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Wout van Aert triumphiert in den Dünen von Koksijde nach verblüffender Solo-Performance
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22.11.2014

Wout van Aert triumphiert in den Dünen von Koksijde nach verblüffender Solo-Performance

Info: Radcross: WELTCUP KOKSIJDE 2014
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Koksijde, 22.11.2014 - Der phänomenale Höhenflug des Wout van Aert (Vastgoedservice-Golden Palace) setzt sich fort. Nach dem Koppenbergcross triumphierte der U23-Weltmeister heute in einem weiteren höchst prestigeträchtigen Elite-Rennen: dem Weltcup von Koksijde. Und anders als in Oudenaarde haftete seinem Erfolg diesmal nicht der geringste Makel an. Vier Runden befand sich der 20-Jährige alleine an der Spitze, bevor er das Ziel mit 42 Sekunden Vorsprung auf den zweitstärksten Fahrer erreichte. Dabei handelte es sich um Kevin Pauwels (Sunweb-Napoleon Games), den neuen Führenden im Gesamtweltcup. Mathieu van der Poel (BKCP-Powerplus), der sich schon kurz nach dem Start zusammen mit Van Aert abgesetzt hatte, rettete den dritten Platz knapp vor Tom Meeusen (Telenet-Fidea).


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Junge Wilde erteilen den Etablierten eine Lektion
Neben Zonhoven, das vor knapp drei Wochen auf dem Programm stand, ist Koksijde das größte Sandspektakel der Radcross-Saison. Auf dem sehr speziellen Untergrund, der von der unmittelbaren Nähe zum Meer herrührt, hatten die Männer neun Runden zurückzulegen. Zu Beginn lag eine große Gruppe vorne, in der auffallend viele junge Fahrer vertreten waren, darunter der amtierende U23-Weltmeister Wout van Aert und der frühere zweifache Junioren-Weltmeister Mathieu van der Poel, zwei Debütanten in der Elite-Kategorie. Diese beiden setzten sich in der zweiten Runde von der Konkurrenz ab, während Sven Nys (Crelan-AA Drink), der nach einem schlechten Start schnell aufgeholt hatte, bei den Verfolgern den Ton angab. Dort versuchte zwar David van der Poel (BKCP-Powerplus), den Rhythmus zugunsten seines Bruders und Teamkollegen zu stören, das ging aber nur bis zur vierten Runde gut. Ab da machten der belgische Meister, Klaas Vantornout, sein Teamkollege Kevin Pauwels sowie einige weitere etablierte Fahrer ernsthaft Jagd auf die beiden "jungen Wilden" da vorne.

Van Aert eifert seinem Lehrmeister nach
Es war interessant zu beobachten, dass Wout van Aert in den Sandpassagen über eine bessere Technik verfügte als der anderthalb Jahre jüngere Mathieu van der Poel. Offenbar hatte der 20-Jährige seinem Lehrmeister Niels Albert aufmerksam zugehört und verfügt über ein ähnlich großes Talent wie der zweifache Koksijde-Sieger und Weltmeister von 2012. Van Aert vergrößerte seinen Abstand zu Van der Poel zusehends, lag nach fünf Runden zehn Sekunden vor dem Niederländer und 32 Sekunden vor Vantornout sowie dem deutschen Meister Philipp Walsleben (BKCP), welcher einen Traumstart hingelegt hatte und auch zu diesem Zeitpunkt noch aussichtsreich positioniert war. Sven Nys befand sich auch noch irgendwo in der Verfolgergruppe, aber durch einen heftigen Sturz verlor er ein paar Plätze. Kevin Pauwels nahm die gegenteilige Entwicklung und setzte sich in Richtung Rennspitze ab. Zwei Runden vor Schluss überholte der Zonhoven-Gewinner den erschöpften Van der Poel, dem es gleichwohl gelang, immerhin den dritten Platz bis ins Ziel zu verteidigen. Die Verfolgergruppe dahinter reformierte sich, wobei Nys in den Energiesparmodus schaltete und sich abhängen ließ. Am Ende sollte der immerhin sechsfache Koksijde-Champion, der gestern noch von einem leichten Krankheitsgefühl gesprochen hatte, nur den 15. Platz belegen.

Erkrankter Lars van der Haar von Pauwels abgelöst
Nys´ junger Landsmann Wout van Aert startete die letzte Runde mit einem Vorsprung von 41 Sekunden, die nun mehr oder weniger bestehen blieben, zumal Kevin Pauwels auf den letzten Metern zu Fall kam. Vor Freude über seinen triumphalen Sieg, bei dem ihm diesmal, anders als beim Koppenbergcross, kein Teamkamerad willkürlich oder unwillkürlich half, hüpfte Van Aert noch vor der Ziellinie vom Rad, sprang dann aber gleich wieder auf. Da er in Valkenburg das U23- und nicht das Elite-Rennen bestritten hatte, war die Weltcup-Gesamtführung für ihn freilich außen vor. Diese übernahm vielmehr Pauwels vom abwesenden Lars van der Haar, der einer fiebrigen Erkältung wegen auf Koksijde verzichten musste. Tom Meeusen, welcher als Vierter ins Ziel kam, verbesserte sich auf den zweiten Gesamtrang, ist aber punktgleich mit Klaas Vantornout. Die beiden trennen 25 Punkte von Pauwels (115 zu 140). Meeusens Teamkollege Corné van Kessel ist hervorragender Gesamtvierter mit 113 Punkten. Walsleben, der das heutige Rennen als Achter beendete, liegt aktuell auf Gesamtrang sechs.

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Frauen: Sanne Cant erste belgische Siegerin in Koksijde
Zuvor hatte Sanne Cant (Enertherm-BKCP) mit einem starken Finish das Weltcup-Rennen der Frauen für sich entschieden. An einem besonders steilen Stück setzte die Sandspezialistin, die wieder im Trikot der belgischen und nicht der europäischen Meisterin unterwegs war, sich von den Niderländerinnen Sophie de Boer (Rabo-Liv Women Team) und Sabrina Stultiens (Parkhotel Valkenburg) ab. De Boer wurde sechs Sekunden hinter Cant zwar im Sprint von ihrer Landsfrau geschlagen, dennoch übernahm sie die Spitze des Weltcup-Rankings. US-Meisterin Katie Compton (Trek Cylocross Collective) war am Start, aber sichtlich nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Schwer atmend überquerte die Vor- und Vorvorjahressiegerin die Ziellinie als Zehnte; möglicherweise hatte sie wieder Last von der Allergie, die sie seit vielen Jahren plagt. Sanne Cant ist die erste Belgierin, die in Koksijde gewinnen konnte; zugleich führte sie ihre tolle November-Siegesserie fort. Im Weltcup-Ranking ist sie Zweite mit nur zwei Punkten Differenz zu Sophie de Boer (88 zu 90).

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Weltcup-Rennen für Junioren und Nachwuchsfahrer gab es in Koksijde nicht, sondern lediglich sogen. "Side Events". Bei den unter 19-Jährigen gewann etwas überraschend der US-Amerikaner Gage Hecht vor zwei Belgiern und dem starken deutschen Meister Ludwig Cords. Das U23-Rennen ging an Daan Soete, dessen belgische Landsmänner Diether Sweeck und Quinten Hermanns auf die Plätze kamen.

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In einer Woche werden wir Zeugen des ersten Radcross-Weltcups auf britischem Boden. Milton Keynes in Südost-England wird dann der Gastgeber sein.





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