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Dreimal Gold für Voinova bei der Bahn-EM – fünf deutsche Medaillen, aber kein Sieg am Samstag
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19.10.2014

Dreimal Gold für Voinova bei der Bahn-EM – fünf deutsche Medaillen, aber kein Sieg am Samstag

Info: Bahnradsport-Europameisterschaft Elite 2014 in Baie-Mahault
Autor: Felix Griep (Werfel)



Baie-Mahault, 18.10.2014 – Ein regelrechter Medaillenregen ergoss sich am Samstag bei der Bahnradsport-Europameisterschaft über den Bund Deutscher Radfahrer. Bei fünf von sechs Entscheidungen stand ein Fahrer oder eine Fahrerin mit BDR-Lizenz auf dem Podest. Joachim Eilers‘ Silber im 1000 Meter Zeitfahren war dabei allerdings das Höchste der Gefühle; eine zweite deutsche Goldmedaille in Guadeloupe war nicht zu erreichen, stattdessen gab es viermal Bronze für Robert Förstemann, Kersten Thiele, Kristina Vogel und Miriam Welte. Wesentlich erfolgreicher war die Russin Anastasiia Voinova, die, bereits mit Teamsprint-Gold im Gepäck, innerhalb eines Abends Sprint und 500 Meter Zeitfahren für sich entschied

Sprint Männer:
Förstemann scheitert in drei Durchgängen am späteren Sieger Baugé

Mit Tobias Wächter und Joachim Eilers hatte Robert Förstemann am Donnerstag
Gold im Teamsprint eingefahren. Sein Augenmerk lag in der Karibik aber vor allem auf dem Einzel-Sprint, in dem der Vize von 2013 sogar mit seinem ersten Titelgewinn bei internationalen Wettkämpfen liebäugelte. Ohne Schwierigkeiten war Förstemann am Freitag bis ins Halbfinale vorgestoßen, wo er sich mit dem dreifachen Sprint-Weltmeister Grégory Baugé messen musste. Im ersten Lauf siegte der Deutsche, doch der Franzose konnte im zweiten Durchgang ausgleichen. Es kam zur „Belle“, dem Entscheidungslauf, der mit einem äußerst knappen Erfolg für Baugé endete. Förstemann verarbeitete die Enttäuschung gut und sicherte sich gegen den Russen Nikita Shurshin wenigstens die Bronzemedaille. Baugé ließ sich im Finale auch von Damian Zielinski nicht mehr aufhalten, besiegte den Polen mit 2:0 und feierte seinen ersten Europameistertitel überhaupt.

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Sprint Frauen:
Voinova schlägt Vogel im Halbfinale und feiert drei Titel in Guadeloupe

Die Königin dieser Bahn-Europameisterschaft ist ohne Frage die 21-jährige Russin Anastasiia Voinova. Der vielfachen Welt- und Europameisterin der Juniorinnen gelang ihr großer Durchbruch bei der Elite. Zu Beginn der EM hatte sie mit Elena Brezhniva gegen Deutschland schon den
Titel im Teamsprint errungen und gewann dann am Samstag erst das 500 Meter Zeitfahren (siehe unten) und schließlich auch den Einzel-Sprint. Hier traf sie nach dem ersten Wettkampftag mit Platz zwei in der Qualifikation und Siegen gegen Simona Krupeckaite sowie Olga Streltsova im Halbfinale auf Weltmeisterin Kristina Vogel, die sie glatt in zwei Läufen schlagen konnte. Auch ihre spanische Finalgegnerin Tania Calvo war der damit dreifachen Europameisterin nicht gewachsen. Wie Landsmann Förstemann gelang es Vogel, sich immerhin die Bronzemedaille zu sichern, im kleinen Finale besiegte sie Olqa Ismayilova, die Qualifikations-Siegerin aus Aserbaidschan.

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500 Meter Zeitfahren Frauen:
Shootingstar Voinova verweist Weltmeisterin Welte auf Platz drei

Zwischen dem Sieg im Sprint-Halbfinale über Vogel und dem Final-Erfolg gegen Calvo trat Anastasiia Voinova im 500 Meter Zeitfahren an und war auch in dieser Disziplin, die erstmals zum Programm einer Europameisterschaft gehörte, nicht zu schlagen. Die blendend aufgelegte Russin absolvierte die eineinhalb Runden in 34,242 Sekunden und damit gut eine halbe Sekunde schneller als die Niederländerin Elis Ligtlee, die den zweiten Platz belegte. Für Deutschland war die amtierende Weltmeisterin Miriam Welte angetreten, konnte aber auch nicht für das erste Gold der BDR-Damen in der Karibik sorgen. 34,842 Sekunden bedeuteten gut ein Zehntel vor der Aserbaidschanerin Olqa Ismayilova den dritten Platz und Bronze.

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500 Meter Zeitfahren Frauen

1000 Meter Zeitfahren Männer:
Junger Brite Skinner krönt erfolgreiches Jahr – Eilers holt Silber

Wie die überragende Voinova gehört Callum Skinner, ebenfalls 21 Jahre jung, zu den Nachwuchshoffnungen, die sich bei der Europameisterschaft erstmals international ins Rampenlicht fahren konnten. Der Brite spielte zwar im Teamsprint (Einsatz nur in der Qualifikation) und im Sprint (Aus im Sechzehntelfinale) keine große Rolle, konnte aber im 1000 Meter Zeitfahren seine Klasse zeigen, die ihm 2014 bei der britischen Meisterschaft vier Titel (Zeitfahren, Sprint, Teamsprint, Keirin) ermöglicht hatte. Die drei Runden im Vélodrome Amédée Detraux von Baie-Mahault absolvierte er in 1:02,399 Minute, setzte sich um 0,075 Sekunden gegen Joachim Eilers durch. Der WM-Dritte von 2013 und Vize-Weltmeister 2014 sorgte mit Silber für das beste deutsche Ergebnis an diesem Tag. Deutschlands zweiter Starter Eric Engler wurde Fünfter, lag rund acht Zehntelsekunden hinter dem Franzosen Quentin Lafargue, der das Podium komplettierte.

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1000 Meter Zeitfahren Männer

Einzelverfolgung Männer:
Thiele gewinnt deutsches Duell um Bronze – Brite Tennant holt Gold

Eine Medaille für Deutschland gab es auch in der Einzelverfolgung der Männer, was bereits nach der Qualifikation feststand. Zwar hatten sich weder Nils Schomber noch Kersten Thiele für das Finale qualifizieren können, doch kämpften sie als dritt- und viertschnellster Starter gegeneinander um die Bronze. Im Duell um Edelmetall konnten beide ihre Quali-Zeiten von rund 4:37 Minuten deutlich verbessern, Thiele schaffte aber den größeren Sprung und setzte sich mit 4:32,878 Minuten und einem Vorsprung von fast zwei Sekunden gegen Landsmann Schomber durch. Nicht bedeutend schneller als Thiele war mit 4:32,686 der Brite Andrew Tennant, der allerdings im Vorlauf mit 4:33,581 schon die Bestzeit gefahren hatte und somit ins Finale eingezogen war, wo er den Russen Alexander Evtushenko klar hinter sich ließ. Tennant gelang damit der erste Einzel-Titel seiner Karriere, in der Mannschaftsverfolgung wurde er 2010 und 2013 bereits Europameister. Tom Bohli holte für die Schweiz Platz fünf,
Vize-Weltmeister Stefan Küng war nicht mit nach Guadeloupe gereist.

-> Einzelverfolgung Männer

Omnium Männer:
Liß trotz zwei gewonnen Disziplinen ohne Medaille - Viviani souveräner Sieger

Die einzige Entscheidung des Samstags ohne Medaille für Deutschland war das Omnium der Männer, wobei Lucas Liß nach
eher mäßigem Auftakt am Freitag in der zweiten Hälfte des Vielseitigkeits-Wettkampfes mächtig aufdrehte. Dem Europameister des Jahres 2012 gelangen im 1000 Meter Zeitfahren und im Rundenrekordfahren mit fliegendem Start zwei Siege, die ihn vor dem Finale im Omnium-Ranking bis auf Platz fünf klettern ließen. Auch der Schweizer Gaël Suter, Dritter und Vierter in diesen Disziplinen, lag als Gesamtvierter jetzt wieder in Reichweite der Medaillenränge. Die Führung hatte mittlerweile der Italiener Elia Viviani übernommen, aber der Pole Adrian Teklinski und der Russe Artur Ershov lagen nicht weit zurück. Von den Top5 war Viviani im entscheidenden Punkterennen mit Abstand der Stärkste, sammelte zahlreiche Punkte an den Sprintwertungen und erzielte sogar einen 20-Punkte-Bonus für einen Rundengewinn. Dies gelang auch dem Briten Jonathan Dibben und dem Spanier Unai Elorriaga, die auf die Plätze zwei und drei vorstürmten. Europameister wurde aber eben Viviani, der bei den kontinentalen Titelkämpfen schon Siege im Punkterennen (2012, 2013) und Madison (2013) errungen hatte. Suter und Liß befinden sich im Endstand an fünfter bzw. siebter Position.

-> Zum Resultat Omnium Männer

Omnium Frauen:
Spitzengruppe aus D’Hoore, Wild und Trott nach drei Disziplinen

In dem vollgepackten Programm des Samstags war auch noch Platz für die ersten drei Disziplinen des Omniums der Frauen. Titelverteidigerin und Vize-Weltmeisterin Laura Trott erwischte einen guten Start, holte im Ausscheidungsfahren einen Sieg, und steht als Drittplatzierte in der Spitzengruppe des Zwischenstands. Die Britin bringt es ebenso auf 108 Punkte wie die Niederländerin Kirsten Wild. Über beiden steht nur die Belgierin Jolien D’Hoore, die vier Punkte Vorsprung aufweist. Der Rückstand zu den Medaillenrängen der Viertplatzierten Polin Malgorzata Wojtyra, welche die erste Prüfung (Scratch) gewonnen hatte, beträgt schon zwanzig Punkte. Die deutsche Teilnehmerin Anna Knauer liegt zur Halbzeit auf dem sechsten Rang.

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Zum Resultat Omnium (Stand nach 3 Disziplinen)

Am Sonntag stehen neben dem Omnium der Frauen noch vier weitere Entscheidungen bevor. Für Deutschland starten Vogel und Welte im Keirin der Frauen, Eilers und Wächer im Keirin der Männer, Mieke Kröger nimmt an der Einzelverfolgung der Frauen teil. Im Madison treten u.a. die Paare Reinhardt/Thiele (Deutschland), Marguet/Schir (Schweiz) und Graf/Müller (Österreich) an.





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