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Nach 6 Tagen erster Führungswechsel bei der Tour of Qinghai Lake: jetzt Hossein Askari in Gelb
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22.07.2010

Nach 6 Tagen erster Führungswechsel bei der Tour of Qinghai Lake: jetzt Hossein Askari in Gelb

Info: Tour of Qinghai Lake (2.HC)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Xihaizhen, 22.07.10 - Seit dem 17. Juli und noch bis zum 25. Juli läuft im fernen China die Tour of Quinghai Lake, eine von drei Rundfahrten der Kategorie 2.HC in der Asia Tour. Die Etappen 4 bis 6 standen ganz im Zeichen des Sees, der der Rundfahrt ihren Namen gibt: Qinghai Lake, einer der größten Salzseen der Welt, unvorstellbare 4186 Quadratkilometer groß. Auf Etappe 6 kam es erstmals zu einem Wechsel an der Spitze der Gesamtwertung, die der Kroate Radoslav Rogina (Loborika) zugunsten des Iraners Hossein Askari (Tabriz Petrochemical Team) räumen musste. An den beiden vorhergegangenen Tagen hatten eine Mittelfinger-Affäre und eine Regenschlacht das Peloton in Atem gehalten. LiVE-Radsport.com fasst das Geschehen bis dato zusammen.

Stevic zeigt Spurtstärke und Mittelfinger - Etappensieg aberkannt
Auf der vierten Etappe, die vom Sportleistungszentrum Duoba über 117,8 Kilometer zum Namenspatron der Rundfahrt, dem Qinghai-See führte, setzte sich nach 20 km ein Fluchttrio in Gang, das die Hauptschwierigkeit des Tages, eine Bergwertung erster Kategorie, mit großem Vorsprung passierte. 50 km vor Schluss betrug ihr Guthaben noch immer fünf Minuten, doch die Tempoarbeit der russischen Nationalmannschaft sorgte dafür, dass die Lücke auf der abfallenden bzw. ebenen Strecke hin zum Ziel passgenau reduziert wurde. Die Früchte erntete allerdings ein serbischer Nationalfahrer, der ehemalige Landesmeister Ivan Stevic, der mit einer obszönen Mittelfinger-Geste die Linie passierte - als Zeichen des Triumphs über die widrigen Umstände, die sein von Krankheiten heimgesuchten Team bislang von guten Leistungen abgehalten hatten, gab er später zu Protokoll. Was ihm jedoch nicht half: Stunden später wurde er aus der Rundfahrt ausgeschlossen - plus Geldstrafe und Annullierung des Sieges. Die fleißigen Russen kamen aber auch am grünen Tisch nicht über Rang zwei durch Boris Shpilevsky hinaus, denn dieser hatte sich noch dem Kriterium-Sieger Yuri Metlushenko (Amore & Vita) geschlagen geben müssen, welcher somit zum Tagessieger avancierte. Von der Mittelfinger-Affäre unbeeindruckt blieb der Gesamtführende Radoslav Rogina; es ergaben sich keine relevanten Veränderungen im Hauptklassement.

-> Zum Resultat Etappe 4

Metlushenko siegreich in Regenschlacht
Am fünften Tag war die zuvor herrschende stickige Hitze auf einmal sehr viel kühleren Temperaturen und einem Regen gewichen, der sich stundenlang in Sturzbächen über das Peloton ergoss. Bei diesen miserablen Bedingungen hatte niemand Lust auf eine Flucht. Das Feld fuhr geschlossen von der Südspitze des Sees an dessen Ostküste entlang in Richtung Norden; erst an der einzigen Bergwertung des Tages (3.Kat.) nach 102 von 120,6 Kilometern brach das Fahrerfeld entzwei, weil die Sprinterteams ihre Kapitäne in vordere Positionen zu bringen versuchten. Letztlich kämpften in "Bird Island", einem Vogelschutzgebiet, das als Ziel auserkoren worden war, ca. 25 Athleten um den Tagessieg, wobei Metlushenko einmal mehr seine exzellente Form bewies und nach dem nicht zur Tour zählenden Kritierum und der Resultate-Korrektur am Vortag endlich einen offiziellen, "normalen" Etappensieg feiern durfte. Erneut hieß der Geschlagene Boris Shpilevsky. Der Mann im Gelben Trikot befand sich in der ersten Gruppe, nicht aber der Gesamtzweite Gregor Gazvoda (Arbö KTM Gebrüber Weiss). Dadurch rückten zahlreiche Fahrer eine Position vor; der US-Amerikaner Kiel Reijnen (Jelly Belly), der seit dem ersten Tag Gesamtdritter gewesen war, nahm die Stelle des Slowenen ein.

-> Zum Resultat Etappe 5

Loborika findet seinen Meister im Tabriz Petrochemical Team
Von Bird Island aus ging es am sechsten Tag über 152,4 Kilometer erst in Richtung Norden und dann am Westufer des Qinghai Lakes entlag. Bei wieder sonnigerem Wetter sollte es endlich zu einem Wechsel des Leadertrikots kommen - angesichts des relativ anspruchslosen Profils durchaus überraschend. Am Zwischensprint nach 38 km nahm ein Trio den Kampf mit dem Peloton auf, bestehend aus den amtierenden iranischen Meistern Medhi Sohrabi (Straße) und Hossein Askari (Zeitfahren), beide vom Tabriz Petrochemical Team, und dem Serben Nikola Kozomara (Partizan Srbija). Eventuell unterschätzten die Verfolger die Gefahr, jedenfalls kamen die Ausreißer mit fast 4 Minuten Vorsprung über die Bergwertung (Kat.3), von der aus es nur noch 37 abfallende Kilometer bis ins Ziel in Xihaizhen waren. Loborika, das an allen vorangegangen Tagen schon mächtig für Roginas Gelbes Trikot gearbeitet hatte, gab sein Bestes, doch diesmal war es nicht genug. Mit deutlichem Vorsprung von 2:20 Minuten vor einer Favoritengruppe, die sich unterwegs noch abgespalten hatte, machten die drei den Tagessieg unter sich aus und jeder bekam etwas ab: Sohrabi holte Platz eins der Etappe, der junge Kozomara feierte mit Platz zwei den bislang größten Erfolg seiner Karriere und der Drittplatzierte Askari übernahm das Leaderjersey. Tabriz Petrochemical dominiert überdies in den Sonderwertungen: Bei den Mannschaften liegt man vorne, Askari ist Punktbester und (selbstverständlich) bester Asiate, Kollege Ghader Mizbani trägt noch immer das Bergtrikot. Am Boden zerstört zeigten sich das Team Loborika und Radoslav Rogina, welcher nun 44 Sekunden hinter Askari auf Platz zwei liegt. Auch die Sprintermannschaften kritisierten später die Rennleitung scharf - bis hin zu dem Vorwurf, bei dem selbst unter Aufbietung aller Kräfte nicht einzudämmenden Fluchtversuch sei es nicht mit rechten Dingen zugegangen.

-> Zum Resultat Etappe 6

Die nächsten beiden Tage werden noch einmal sehr hart für die Fahrer und im Kampf um die Gesamtwertung. Auf Etappe 7 erreicht die Rundfahrt ihren höchsten Punkt, 3879 Meter über NN. Auch Etappe 8 wird von einem Anstieg "hors catégorie" dominiert. Der abschließende Rundkurs in Xining am neunten Tag ist dann ganz klassisch etwas für die Sprinter. LiVE-Radsport.com wird das Geschehen bis zum Ende verfolgen und für seine User davon berichten.





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