<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Cofis Cycling Cosmos
Cofis Cycling Cosmos (10) – Radsport in Deutschland vor und nach der Wende
Suchen Cofis Cycling Cosmos Forum  Cofis Cycling Cosmos Forum  Cofis Cycling Cosmos
09.11.2014

Cofis Cycling Cosmos (10) – Radsport in Deutschland vor und nach der Wende

Info: Cofis Cycling Cosmos
Autor: Christine Kroth (Cofitine)



Sonntag, 09.11.14

Es ist ein historisches Großereignis. Und der Grundstein dafür, dass wir in Europa friedlich zusammenleben können. Heute vor 25 Jahren fiel die Mauer. Der Anfang vom Ende der deutsch-deutschen Teilung.
Grund genug, einmal zurückzublicken. Auf den Radsport vor und nach der Wende.


Nur noch wenige der aktiven Radprofis aus Deutschland waren direkt oder indirekt von der deutschen Teilung betroffen. Die meisten aktiven deutschen Radprofis sind kurz vor der Wende geboren oder waren zu diesem Zeitpunkt noch kleine Kinder. Manche waren noch gar nicht geboren.
Einer, der in der ehemaligen DDR geboren wurde und dort den Radsport erlernt hat, ist Jens Voigt. Er hat in dieser Saison seine Karriere beendet.
Auch Erik Zabel wurde in der der DDR groß, begann seine Karriere in den Juniorenklassen noch vor der Wende. Sein Sohn Rik, inzwischen selbst Radprofi, ist 1992 geboren, drei Jahre nach dem Mauerfall.
Die momentan erfolgreichsten deutschen Rennfahrer, Marcel Kittel und John Degenkolb, sind erst kurz vor der Wende geboren. Degenkolb am 07.01.89 in Gera, aufgewachsen ist er in Weißenburg in Bayern. Kittel ist am 11.05.88 in Arnstadt geboren, das liegt ebenfalls in Thüringen, gut 20 km von Gera entfernt.
Heute macht man keinen Unterschied mehr im Sport zwischen Ost und West!

Vor dem Jahr 1989 gab es Rennen in Ost und West. Während in Westeuropa und der gesamten sog. westlichen Welt die Tour de France das größte Rennen der Welt war, versuchte man in den Ostblockstaaten mit der Friedensfahrt für Amateure einen Gegenpol zu schaffen.
Die Friedensfahrt, die international „Course de la Paix“ genannt wird, wurde 1948 erstmals ausgetragen und führte durch die DDR, Polen und die damalige CSSR.
Auch nach dem Fall des eisernen Vorhangs gab es die Friedensfahrt weiterhin, bis 2006 wurde das Rennen ausgetragen mit Ausnahme von 2005.
2014 versuchte man eine Wiederauflage, was jedoch scheiterte. Noch immer gibt es die Friedensfahrt, aber als Rennen in der Kategorie Junioren.

Auch im Radsport gab es bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen lange Zeit zwei deutsche Teams. Doch der Radsport ist so international, dass es nach dem Fall der Mauer kaum mehr eine Rolle spielte, aus welchem Teil Deutschlands ein Fahrer kam.
Der Radsportboom, der in den 90er Jahren durch die Erfolge von Jan Ullrich und Erik Zabel ausgelöst wurde, fragte nicht mehr danach, wo die Stars herkamen.
Aber auch diese Zeit ist längst Geschichte.

Heute gibt es im Radsport und generell im Sport kein Ost und West mehr. Aber aktuell auch kein deutsches WorldTour-Team. Zwar hat sich mit dem Team NetApp-Endura, das im nächsten Jahr Bora-Argon heißen wird, wieder ein deutsches Team im ProContinental-Bereich etabliert, doch die großen deutschen Stars verdienen ihr Geld bei Teams, die in anderen Ländern lizenziert sind.
Radsport ist international! 25 Jahre nach dem Mauerfall sind deutsche Erfolge längst gesamtdeutsche Erfolge geworden!





Picassos Friedenstaube - Wappentier der Friedensfahrt
Picassos Friedenstaube - Wappentier der Friedensfahrt

Zum Seitenanfang von für Cofis Cycling Cosmos (10) – Radsport in Deutschland vor und nach der Wende



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live