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Chavanel tritt beim Chrono des Nations Nachfolge von Tony Martin und Pascal Lance an

19.10.2014

Chavanel tritt beim Chrono des Nations Nachfolge von Tony Martin und Pascal Lance an

Info: Chrono des Nations 2014 (1.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)

Les Herbiers, 19.10.2014 – Die europäische Straßensaison hat sich heute endgültig in ihre Winterpause verabschiedet, mit dem Chrono des Nations fand das letzte Rennen der Europe Tour 2014 statt. Der französische Zeitfahrmeister bescherte dem traditionsreichen Rennen bei seiner 33. Austragung den ersten Sieg eines Franzosen seit sage und schreibe 19 Jahren, wobei ihm die Nichtteilnahme Tony Martins (Omega Pharma-Quick Step) entgegenkam, dem er in den letzten beiden Jahren noch klar unterlegen war. Bei den Frauen gab es dagegen eine erfolgreiche Titelverteidigung, die Ukrainerin Hanna Solovey wiederholte ihren Sieg aus 2013.

Fast zwei Jahrzehnte nach Pascal Lance ...
Letzter französischer Sieger des Chrono des Nations in der Männer-Kategorie war Pascal Lance, der 1995 den letzten seiner vier Erfolge feierte, die bis heute von niemand anderem erreicht wurden. 1996 siegte der Brite Chris Boardman, 15 Tage nachdem er in Manchester den Stundenweltrekord auf die später von der UCI annullierte ewige Bestmarke von 56,375 Kilometer ausgebaut hatte. Es folgten drei Siege in Serie des Ukrainers Serhiy Honchar, danach je zwei Erfolge des Schweizers Jean Nuttli und des Deutschen Michael Rich. Die nächsten Ausgaben gewannen der Belgier Bert Roesems, der Tscheche Ondrej Sosenka – ebenfalls im Jahr seines Stundenweltrekord –, der Lette Raivis Belohvosciks, der Ungar Laszlo Bodrogi, der Niederländer Stef Clement, der Kasache Alexander Vinokourov und der Brite David Millar. Einen Seriensieger gab es erst wieder in den Jahren 2011 bis 2013; Tony Martin feierte jeden seiner drei Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren mit einem Erfolg beim Chrono des Nations. In diesem Jahr verzichtete der Deutsche dort auf eine Teilnahme und machte den Weg frei für die Franzosen.

... sorgt Roy gar für französischen Doppelsieg
In Abwesenheit von Martin startete sein früherer Teamkollege Sylvain Chavanel (IAM Cycling) als klarer Favorit. Zweimal war der französische Zeitfahrmeister schon in Les Herbiers angetreten, belegte 2012 den zweiten und 2013 den dritten Platz – mit deutlichen Rückständen von 41 bzw. 45 Sekunden. Heute hatte er „freie Bahn“ und konnte überlegen seinen fünften Saisonsieg einfahren. 53 Sekunden nahm er seinem Landsmann Jérémy Roy (FDJ.fr) ab, der den zweiten Platz belegte. 2:03 Minuten betrug bereits der Rückstand des norwegischen Meisters Reidar Borgersen (Joker), der das Podium vervollständigte. Weniger gut lief es für Chavanels IAM-Teamkollegen Gustav Larsson, für den beim Chrono zweite Plätze aus den Jahren 2011 und 2013 zu Buche stehen. Zwei Minuten vor Chavanel gestartet, musste sich der Schwede von ihm überholen lassen und landete mit über fünf Minuten Rückstand nur auf dem zwölften Platz. Für Larsson war aber vielmehr die bloße Teilnahme als die Platzierung von Bedeutung, denn es war sein erster Renneinsatz seit vier Monaten, nachdem ihn ein schwerer Trainingssturz lange außer Gefecht gesetzt hatte.

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Vize-Weltmeisterin Solovey wiederholt ihren Sieg aus dem Vorjahr
Rekordsiegerin des Chrono des Nations bei den Frauen ist Jeannie Longo. Den ersten ihrer sechs Siege feierte sie 1987, den letzten 2010. Danach war zweimal die US-Amerikanerin Amber Neben und 2013 dann die Ukrainerin Hanna Solovey erfolgreich. Die damals 21-Jährige war als U23-Europameisterin gekommen, diesmal hatte sie die Silbermedaille vom WM-Zeitfahren der Elite im Gepäck. Überlegen sicherte sie sich ihren zweiten Sieg in Folge und den zweiten bei einem Zeitfahren in diesem Jahr. Vor gut einem Monat hatte Solovey nämlich auch das Chrono Champenois gewonnen. Mit einem Rückstand von 1:25 Minute wurde Alison Tetrick Zweite – ein Platz, den die US-Amerikaner jetzt schon zum dritten Mal in Folge belegt. Die nächsten Fahrerinnen lagen noch einmal fast eine halbe Minute zurück. Den letzten Podiumsplatz sicherte sich Mélodie Lesueur nur 1,15 Sekunden vor Edwige Pitel, die in ihrer Karriere schon dreimal Chrono-Siegerin war (2001, 2004 und 2005).

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Italiener Ganna und Französin Borras gewinnen in den U19-Klassen
Balsam auf die Seele war das Chrono des Nations für den italienischen Junioren-Meister im Kampf gegen die Uhr. Filippo Ganna hatte bei EM und WM in dieser Saison jeweils nur um wenige Sekunden eine Medaille verpasst, gewann zum Saisonabschluss das U19-Rennen aber mit großer Überlegenheit, lag nach 20,87 Kilometern, derselben Distanz wie die Elite-Frauen, 1:05 Minute vor dem Franzosen Thomas Denis. Die Juniorinnen hatten 17,23 Kilometer zurückzulegen und brachten das knappste Ergebnis des Tages zustande. 23 Sekunden Differenz zwischen der Siegerin Marion Borras und der Zweiten Greta Richioud waren dessen ungeachtet aber ebenfalls eine klare Entscheidung.

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