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Gilbert nutzt seine Chance auf wegen Luftverschmutzung verkürzter 2. Etappe der Tour of Beijing
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11.10.2014

Gilbert nutzt seine Chance auf wegen Luftverschmutzung verkürzter 2. Etappe der Tour of Beijing

Info: TOUR OF BEIJING 2014
Autor: Felix Griep (Werfel)



Yan Jia Ping, 11.10.2014 – Die starke Luftverschmutzung in Peking und Umgebung war schon immer eines der größten Argumente von Gegnern der Tour of Beijing. Nun gab es dadurch erstmals direkte Auswirkungen auf das Rennen, denn die 2. Etappe musste stark verkürzt werden. Deshalb endete sie an einer Bergwertung der 3. Kategorie, wo natürlich andere Fahrer um den Sieg sprinteten, als man heute eigentlich erwartet hatte. Für Philippe Gilbert (BMC Racing Team) war die Streckenänderung ein Segen, der Belgier setzte sich vor Reinardt Janse Van Rensburg (Giant-Shimano) und Rui Costa (Lampre-Merida) durch und ist neuer Führender der Rundfahrt.

Streckenkürzung führt zu kleiner Bergankunft
Von Chongli, wo auch die gestrige Etappe gestartet wurde, sollte das 2. Teilstück der Tour of Beijing nach Yanqing führen, einen Kreis im Nordwesten der Stadt Peking. Doch die Rennkommissäre entschieden sich, nach Absprachen mit Veranstalter, Teams und Fahrern, dafür, nicht die volle Strecke zu fahren, da die Luftverschmutzung in Yanqing sich offenbar auf einem derart hohen Level befand, dass sie als gesundheitsgefährdend eingestuft wurde. Statt 147,5 wurden nur 111,0 Kilometer gefahren, was der Etappe einen komplett neuen Charakter verlieh. Sie endete nun nämlich in Yan Jia Ping direkt an der zweiten Bergwertung des Tages, einem Anstieg von einem Kilometer Länge und acht Prozent Steigung. Eigentlich hätte es danach eine lange Abfahrt und ein langes Flachstück gegeben, wonach mit einem Massensprint zu rechnen gewesen wäre, in dem Luka Mezgec (Giant-Shimano) seine Gesamtführung hätte verteidigen können. Das war jetzt nicht mehr möglich. Der Slowene schlug sich zwar ganz achtbar, finishte als 41. aber trotzdem 16 Sekunden hinter den Besten. Nach dem vorgezogen Etappenende fuhr das Peloton übrigens doch noch geschlossen bis nach Yanqing, wo die Bedingungen scheinbar nicht ganz so schlimm waren wie vor dem Start befürchtet.

Wieder ein FDJ-Fahrer letzter eingeholter Ausreißer
Als Ausreißer traten die Franzosen Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale), Laurent Mangel (FDJ.fr) und Julian Alaphilippe (Omega Pharma-Quick Step) sowie der Portugiese Fabio Silvestre (Trek Factory Racing) in Erscheinung. Mit Ausnahme von Alaphilippe befanden sie sich gestern alle im Gruppetto, welches 18 Minuten verlor. Und da eine der Gesetzmäßigkeiten des Radsports lautet, dass die Chancen einer Fluchtgruppe umso besser stehen, je mehr Rückstand die Fahrer in der Gesamtwertung aufweisen, ließ sich der „zu gefährliche“ Alaphilippe nach nicht allzu langer Zeit wieder ins Feld zurückfallen. Das Maximum des Vorsprungs dieser Flucht erreichte dennoch kaum zwei Minuten. Eine erste Bergwertung bei Kilometer 70,5 gewann Gougeard, das von Tosh van der Sande (Lotto Belisol) getragene Bergtrikot war aber nicht in Reichweite. Der Belgier konnte sogar einen Punkt einheimsen, da die Top4 gewertet und belohnt wurden. Zehn Kilometer vor dem vorgezogenen Ziel blieb dem Ausreißertrio noch ein Vorsprung von 45 Sekunden. Silvestre, der sich an beiden Zwischensprints durchgesetzt hatte, wurde kurz darauf abgehängt und wenig später nahm auch Gougeard die Beine hoch. Mangel hatte die Hoffnung noch nicht verloren und so trug, wie auf der 1. Etappe Jérémy Roy, der letzte Ausreißer des Tages erneut das blaue FDJ-Trikot.

Gilbert gewinnt Bergsprint und bekommt Rot
Drei Kilometer vor Schluss holte das Feld dann aber auch Mangel ein. Das Team Sky führte es in Richtung des entscheidenden Anstiegs. Manuele Boaro (Tinkoff-Saxo) versuchte unmittelbar davor auszureißen, doch war es nicht möglich, sich abzusetzen. Der Sprint um den Etappensieg begann an der 200-Meter-Marke mit einem Antritt von Johan Chaves (Orica-GreenEdge). Als Schnellste entpuppten sich aber Reinardt Janse van Rensburg (Giant-Shimano) und Philippe Gilbert (BMC Racing). Der Südafrikaner zog mit dem Belgier am Hinterrad an die Spitze und in der letzten Kurve fuhr der Ex-Weltmeister an ihm vorbei. Hinter Gilbert und Janse van Rensburg folgten Rui Costa (Lampre-Merida), Sergei Chernetckii (Katusha) und Daniel Martin (Garmin-Sharp) – bis hin zu Platz 24 gab es keine Zeitdifferenzen. Gilbert, der sich gestern am zweiten Zwischensprint, als einer von drei Ausreißern bereits eingeholt war, schon eine Sekunde Gutschrift geholt hatte, führt nun fünf Sekunden vor Janse van Rensburg die Gesamtwertung an und ist auch Erster in der Punktewertung. Costa liegt sieben Sekunden zurück, auf Platz vier folgt Jesus Herrada (Movistar), der neue Leader der Nachwuchswertung, der wie 20 andere Fahrer elf Sekunden Rückstand aufweist. Insgesamt 57 haben noch weniger als eine Minute Abstand zu Gilbert.

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Mit sieben Bergwertungen, der letzten elf Kilometer vor dem Ziel, ist die morgige 3. Etappe die zweitschwerste der Peking-Rundfahrt. Auf exakt derselben Strecke kam es im Jahr 2013 dennoch zu einem Massensprint.





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