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Kevin Pauwels trägt sich auch beim Weltcup Milton Keynes in die Radcross-Geschichtsbücher ein
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29.11.2014

Kevin Pauwels trägt sich auch beim Weltcup Milton Keynes in die Radcross-Geschichtsbücher ein

Info: Radcross: WELTCUP MILTON KEYNES 2014
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Milton Keynes, 29.11.2014 - Knapp eine Woche nach seinem Triumph in Spa-Francorchamps hat Kevin Pauwels (Sunweb-Napoleon Games) in Milton Keynes schon wieder einen historischen Premierensieg gefeiert. Der 30-jährige Belgier gewann das allererste Weltcup-Rennen auf britischem Boden vor seinem Teamkollegen Klaas Vantornout, den er nach einer spannenden Schlussphase im Sprint bezwang. Frankreichs Landesmeister Francis Mourey (FDJ.fr) belegte 16 Sekunden zurück Platz drei. Philipp Walsleben (BKCP-Powerplus) wurde Fünfter und erzielte somit an der dritten Weltcup-Station sein bislang bestes Resultat. In der Gesamtwertung liegt Kevin Pauwels folgerichtig weiterhin vorne, Vantornout und Corné van Kessel (Telenet-Fidea) verbesserten sich jeweils um eine Position auf die Ränge zwei und drei.


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Ian Field vor heimischem Publikum Zwölfter
In den letzten Jahren hat sich Großbritannien zu einer wahren Radsportnation gemausert. Sicherlich, auf dem Gebiet des Bahnradsports war die Nation, die sogar den aktuellen UCI-Präsidenten stellt, schon immer top. Aber mittlerweile muss man sich auch in anderen Disziplinen nicht mehr verstecken. Die amtierenden Downhill-Weltcup-Champions und -Weltmeister kommen von der Insel, zweimal innerhalb kürzester Zeit fand der Grand Départ dort statt, zwei Tour-de-France-Siege in Folge stehen zu Buche. Und auch was den Querfeldeinradsport angeht, ist Großbritannien längst kein weißer Fleck auf der Landkarte mehr. In Ipswich fand 2012 die Europameisterschaft statt und in Milton Keynes, das man auch als Durchgangsstation der National Trophy kennt, wurde heute der allererste Radcross-Weltcup auf britischem Boden abgehalten. Zwar hat das United Kingdom derzeit auf Elite-Ebene keinen international konkurrenzfähigen männlichen Fahrer aufzubieten. Aber der zwölfte Platz, den Landesmeister Ian Field (Hargroves Cycles) vor dem in Scharen erschienenen einheimischen Publikum erzielte, war aller Ehren wert und sein bis dato bestes CDM-Resultat.

Sven Nys mit Defektpech gleich zu Beginn
Den Ton gaben aber natürlich andere Athleten an, u.a. wie üblich die Belgier, von denen einer allerdings gleich nach dem Start einen Defekt zu beklagen hatte. Sven Nys (Crelan-AA Drink), über dessen derzeitiges Formtief viel diskutiert wird, fiel die Kette herunter und er brauchte eine Ewigkeit, sie zurück aufs Blatt zu befördern. Fortan war der 38-Jährige, der so gerne beweisen wollte, dass er eben noch nicht zum alten Eisen gehört, zu einer kräftezehrenden Aufholjagd verdonnert. Besser erging es dem Weltcup-Gesamtführenden Kevin Pauwels, dem deutschen Meister Philipp Walsleben und Laurens Sweeck (Corendon-Kwadro), der in Abwesenheit von Mathieu van der Poel und Koksijde-Champion Wout van Aert das Fähnchen der jungen Generation hochhalten wollte. Dann stellten auch Lars van der Haar (Development Team Giant-Shimano), Pauwels' Teamkollege Klaas Vantornout und Francis Mourey den Kontakt nach vorne her - sowie Walslebens Landsmann Sascha Weber (Veranclassic-Doltcini), sodass zeitweilig sogar zwei Deutsche die Speerspitze bildeten.

Walsleben fällt in der Schlussphase zurück
Freilich sollte es dabei nicht bleiben. Walsleben zog davon, Pauwels setzte nach und Van der Haar schloss sich ihnen gegen Ende der dritten Runde an. Er brachte Vantornout und Mourey mit, der sich auf dem eher flachen, offenen, grasbewachsenen und von matschigen Furchen durchzogenen Parcours sichtlich wohl fühlte. Tom Meeusen (Telenet-Fidea) und sein Teamkollege Corné van Kessel waren auch nicht weit zurück. Ein Sturz von Walsleben an der kniffligsten Stelle sorgte dafür, dass zwischenzeitlich nur noch vier Männer in Führung lagen. Sven Nys befand sich jetzt schon an achter Position - hinter dem deutschen Meister, Meeusen und Van Kessel -, aber weiter nach vorne sollte er es nicht mehr schaffen. Walsleben stellte zwar den Anschluss zum Spitzenquartett wieder her, aber auf der vorletzten von acht Runden zog Mourey plötzlich das Tempo an, wodurch der BKCP-Mann wieder leicht zurückfiel. Auch Lars van der Haar hatte zu kämpfen.

Pauwels beweist seine anhaltende Top-Form
Eingangs der Schlussrunde leistete Frankreichs Meister sich dann einen Fehler, den Klaas Vantornout dazu nutzte, um sich voller Entschlossenheit abzusetzen. Teamkamerad Kevin Pauwels, der in Valkenburg und in Koksijde jeweils Zweiter geworden und nun heiß auf einen Weltcup-Sieg war, blieb jedoch dabei. Auf den letzten hundert Metern lag stets Vantornout vorne, und er bog auch als Erster auf das finale Asphaltstück ein - um dann im Sprint kläglich den Kürzeren zu ziehen. Pauwels' Endgeschwindigket war deutlich höher und so konnte der 30-Jährige als erster Fahrer die Favoritenrolle, die ihm das wöchentliche LiVE-Radsport Cross Form Ranking zuwies, bestätigen. Innerhalb von einer Woche trug sich der Premierensieger des Superprestige Spa-Francorchamps außerdem ein weiteres Mal in die Geschichtsbücher ein, und er baute seine Weltcup-Gesamtführung aus. 35 Punkte liegt er nun vor Vantornout, der Tom Meeusen vom zweiten Rang verdrängte (220 zu 185). Neu auf Gesamtrang drei mit 163 Zählern liegt Corné van Kessel, den wohl nur wenige vor seinem Landsmann Van der Haar erwartet hätten. Der niederländische Meister erholte sich in der Schlussphase etwas und verwies Philipp Walsleben noch auf den fünften Platz, an Francis Mourey, welcher das Podium komplettierte, kam er aber nicht heran. Hinter den beiden "Telenets" Meeusen und Van Kessel sowie hinter Nys schafften es auch Bart Aernouts (Corendon) und Rob Peeters (Vastgoedservice) unter die besten 10. Letzterer widmete das Rennen seinem Vater, der vor wenigen Tagen verstorben war.

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Frauen: Foto-Finish-Sprint zwischen Cant und Compton
Auch das Damen-Rennen wurde im Sprint, genauer gesagt im Foto-Finish entschieden. Sanne Cant (Enertherm-BKCP) behielt ganz knapp die Oberhand über Katherine Compton (Trek), wodurch die Europameisterin sich nicht nur den Tagessieg, sondern auch die einstweilige Weltcup-Gesamtführung sicherte. Sophie de Boer (Parkhotel Valkenburg), die nach Koksijde das Weiße Trikot trug, kam heute nämlich nur auf den 16. Platz. Cant und Compton hatten sich seit der zweiten Runde an der Spitze des Rennens befunden. Nikki Harris und Ellen van Loy (beide Young Telenet Fidea) bemühten sich zwar, die belgische und die US-amerikanische Meisterin wieder einzuholen, sie mussten sich aber mit den Plätzen drei (+0:32) und vier (+0:40) zufriedengeben. Für Harris wird das Gefühl, vor heimischem Publikum aufs Weltcup-Podest zu fahren, dennoch überragend gewesen sein. Weniger überragend war das Abschneiden von Landesmeisterin Helen Wyman (Kona Factory), die nach einem spektakulären Sturz Achte wurde. Was die Gesamtwertung angeht, so hat Compton sich auf den zweiten Platz nach vorne geschoben - es fehlen ihr 16 Punkte auf Cant (132 zu 148). Harris macht einen Sprung von Rang sechs auf drei; sie hat 110 Punkte auf dem Konto.

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Ein U23-Rennen gab es in Milton Keynes gar keines, ein Junioren-Rennen sehr wohl, aber es zählte nicht für die Weltcup-Wertung und war daher auch nicht top-besetzt. Es triumphierte der US-Amerikaner Gavin Harley, der in Spa-Francorchamps bereits Dritter gewesen war, vor den beiden Briten Arthur Green und Tom Craig. Am bemerkenswertesten war die gewaltige Fankulisse, die man selten bei U19-Wettkämpfen so zu Gesicht bekommen hat.

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Die vierte Runde des Weltcups findet am vierten Advent
in Namur statt.





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