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Swiss AlpenRide: 1. Etappe, Horw - Glarus, Sonntag, 8. August 2010
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09.08.2010

Swiss AlpenRide: 1. Etappe, Horw - Glarus, Sonntag, 8. August 2010

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Beim Frühstück gab es lange Gesichter, gestern war so ein Prachtstag und heute Morgen früh weinte der Himmel. Nach einem ausgiebigen Frühstück und dem traditionellen Gruppenfoto gab Gusti um 08.45 Uhr den Start zur SwissAlpenRide 2010 frei. Die Strassen waren noch teilweise nass aber die äusseren Bedingungen doch recht angenehm.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: Wolken-Regen-Sonnenmix, ca. 23°

Kilometer: 130 km
Höhenmeter: 2100

Strecke:
Der erste Teil der Etappe stand ganz im Zeichen des Vierwaldstättersees und seiner prächtigen Kulisse. Über Kastanienbaum gelangten wir nach Luzern, der idyllischen Metropole der Zentralschweiz. Nachdem wir den historischen Ort Küssnacht durchfahren hatten, folgten schon bald die weltberühmten Ferienorte Weggis und Vitznau, welche am Fusse des nicht minder bekannten Berges Rigi liegen. Gersau, einst sogar eine freie Republik und Brunnen waren die nächsten Ortschaften. Entlang der bekannten Axenstrasse fuhren wir in den Kanton Uri mit Blick zum Schillerstein und der Rütliwiese, welche als Wiege der Eidgenossenschaft gilt. Der Kanton Uri ist die Geburtsregion des sagenumwobenen Wilhelm Tell. Nach den traditionellen Fotos beim Tell-Denkmal in Altdorf ging’s zum ersten Mal so richtig zur Sache, 25 km Anstieg, zum Klausenpass auf 1948 m ü.M. gelegen…. Juhui!! Das velofahrerische Dessert folgte gleich danach mit der 39 km langen Abfahrt via Urnerboden, Linthal nach Glarus.

Axenstrasse:
Die Axenstrasse, ein verkehrstechnisches Nadelöhr, verbindet die Dörfer Brunnen und Flüelen. Der Bau der Strasse wurde erst 1861 möglich und 1865 eröffnet. Zuvor mussten für den Verkehr über den Gotthardpass auf diesem Abschnitt Personen und Güter auf Schiffe verladen werden. Die Axenstrasse war bis ins Jahr 1928 gebührenpflichtig. Durch den Ausbau wird die Axenstrasse auch besser vor Steinschlag und andere Naturgewalten geschützt. Heute gibt es sogar einen Radweg auf diesem Streckenabschnitt.

Klausenpass:
Der Klausenpass 1948 M.ü.M. ist ein Pass der die Kantone Uri und Glarus verbindet. Er führt von Altdorf durch das Schechental über die Passhöhe und den Urnerboden nach Linthtal. Hier findet ca. alle 4 Jahre ein Oldtimer-Autorennen statt.

Etappenort:
Glarus ist mit 5700 Einwohnern die kleinste Hauptstadt des gleichnamigen Gebirgskanton Glarus. Die Stadt liegt am Fusse des Glärnisch im Linthal. Überhaupt ist diese Region bei Wanderern und Kletterern sehr beliebt. So ist zum Beispiel das Klöntal mit seinem herrlichen See ein bekanntes Ausflugsziel, während dem sich die Kletterer im “Vreneligärtli“ vergnügen.
In Glarus wird noch die ursprünglichste Demokratie gelebt, denn immer am ersten Sonntag im Mai findet die Landsgemeinde statt.
Wie im Kanton Uri ist auch hier der Föhn (warmer Fallwind) ein Thema. Ein starker Föhn verursachte so am 10./11. Mai anno 1861 einen gewaltigen Brand im Hauptort. Über 600 Gebäude wurden zerstört. In Glarus wurde anno 1872 auch die letzte Hexe Europas verbrannt. Anna Göldi wird jetzt aber rehabilitiert, denn das damals gefällt Urteil war nicht konform zustande gekommen.

Ereignisse:
Wir folgten dem Vierwaldstättersee und den Spuren der Eidgenossenschaft, so gelangten wir nach Küssnacht (hohle Gasse) und Brunnen (mit Blick zur Rütliwiese und dem Schillerstein). Hier zogen dunkle Wolken auf und eine graue Wand braute sich vor Altdorf zusammen. Der wasserscheue Gusti zog in Sisikon die Bremse und verzog sich schleunigst in ein Restaurant… mit Livemusik wo er gleich hinter der Hammondorgel zum Einsatz kam. Ob sich die Mäuse ob den schrägen Tönen in die Löcher verzogen haben, entzieht sich unserer Kenntnis.

Über die Tellsplatte fuhren wir weiter nach Altdorf zum Tell Denkmal. Hier steht Willhelm Tell mit seinem Sohne und seiner Armbrust schon seit längerer Zeit stramm, so dass sich alle Gruppen beeilten das traditionelle Foto in den Kasten zu bekommen.

Beim Aufstieg zum Klausenpass lachte vorerst wieder die Sonne vom Himmel, doch im oberen Streckenteil zogen die Nebelschwaden vorbei und der Regen setzte erneut ein. Auf der Passhöhe zog Andi mit seiner Gruppe den Joker und wartete geduldig das nächste blaue Himmelsfenster ab und gelangte trocken nach Glarus. Die anderen zwei Gruppen waren voraus und wurden im Urnerboden von der nächsten Regenfront erwischt. Die Abfahrt wurde entsprechend vorsichtig angegangen.

In Glarus war grosse Radwäsche angesagt, dank der Vorbereitung von Wolfgang ging dieses Prozedere zügig von statten. Für die nassen Radklamotten stand vom Hotel bereits eine Zeine bereit. Während dem Abendessen haben die guten Feen des Hotels alle Kleider gewaschen und getrocknet und das alles Gratis – einfach super, vielen Dank an die Hoteldirektion!

Doch Ende gut alles gut, alle sind meisterlich über die Runden gekommen, keine Selbstverständlichkeit bei diesen Bedingungen – bravo!

Wie das Wetter morgen wird, wir lassen uns überraschen…. wir sind ja wetterfest.





fantastische Bergwelt
fantastische Bergwelt

Blick auf den Urnerboden
Blick auf den Urnerboden

beim Kaffeehalt zeigte Gusti seine Musikkünste
beim Kaffeehalt zeigte Gusti seine Musikkünste

und plötzlich kam die Nebelwand und der Regen
und plötzlich kam die Nebelwand und der Regen


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