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Eindeutige Kräfteverhältnisse bei der Vuelta: Contador schlägt Froome, Valverde wehrt Rodriguez-Angriff ab
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13.09.2014

Eindeutige Kräfteverhältnisse bei der Vuelta: Contador schlägt Froome, Valverde wehrt Rodriguez-Angriff ab

Info: VUELTA A ESPAÑA 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Puerto de Ancares, 13.09.2014 – Die letzte Bergankunft der Spanien-Rundfahrt konnte leider nicht für neue Spannung sorgen, vielmehr wurden die bisherigen Kräfteverhältnisse auf der 20. Etappe nur noch mehr verfestigt. Die Top5 der Gesamtwertung waren auch die Top5 der Etappe – und zwar in exakt derselben Reihenfolge. Chris Froome (Sky) konnte alle Gegner bis auf Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) abhängen, der ihm am Ende ein zweites Mal in dieser Woche den Tagessieg wegschnappte und seinen dritten Vuelta-Gesamtsieg praktisch sicher hat. Alejandro Valverde (Movistar) konnte erfolgreich einen Angriff von Joaquin Rodriguez (Katusha) auf seinen dritten Gesamtrang abwehren. Luis Leon Sanchez (Caja Rural) steht als Gewinner des Bergtrikots fest und John Degenkolb (Giant-Shimano) in der Causa Grün auch dicht vor einem Erfolg.

Vollständige Bestätigung des Status quo auf letzter Bergetappe
Es gab Zeiten während dieser Spanien-Rundfahrt, da betrug der Abstand zwischen dem Führenden und Viertplatzierten nur neun Sekunden; dabei hatte man zu diesem Zeitpunkt schon ein Mannschaftszeitfahren und zwei Bergankünfte hinter sich. Doch den Erwartungen, die damals vor dem ersten Ruhetag aus dieser engen Situation entstanden, konnte die Vuelta letztlich nicht gerecht werden. Zu überlegen verteidigte Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) seine im Einzelzeitfahren eroberte Führung. Für den letzten Höhepunkt in den Bergen sollte die Bergankunft am Puerto de Ancares auf der 20. Etappe sorgen, nur leider konnte auch diese Ankunft der Especial-Kategorie keine Spannung mehr in die Gesamtwertung zurückbringen. Wenn der Erste der Gesamtwertung die Etappe vor dem Zweiten gewinnt und der Dritte, Vierte sowie Fünfte auf genau diesen Plätzen folgen, dann besteht kein Zweifel, dass jeder die Position verdient, auf der er steht. Die morgigen 9,7 Zeitfahrkilometer werden den Triumph Contadors nicht mehr gefährden, bei 1:37 Minute auf Chris Froome (Sky) ist die Entscheidung gefallen. Froome wiederum hat seinen zweiten Platz sicher, baute er doch den Vorsprung zu Alejandro Valverde (Movistar) auf 58 Sekunden aus. Dessen Podiumsplatz geriet heute zwischenzeitlich in Gefahr, mit einem Polster von 1:12 auf Joaquin Rodriguez (Katusha) ist daran jetzt aber nicht mehr zu rütteln.

Alberto Contador – ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss
So uninteressant, wie es im ersten Absatz geklungen haben mag, war die Ankunft am Puerto de Ancares aber eigentlich gar nicht. Schon neun Kilometer vor dem Ziel griff Rodriguez an und erarbeitete sich in einem längeren Abschnitt mit fast durchgehend zweistelligen Steigungsprozenten einen Vorsprung von einer halben Minute. 57 Sekunden hätte er gegenüber Valverde aufholen müssen, um ihn vom Podium zu stoßen. Der Herausgeforderte bildete mit Contador, Froome und dem Gesamtfünften Fabio Aru (Astana) eine Verfolgergruppe, die alle anderen Fahrer rasch weit abgehängt hatte. Als Valverdes Nachführarbeit nicht so recht fruchtete, ergriff Froome die Initiative und hatte umgehend nur noch Contador an seinem Hinterrad. 5,5 Kilometer vor dem Ziel fuhren die beiden zu Rodriguez auf, der nicht mehr lange mithalten konnte und dann sogar wieder hinter Valverde zurückfiel. Im Kampf um den Tagessieg wiederholten sich die Ereignisse von Anfang der Woche in La Farrapona. Wieder hatte Froome allen Gegnern die Grenzen aufgezeigt, nur Contador wurde er nicht los. Der Träger des Roten Trikots genoss seine komfortable Situation, keinen Meter Führung leisten zu müssen, ließ sich von Froome bis auf den letzten Kilometer ziehen und versetzte ihm mit einem einzigen Antritt den „Todesstoß“.

Sanchez gewinnt Bergtrikot, Degenkolb mit großer Wahrscheinlichkeit Grün
Contador nahm Froome am Ende 16 Sekunden ab, fast exakt so viel wie in La Farrapona. Valverde (+0:57), Rodriguez (+1:18) und Aru (+1:21) lagen noch klarer zurück. Sogar fast drei Minuten vergingen von Contadors Zieleinfahrt bis zur Ankunft der „Besten vom Rest“: Warren Barguil (Giant-Shimano), Giampaolo Caruso (Katusha) und Samuel Sanchez (BMC Racing), der in der Gesamtwertung als einziger Top10-Fahrer einen Platz gutmachen konnte, Daniel Martin (Garmin-Sharp) von Rang sechs verdrängte. Zufrieden mit dem Ergebnis der Etappe dürfte auch John Degenkolb (Giant-Shimano) gewesen sein, der selbst natürlich keinerlei Einfluss auf ihren Ausgang nehmen konnte. Der dritte Platz von Valverde lässt dem Deutschen in der Punktewertung noch einen Vorsprung von 23 Zählern, was der Spanier einzig und allein mit einem Sieg auf der letzten Etappe aufholen könnte, wovon bei einem Zeitfahren wohl kaum ausgegangen werden muss. Aber: Auch Contador ist noch in Reichweite und im Kampf gegen die Uhr sehr stark einzuschätzen. Bereits definitiv entschieden ist die Bergwertung, in der Luis Leon Sanchez (Caja Rural) theoretisch noch einzuholen war. Am Ende geriet dieser von seiner Mannschaft seit Vuelta-Beginn angestrebte Erfolg aber nicht mehr in Gefahr. Contador liegt 13, Valverde 18 Punkte zurück. Przemyslaw Niemiec (Lampre-Merida) fehlen 25 Punkte.

Niemiec opfert Chance aufs Bergtrikot für größere Chance auf den Etappensieg
Jener Niemiec dürfte Caja Rural zumindest ein wenig Sorge bereitet haben, als er mit Jérôme Coppel (Cofidis), Maxime Méderel (Europcar) und Wout Poels (Omega Pharma-Quick Step) ausgerissen war und das Quartett beinahe elf Minuten Vorsprung verzeichnete. Der Pole hätte alle Bergwertungen des Tages gewinnen müssen – im Ziel genauso wie auf drei weiteren Anstiegen in der zweiten Hälfte der 185,7 Kilometer langen Strecke –, dann hätte das Bergtrikot ihm gebührt. Doch Niemiec ging schon bei der ersten Bergwertung freiwillig leer aus; vermutlich um Caja Rural zu zeigen, dass er ihnen nichts Böses wollte und sie ihn nicht zu verfolgen brauchten. Es war aber ohnehin das Team Sky, welches dafür sorgte, dass der große Rückstand wieder aufgeholt wurde. Poels holte man schon auf dem Alto de Folgueiras de Aigas, einem Berg der 1. Kategorie 22 Kilometer vor dem Ziel, wieder ein, die anderen drei gleich in den ersten Rampen des letzten Berges. Dort hatte sich Niemiec noch einmal kurzzeitgig von Coppel und Méderel abgesetzt, ein erneuter Sieg wie am vorigen Wochenende bei den Lagos de Covadonga war aber außer Reichweite.

-> Zum Resultat

In Santiago de Compostela geht es auf der 21. Etappe wegen der klaren Lage in der Gesamtwertung nur noch um den Etappensieg. Ein 9,7 Kilometer langes Einzelzeitfahren bildet den Abschluss der 69. Vuelta a España.´





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