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DolomitenRide: 6. Etappe, Cavalese/Carano - Wolkenstein, Grödnertal, Freitag, 23. Juli 2010
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23.07.2010

DolomitenRide: 6. Etappe, Cavalese/Carano - Wolkenstein, Grödnertal, Freitag, 23. Juli 2010

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Vor der Abfahrt stimmte der GZR-Chor schon zum zweiten Mal in dieser Woche ein „Happy Birthday an“ - heute für Brigitte. Herzlichen Glückwunsch auch an dieser Stelle noch einmal, gesund bleiben, viele schöne Velo-Kilometer und immer gute Beine wünschen wir Dir!


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: morgens sonnig und heiss, bis 31°, nachmittags Gewitter, 20°

Strecke:
96 km, 2.900 Hm

Unsere 6. Etappe führt uns nördlich von Cavalese über den Passo die Lavazé nach Birchabruck. Dort biegen wir direkt in die Karerpassstrasse ein, nehmen den Nigerpass quasi im Vorbeifahren und gelangen über Tiers nach Schloss Prösels und Völs. Über den Panider Sattel erreichen wir St. Ulrich im Grödnertal und nach ein paar Kilometern Tal aufwärts Wolkenstein.

Pässe:
Passo di Lavazé (1805 m ü.M.)
Südrampe von Cavalese: 9,5 km/805 Hm, max. 15% Steigung
Passo di Costalunga/Karerpass (1745 m ü.M)
Westanfahrt von Birchabruck: 13,8 km/ 607 Hm, max. 11% Steigung
Passo Nigra/Nigerpass (1630 m ü.M)
Südanfahrt vom Karerpass:4,5 km/ 74 Hm
Passo Pinei/Panider Sattel (1442 m ü.M)
Westanfahrt von Kastelruth

Etappenort:
Das knapp 30 km lange Grödner Tal zweigt unweit südlich von Klausen vom Eisacktal ab und dringt in die grossartige Hochgebirgslandschaft der Dolomiten vor. Neben St. Ulrich und St. Christina gehört Wolkenstein zu den wichtigsten Talorten. Die noch heute vorwiegend ladinische Bevölkerung lebt in erster Linie von Holzschnitzerei und vom Tourismus. Die Grödner Holzschnitzerei blickt auf eine gut 350 Jahre alte Tradition zurück und entstand aus dem Zwang zum Nebenerwerb, denn die mageren, hoch gelegenen Ackerböden warfen nur geringer Erträge ab. Inzwischen ist aber auch ein Trend zur maschinellen Vorfertigung zu beobachten. Der handwerklichen Ausbildung widmen sich heute in St. Ulrich und Wolkenstein vor etwa 100 Jahren gegründete Schnitzereifachschulen. Vollständig handgearbeitete Stücke sind durch ein Gütesiegel gekennzeichnet.
Der stattliche, malerisch gelegene Markt St. Ulrich ist übrigens Geburtsort des Schriftstellers, Regisseurs und Filmschauspielers Luis Trenker.

Ereignisse:
Pünktlich um 9.00 Uhr ging es dann leicht bergab nach Cavalese. Dort war aber das lockere Einrollen (nach nur 1km!) schon vorbei: Einstieg zum Passo Lavazé. Nach zwei Kilometern erreichen wir das gepflasterte, malerische Örtchen Varena, ehe uns die Passstrasse nun weitgehend im Wald stetig nach oben führte. Wir hatten zwar keine Aussicht, jedoch bei den schon wieder heissen Temperaturen waren wir über die Schatten spendenden Bäume froh! Inzwischen gab es doch immer öfters Stimmen unter den Velofahrern, dass die Etappen der letzten Tage (in den Oberschenkeln) ihre Spuren hinterlassen haben und die 12%-Rampen kosteten einige Anstrengung. Mit einer grandiosen Aussicht wurden wir dafür auf der Passhöhe auf 1808 m belohnt: links das Weisshorn und rechter Hand die Latemar-Gruppe.

Die lange und schnelle Abfahrt führte uns nach Birchabruck, wo wir direkt in die Karerpassstrasse einbogen, die zur „Grossen Dolomitenstrasse“ (verbindet Bozen mit Cortina d'Ampezzo) gehört und leider dementsprechend befahren ist.
Kurz vor dem Abzweig zum Nigerpass kamen wir am Karersee vorbei, dessen blaugrünes Wasser zwischen den Bäumen besonders heraus leuchtet, und bei der Hitze des Aufstiegs für eine Abkühlung sehr einladend aussah!

Den Nigerpass nahmen wir quasi „gratis“ mit – inklusive den Blick auf das imposante Rosengarten-Massiv - und waren auf der Abfahrt nach Tiers riesig froh, hier nicht in der anderen Richtung unterwegs zu sein: es ging sausteil bergab! Da sich der Himmel langsam verdunkelte, beschlossen wir, nur einen kurzen Einkehrstopp in einer Bäckerei zu machen – leider verloren: um 12.31 Uhr war der Laden bereits pünktlich geschlossen (wir sind also wieder in Südtirol!). Wir kürzten auf dem Weg nach Völs über Schloss Prösels ab und waren, wegen engen Durchfahrten und der Abfahrt zur Hauptstrasse von 28%!!! froh, dass Andrea und Wolfi vorsichtshalber aussen herum gefahren sind.

In Völs kehrten wir nun doch noch in einem Café ein und genossen „Marend-Brettl“ (Brot, Käse, Südtiroler Speck), Torte, Baguette oder Apfelstrudel.
Weiter entlang Richtung Kastelruth hatten wir nun noch den Schlern und die Santnerspitze in ganzer Pracht im Blick – leider mit dunklen Wolken im Hintergrund. Kurzzeitig bekamen wir dann auch ein paar Tropfen ab, ehe wir, kurzzeitig wieder unter blauem Himmel, von Kastelruth auf den Panider Sattel fuhren.

In St.Ulrich kam dann doch noch die Dusche von oben, aber es waren nur noch ein paar Kilometer nach Wolkenstein ins Hotel.
Wettermässig gab es heute von Hitze bis Regen alles, landschaftlich wieder eine beeindruckende Tour entlang des Schlern-Naturparks.

Eine anstrengende, aber herrliche Woche geht langsam dem Ende zu. Immer wieder konnten wir nun auf den Strassenschildern Pässe- oder Ortsnamen lesen, die wir schon gesehen/gefahren hatten. Wenn man die Dolomitenkarte aufschlägt kann man feststellen: vom Pustertal im Norden bis zum Val Sugana im Süden haben wir ganz schön viel „abgefahren“ und haben die Dolomiten in ihrer Vielfalt, was Passstrassen, Landschaft, Ortschaften usw. betrifft, kennen gelernt.





Fotohalt
Fotohalt

Kaffeestop
Kaffeestop

Dolomiten Bergwelt
Dolomiten Bergwelt

vor dem Start nochmals die müden Beine baumeln lassen
vor dem Start nochmals die müden Beine baumeln lassen


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