch kurz darauf passieren lassen. Der Gelb-Träger griff seinen in der Gesamtwertung acht Sekunden zurückliegenden Kontrahenten nur ein einziges Mal an, konnte ihn vier Kilometer vor Schluss aber auch nicht in Gefahr bringen. So erreichten beide gemeinsam das Ziel, wo Contador Schleck dessen zweiten Etappensieg ohne Gegenwehr überließ. Eine Geste der Versöhnung nach den Ereignissen der 15. Etappe.

Sanchez nimmt Menchov ein paar Sekunden ab
Der überlegenen Vorstellung von Schleck und Contador am vernebelten Tourmalet hatte niemand etwas entgegenzusetzen. Joaquin Rodriguez (Katusha) attackierte kurz vor dem Ziel aus einer Siebenergruppe heraus und holte sich mit 1:18 Minute Rückstand Rang drei. Innerhalb der nächsten halben Minute folgten Ryder Hesjedal (Garmin-Transitions), Samuel Sanchez (Euskaltel), Denis Menchov, Robert Gesink (beide Rabobank), Christopher Horner (RadioShack) und Jurgen Van Den Broeck (Omega Pharma-Lotto). Sanchez, der zu Beginn der Etappe nach einem Sturz schon Probleme zu haben schien, konnte sogar acht Sekunden auf Menchov herausholen und führt im Duell um Gesamtrang drei jetzt 21 Sekunden vor dem Russen. Zu Platz eins hat der Olympiasieger dreieinhalb Minuten Rückstand. Eingebrochen sind Levi Leipheimer (RadioShack) und Alexandre Vinokourov (Astana), die ihre Plätze unter den Top10 verloren. Neu hinein gerückt sind dort Roman Kreuziger (Liquigas) und Horner. Die endgültige Entscheidung um den Gesamtsieg ist zwar noch nicht gefallen, der bessere Zeitfahrer Contador gilt aber als klarer Gewinner des Tags, da Schleck ihm heute keine Zeit abnehmen konnte. RadioShack zeigte einmal mehr die beste Teamleistung und baute seinen Vorsprung in der Mannschaftswertung zu Caisse d'Epargne auf achteinhalb Minuten aus. Auch hier scheint der Sieger bereits festzustehen.

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Das war es mit den Bergen bei der Tour 2010, morgen sind wieder die Sprinter am Zug. Auf der flachen 18. Etappe wird fest mit einem Massenspurt in Bordeaux gerechnet.





Bei Andy Schlecks Attacke am Tourmalet kann nur Alberto Contador folgen (Foto: www.letour.fr)
Bei Andy Schlecks Attacke am Tourmalet kann nur Alberto Contador folgen (Foto: www.letour.fr)

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