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Specialized verteidigt WM-Titel im Teamzeitfahren vor Orica und Astana - schwarzer Tag für das Rabo-Liv Women Team
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21.09.2014

Specialized verteidigt WM-Titel im Teamzeitfahren vor Orica und Astana - schwarzer Tag für das Rabo-Liv Women Team

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2014 IN PONFERRADA
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Ponferrada, 21.09.2014 - Chantal Blaak, Lisa Brennauer, Karol-Ann Canuel, Carmen Small, Evelyn Stevens und Trixi Worrack sind die ersten Goldmedaillengewinnerin der Straßenrad-WM 2014 in Ponferrada. Zum dritten Mal in Folge kürte das Specialized-Lululemon Team sich zu Mannschaftszeitfahr-Weltmeisterinnen. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 49,8 Kilometern verwies man Orica-AIS auf den zweiten Platz (+1:17). Die nicht ganz flache Strecke umfasste 36,15km und erlaubte eine Siegerzeit von 43:33 Minuten. Für eine Überraschung sorgten die Frauen von Astana-BePink, welche die drittbeste Zeit ablieferten (+2:19). Ein schrecklicher Sturz der auf Medaillenkurs liegenden Mannschaft Rabo-Liv trug allerdings das Seinige dazu bei. Ein Achtungserfolg gelang Optum p/b Kelly Benefit Strategies auf Rang vier.

Mit dem Mannschaftszeitfahren der Damen begann heute die UCI Straßenrad-Weltmeisterschaft in Ponferrada, einer 68.000 Einwohner großen Stadt, die sich am Jakobsweg im Nordwesten Spaniens befindet. Bei angenehm warmen Temperaturen und fast völliger Windstille rollten ab 10 Uhr insgesamt 14 Sponsorenteams von der Startrampe, jeweils im Abstand von 3 Minuten. Zunächst ging es in südwestlicher Richtung und dann über Cacabelos in großem Bogen zurück zum Ausgangspunkt. Der Parcours war keineswegs total flach zu nennen. Insbesondere auf Höhe der Ortschaft Camponaraya wies er wellige Passagen auf; der mit 618m höchste Punkt befand sich kurz vor dem Ziel in Glorieta, einem Stadtteil von Ponferrada. Auch die folgende Abfahrt war nicht zu unterschätzen. Die erste Zwischenzeit wurde nach 12,23 Kilometern genommen, die zweite nach 23,2 Kilometern. An beiden Messpunkten sorgte zunächst das schweizerische Bigla Cycling Team, das fürs kommende Jahr schon mehrere prominente Fahrerinnen verpflichtet hat, für gute Werte. Mit Rang sieben sollte man am Ende einen Platz im Mittelfeld belegen. Es waren Mannschaften aus den USA, die Bigla aus der zwischenzeitlichen Führung verdrängten, nämlich UnitedHealthcare und das Optum-Kelly Benefit Strategies Team, das v.a. im zweiten Abschnitt stark aufholte.

Überraschend starker Auftritt von Astana
Dass es für Optum nicht noch höher hinausging, daran war in erster Linie das Astana-BePink Team schuld. Schnitten Alena Amialiusik, Simona Frapporti, Doris Schweizer, Alison Tetrick, Silvia Valsecchi und Susanna Zorzi an den Zwischenzeiten noch unter "ferner liefen" ab, so gelang es der Mannschaft, sich auf den letzten, den schwersten Kilometern enorm zu verbessern. Im Ziel unterbot man die US-Amerikanerinnen um immerhin 6 Sekunden. Dass es sogar für eine Medaille reichen sollte, ahnten die Astana-Fahrerinnen natürlich noch nicht. Vielmehr sah es so aus, als würden Specialized-Lululemon, das Rabo-Liv Women Cycling Team und Orica-AIS genauso wie im letzten Jahr die Top3 unter sich ausmachen. Da die Weltmeisterinnen von 2012 und 2013 an der 1. Zwischenzeit 16 und an der 2. Zwischenzeit bereits 39 Sekunden vorauslagen, war die Goldmedaille relativ schnell vergeben. Um Silber schien es hingegen eng zu werden. Rabo-Liv lieferte zwar die zweitbesten Zwischenwerte ab, aber als Marianne Vos noch vor dem Anstieg das Tempo nicht mehr mitgehen konnte, hatte man einen ersten Rückschlag zu verkraften. Wenig später musste auch Roxane Kneteman abreißen lassen, sodass man nur noch über die Minimalzahl von Fahrerinnen verfügte: Bei der vierten wurde nämlich die Zeit gestoppt.


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Katastrophaler Sturz kostet die mögliche Silbermedaille
Die wahre Katastrophe für Rabo-Liv ereignete sich dann in einer Kurve kurz vor dem Ziel. Annemiek van Vleuten fuhr auf den Stützfuß einer Absperrungsbande auf und kam krachend zu Fall. Zwei Teamkolleginnen stürzten über sie; nur eine blieb unbeschadet. Am schlimmsten erwischte es Anna van der Breggen, die nicht aus eigener Kraft aufstehen konnte - Beckenbruch lautete die erste Diagnose. Mithilfe von Kneteman gelang es der Mannschaft dennoch, das DNF zu vermeiden. Der zweite Platz, den Rabo-Liv so schmerzlich eingebüßt hatte, ging also an Orica-AIS, vertreten durch Annette Edmondson, Melissa Hoskins, Emma Johansson, Jessie Maclean, Valentina Scandolara und Amanda Spratt. Das Boels-Dolmans Cycling Team, das man auch für eine Medaille auf der Rechnung haben konnte, schnitt unter den Erwartungen ab. Die Zeitfahrstärke der (noch) amtierenden Weltmeisterin Ellen van Dijk stach zu sehr hervor; am letzten Anstieg drohte die Mannschaft sogar auf drei reduziert zu werden. Nur mit Müh und Not hielt Romy Kasper den Anschluss, sodass am Ende nicht mehr als Platz fünf heraussprang.

Dritter Teamzeitfahrsieg für Specialized in diesem Jahr
Die Titelverteidigerinnen von Specialized-Lululemon hingegen wussten ihren Favoritenstatus voll und ganz zu rechtfertigen; der dritte Sieg in Folge war auch dann nicht gefährdet, als Evelyn Stevens, die bei einem Trainingssturz gestern die Hauptleidtragende gewesen war, leicht zurückfiel. Stevens ist neben der Deutschen Trixi Worrack im Übrigen die Einzige, die an allen drei Goldmedaillen seit Einführung des WM-Teamzeitfahrens beteiligt war. Worrack gehörte auch zu dem Kader, der heuer die MZF bei der Energiewacht Tour und beim Weltcup Vargarda für sich entschied.

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