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Jonas Bokeloh gewinnt WM-Rennen der Junioren im Sprint - drittes Gold für Deutschland
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27.09.2014

Jonas Bokeloh gewinnt WM-Rennen der Junioren im Sprint - drittes Gold für Deutschland

Info: STRASSEN-WELTMEISTERSCHAFT 2014 IN PONFERRADA
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Ponferrada, 27.09.2014 - Bei den Weltmeisterschaften in Ponferrada hat Jonas Bokeloh etwas überraschend für eine dritte deutsche Goldmedaille gesorgt. Der 18-jährige Landesmeister gewann das U19-Straßenrennen im Sprint eines 30 Mann starken Feldes. Nach sieben Runden à 18,2 Kilometern (127,4km) verwies er den Russen Alexandr Kulikovskiy sowie den Niederländer Peter Lenderink auf die Plätze. Bis 300 Meter vor dem Ziel lag der Schweizer Gino Mäder allein in Führung; er wurde aber eingeholt und kam über Rang 14 nicht hinaus. Bokeloh ist erst der zweite Junioren-Weltmeister aus Deutschland. 1996 holte Holger Loew diesen Titel.

Zeitfahr-Vizeweltmeister auf der Flucht
Bei frischen, einstelligen Temperaturen - der klare Himmel versprach einen erneut sehr sonnigen Tag - musste man bis zur 2. Runde warten, bevor die ersten Juniorenfahrer ihre Beine testeten. Der Russe Nikolay Ilichev setzte sich ab, hielt aber nicht einmal 10 Kilometer lang durch und wurde kurze Zeit später unter DNF gemeldet. Nach ca. 42 Kilometern erhöhten die US-Amerikaner und die Kasachen allmählich das Tempo, was dann dazu führte, dass zwei aus ihren Reihen dem Peloton entkommen konnten, nämlich Grigoriy Shtein und Adrien Costa, der am vergangenen Dienstag Silber im Zeitfahren gewann. Italien übernahm die Nachführarbeit und schickte den Zeitfahrvierten Filippo Ganna, die Distanz im Alleingang zu überbrücken. Andere folgten seinem Beispiel, und während Costa seinen kasachischen Begleiter am Mirador abschüttelte, bildeten sich weiter hinten zwei Verfolgergruppen, die sich kurz darauf zusammenschlossen. Mit Zeitfahrweltmeister Lennard Kämna und Sven Reutter zeigte dort auch Deutschland Präsenz. Auf der fünften Runde gelang es Vincenzo Albanese (Italien) und später Jan Maas (Niederlande), zu Costa vorzufahren. Immer neue Konterattacken folgten, das Feld lag jedoch nie weit zurück, und als es in die vorletzte Runde ging, war auch der Vorsprung der drei Spitzenreiter aufgebraucht.


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Neue Attacken und Regruppierung am Mirador
Der nächste ernst zu nehmende Ausreißversuch ging wiederum von einem Deutschen aus. Als die Straße stärker anstieg, musste Christian Koch aber dem Italiener Riccardo Verza und dem Franzosen Leo Danes Platz machen. Zu diesem Zeitpunkt ereigneten sich im Hauptfeld mehrere Stürze, was die Nachführarbeit störte und einer Verfolgergruppe ermöglichte, zu Verza und Danes aufzuschließen. Nun lagen sieben Männer vorne, wobei dank Patrick Haller auch diesmal ein Vertreter des BDR dabei war. Als die Glocke für die letzte Runde ertönte, hatten sie 14 Sekunden Vorsprung auf die ca. 65 Fahrer im Peloton, wo die Dänen das Kommando übernahmen und die Italiener zu stören versuchten. Wilmar Paredes (Kolumbien) attackierte seine Begleiter in der Spitzengruppe, was zu deren Auflösung beitrug. Haller konterte diesen Vorstoß, ließ dabei aber so viele Körner, dass er ins Feld zurückfiel und sofort durchgereicht wurde. Nun drängten neue Fahrer nach vorne, von denen sich wiederum Tamirlan Tassymov (Kasachstan), Nicola Conci (Italien) und Pavel Sivakov (Russland) absetzten konnten. Conchi stürzte in der 90°-Kurve am Stammdamm, die gestern bereits mehrere U23-Fahrer zu Boden gezwungen hatte. Aber auch für die anderen beiden gab es kein Durchkommen. Jonas Bokeloh - hier sein erster Auftritt - führte das große Verfolgerfeld heran.

Bokeloh vollendet starke Teamarbeit
Am Mirador 5 Kilometer vor dem Ziel war der Ausgang des Rennens also immer noch offen. Es befand sich aber eine neue Gruppe in der Entstehung, darin zwei Schweden, wiederum Christian Koch und außerdem der Schweizer EM-Vierte Gino Mäder. Dieser stürzte sich als Erster in die Abfahrt und versuchte, ähnlich wie gestern Sven Erik Byström dem Peloton zu entrinnen. Aber auf der Zielgerade holte Stepan Kurianov ihn ein. Zunächst sah es nach einem Zweiersprint zwischen dem Russen und dem Eidgenossen aus, doch im allerletzten Moment kamen tatsächlich wieder 35 Fahrer zusammen. Scheinbar mühelos und mit einem gewissen Überraschungsmoment sowie einer knappen Fahrradlänge Vorsprung gewann Jonas Bokeloh den großen Endspurt und brachte so das vorbildliche Teamwork der Deutschen zu einem goldenen Abschluss. Zeitweise übernahm die Bundesrepublik, die sich zuvor über zwei Titel und eine Silbermedaille freuen durfte, damit sogar die Spitze im Medaillenspiegel. Hinter Kulikovskiy und Lenderik belegte Europameister Edoardo Affini (Italien) den vierten Platz. Außerdem kamen Magnus Bak Klaris (Dänemark), Izidor Penko (Slowenien) und Lucas Eriksson (Schweden) in die Top7. Weiter hinten im Feld belegte Benjamin Brkic als bester Österreicher Rang 26. 110 Fahrer beendeten das sehr abwechslungsreiche Rennen, das zugleich eine hohe Ausfallquote zeitigte. 77 Starter sahen das Ziel nicht, darunter Kämna, der zu Fall gekommen war.

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