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LiVE-Radsport.com Statistik-Spezial: Bergwertung 101. Tour de France - Majka siegt dank doppelter Punkte
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30.07.2014

LiVE-Radsport.com Statistik-Spezial: Bergwertung 101. Tour de France - Majka siegt dank doppelter Punkte

Info: TOUR DE FRANCE 2014
Autor: Felix Griep (Werfel)



30.07.2014 – Als erster Pole überhaupt hat Rafal Majka ein Sondertrikot bei einer Grand Tour gewonnen. Der 24-Jährige holte sich bei seiner Jagd auf das maillot à pois, bei der Gesamtsieger Vincenzo Nibali sein größter Konkurrent war, sogar zwei Etappensiege. Es ist eine besonders bemerkenswerte Geschichte, wenn man bedenkt, dass Majka für die Tour gar nicht eingeplant war. Aktiv um das Bergtrikot kämpfte auch, und mehr noch als die anderen, Joaquin Rodriguez, der jedoch an den Besonderheiten des Reglements scheiterte.



Statistik-Spezial zur Tour de France 2014:
Gesamtwertung | Bergwertung | Punktewertung | Mannschaftswertung

Die Bergwertung der Tour de France 2014

Mit seinen vier Etappensiegen, von denen er drei bei Bergankünften feierte, hätte Gesamtsieger Vincenzo Nibali beinahe auch noch das Bergtrikot gewonnen. Rafal Majka schaffte es trotz der Stärke des Italieners, 13 Punkte mehr zu sammeln. Nach seinem 6. Platz beim Giro d'Italia wurde Majka spät als Helfer für Alberto Contador zur Frankreich-Rundfahrt nachnominiert und nutzte seine Chancen nach dem Ausscheiden des Kapitäns. Auf der 16. Etappe übernahm er erstmals das Gepunktete Trikot, dessen erster Träger ein Deutscher war. Jens Voigt musste es direkt an Cyril Lemoine abtreten, der es während der ersten Woche behielt. Danach durften Blel Kadri und Tony Martin jeweils einen Tag im weißen Leibchen mit den roten Punkten antreten, ehe Joaquin Rodriguez es für sechs Tage übernahm.


Die Top10 der Bergwertung
 1. Rafal Majka            181 Punkte
 2. Vincenzo Nibali        168       
 3. Joaquin Rodriguez      112       
 4. Thibaut Pinot           89       
 5. Jean-Christophe Péraud  85       
 6. Alessandro De Marchi    78       
 7. Thomas Voeckler         61       
 8. Giovanni Visconti       54       
 9. Alejandro Valverde      48       
10. Tejay van Garderen      48       



Rodriguez gewann dreimal so viele Bergwertungen wie Majka

Von den 63 Bergwertungen der Tour de France 2014 gewann Bergtrikot-Gewinner Majka lediglich drei. Dazu gehörten eine Kategorie 1 in Risoul und eine Kategorie HC in Saint-Lary/Pla d’Adet – die Zielankünfte der Etappen 14 und 17. Gleich zu Beginn der 16. Etappe gewann Majka zudem an einer Kategorie 4 und übernahm durch diesen einen Punkt das Trikot vom zuvor punktgleich in Führung liegenden Rodriguez. Der Spanier, der nach seinem sturzbedingten Ausscheiden beim Giro d'Italia von vornherein ausgeschlossen hatte, bei der Tour auf Gesamtwertung zu fahren, lag an insgesamt neun Bergwertungen vorne und ist damit in dieser Hinsicht klarer Spitzenreiter. An den Schlussanstiegen reichten seine Kräfte allerdings nie aus, was letztlich den Ausschlag zugunsten Majkas gab.


Anzahl gewonnener Bergwertungen nach Kategorien
 Ges. Fahrer        HC  1.  2.  3.  4. 
  9   Rodriguez     1x  6x  1x  1x  -  
  5   Kadri         1x  -   3x  1x  -  
  5   Voeckler      -   -   3x  1x  1x 
  4   De Marchi     -   1x  1x  2x  -  
  3   Nibali        2x  1x  -   -   -  
  3   Majka         1x  1x  -   -   1x 
  3   Elmiger       -   -   -   2x  1x 
  3   Lemoine       -   -   -   2x  1x 
  3   Maté          -   -   -   -   3x 
  2   Martin        -   1x  -   1x  -  
  2   Voigt         -   -   -   2x  -  
  2   De La Cruz    -   -   -   1x  1x 
  2   Slagter       -   -   -   1x  1x 
  1   Serpa         1x  -   -   -   -  
  1   Kiryienka     -   1x  -   -   -  
  1   Boom          -   -   -   1x  -  
  1   Huzarski      -   -   -   1x  -  
  1   Langeveld     -   -   -   1x  -  
  1   Quéméneur     -   -   -   1x  -  
  1   Roche         -   -   -   1x  -  
  1   Rolland       -   -   -   1x  -  
  1   Visconti      -   -   -   1x  -  
  1   Clarke        -   -   -   -   1x 
  1   Froome        -   -   -   -   1x 
  1   Grivko        -   -   -   -   1x 
  1   Gruzdev       -   -   -   -   1x 
  1   Jarrier       -   -   -   -   1x 
  1   Montaguti     -   -   -   -   1x 
  1   van Avermaet  -   -   -   -   1x 
  1   Yates         -   -   -   -   1x 



Rodriguez der Beste, wenn man die Bergankünfte ignoriert

Das im vorherigen Abschnitt erwähnte Problem von Rodriguez war es, dass er an den Bergankünften nicht ein einziges Mal in die Punkteränge fuhr. Ganz anders als Majka und Nibali, die auf der 13. und 14. Etappe in den Alpen sowie der 17. und 18. in den Pyrenäen bei den Bergankünften immer unter den Top3 waren. Nibali gewann überdies ja auch noch die allererste Bergankunft in den Vogesen auf der 10. Etappe. Weil Punkte bei den Bergankünften der Kategorien 1 und HC verdoppelt werden, konnte man bei diesen 5 Schlussanstiegen bis zu 190 Punkte holen, an allen anderen 58 Bergwertungen höchstens 264. Von diesen 264 Punkten sammelte Rodriguez 112, fast doppelt so viele wie der nächstbeste Fahrer, aber deutlich weniger als Nibali und Majka alleine bei den Bergankünften erhielten.


Wo die Fahrer ihre Punkte holten
("unterwegs" umfasst alle Bergwertungen, die nicht am Ende einer Etappe lagen sowie
die Zielankunft der 3. Kategorie auf der 8. Etappe, bei der es keine doppelten Punkte gab)

 Punkte unterwegs   Punkte Bergankünfte  
  1. Rodriguez 112   1. Nibali       168 
  2. Voeckler   61   2. Majka        142 
  3. De Marchi  54   3. Pinot         88 
  4. Kadri      43   4. Péraud        84 
  5. Majka      39   5. Valverde      48 
  6. Serpa      36   5. van Garderen  48 
  6. Nieve      36   7. Bardet        44 
  8. Martin     26   7. König         44 
  9. Roche      25   9. Visconti      40 
 10. Kiryienka  24  10. Mollema       28 
     ...                ...              
  -. Nibali      0   -. Rodriguez      0 



Ohne die Doppelwertungs-Regel hätte Rodriguez gewonnen

Der enorme Anteil der 5 Bergankünfte an der maximal zu erreichenden Gesamtpunktzahl und der Fakt, dass Rodriguez unterwegs klar der Beste war, bei den Schlussanstiegen aber komplett leer ausging, legt diese "Was wäre wenn ..."-Rechenspielchen nahe. Würden die Bergankünfte wie ganz normale Bergwertungen zählen, eine HC also bspw. immer 25 Punkte abwerfen, egal ob bei der Fahrt über den Izoard oder bei einer Zielankunft wie in Chamrousse, dann sähe das Klassement anders aus. Rodriguez hätte 2 Punkte mehr erreicht als Majka und Nibali wäre kein ernsthafter Konkurrent für diese beiden gewesen.


Klassement ohne Doppelwertung der Bergankünfte
("Ges." = Gesamtpunktzahl, "-BA" = Abzug der doppelt vergebenen Punkte von
Bergankünften, "Rest" = Punktzahl, wenn Bergankünfte normal zählen würden)
 Pl. Fahrer    Ges. -BA  Rest 
  1. Rodriguez 112  - 0  112  
  2. Majka     181  -71  110  
  3. Nibali    168  -84   84  
  4. De Marchi  78  -12   66  
  5. Voeckler   61  - 0   61  
  6. Pinot      89  -44   45  
  7. Péraud     85  -42   43  
  8. Kadri      43  - 0   43  
  9. Serpa      36  - 0   36  
 10. Nieve      36  - 0   36  





Der Pole Rafal Majka gewinnt das Bergtrikot der Tour de France 2014 (Foto: Veranstalter/letour.fr)
Der Pole Rafal Majka gewinnt das Bergtrikot der Tour de France 2014 (Foto: Veranstalter/letour.fr)

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