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Swiss AlpenRide: Königsetappe, S. Antonino - Obergesteln, Donnerstag, 12. August 2010
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13.08.2010

Swiss AlpenRide: Königsetappe, S. Antonino - Obergesteln, Donnerstag, 12. August 2010

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus und so war es nicht verwunderlich, dass gestern sich alle zeitig schlafen legten.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: bewölkt, einzelne Sonnenstrahlen, Regen

Kilometer: 105 km
Höhenmeter: 2350 m

Strecke:
Die Königsetappe der SwissAlpenRide führte uns zurück in den Norden, genau genommen in den Kanton Wallis. Wir rad-wandelten buchstäblich auf klassischen und sagenumwobenen Strecken der Tour de Suisse vergangener Jahre. Bis Biasca konnten sich alle ein- und warmfahren. Danach waren Bergqualitäten gefragt. Der Anstieg in der Leventina hinauf nach Airolo betrug schon mehr als 800 Hm. Statt der kopfsteingepflästerten Tremola zum St. Gotthard Pass stand dieses Jahr für einmal der höchste Alpenübergang der Schweiz, der Nufenen auf dem Programm.
Zum Schluss folgte die 13 km lange Abfahrt nach Ulrichen und weiter nach Obergesteln.

Etappenort:
Gemeinde Obergoms besteht aus: Ulrichen, Obergesteln, Oberwald.
Hier finden wir eine intakte Natur- und Kulturlandschaft am Fuss der Alpenpässe Grimsel, Furka, Nufenen. Schon Johann Wolfgang van Goethe war von diesem Hochtal begeistert.

- Ulrichen ist das älteste Dorf im Obergoms und liegt auf 1346 m ü.M.
- Obergesteln („Castellum superins“=befestigter Stützpunkt). Im Mittelalter oft Zankapfel, 1720 zerstörte eine grosse Lawine das Dorf, 1868 wütete eine riesige Feuersbrunst.
- Oberwald erstmals 1419 erwähnt, erhielt aber erst 1950 erstes Hotel, was gleichzeitig der Tourismusbeginn bedeutete.

Der Furka bildet eine europäische Wasserscheide: Einerseits Wasser zum Mittelmeer (Rhone), andererseits Wasser zur Nordsee (Reuss(Rhein). Der Nufenen wurde bereits von den Kelten und Römern als Passübergang genutzt.

Aus Existenzgründen kam es um die Jahrhundertwende zum grossen Exodus nach Amerika. Der Tourismus hielt erst nach und nach Einzug. Vorgängig mussten die Verkehrswege erschlossen werden, so. z.B. durch die Furka-Oberalpbahn im Jahre 1915. Seit 1982 verbindet der wintersichere Basistunnel zwischen Oberwald und Realp die Bergkantone Wallis und Uri. Die Bergstrecke wird im Sommer noch für nostalgische Dampffahrten benutzt.

Furka-Dampfbahn: Grosser Tag für Dampfbahnfreunde. Nach fast 30 Jahren ist die Furka-Bergstrecke wieder durchgehend von Oberwald VS nach Realp UR mit Dampfzügen befahrbar. Das letzte Gleisstück zwischen Oberwald und Gletsch wird am 12. August 2010 eröffnet.

Kulturell hat das Obergoms ebenfalls einiges zu bieten. So z.B. ein Heimatmuseum, ein Badehaus, ein Kristallmuseum, ein Korn- und Stadelmuseum.

Ereignisse:
In der Nacht hatte es stark geregnet, ja sogar Gewittert und folgendermassen präsentierte sich die Wetterlage am Morgen: wokenverhangene Tessiner Berge aber zum Glück kein Regen mehr. So radelten wir an Bellinzona vorbei Richtung Biasca und schon bald gehörten die flachen Kilometer dieser Etappe der Vergangenheit an. Nach den ersten Kehren und Höhenmetern in der Leventina gab es für alle in Piotta einen wohltuenden Kaffeehalt mit feinen Nussstangen.

Während dieser Pause verdunkelte sich der Himmel und es fing an zu regnen und die Vorhersagen verhiessen keine wesentliche Besserung. Deshalb entschied sich die Tourleitung statt der Tremola und dem Furkapass direkt über den Nufenen Pass ins Wallis zu fahren. Die 23 km von Airolo bis zur Passhöhe zogen sich hin und der eine oder andere hatte mit dem langen Anstieg doch seine liebe Mühe. Letztendlich schafften aber alle das Dach der Tour, mit einer Höhe von 2478 m ü.M., mit Bravour.

Das grosse Restaurant auf der Passhöhe bot viele kulinarische Genüsse und so konnten sich alle gut verpflegen und aufwärmen. Bei der Abfahrt setzte dann wieder Regen ein und die Temperaturen sanken rapide. Deshalb waren wir froh, dass nach der Abfahrt das Hotel schon in Sichtweite war und sich alle im Whirlpool bzw. Hallenbad wohl sein lassen konnten. Auch hier mussten wir nicht auf den gewohnten Wäscheservice verzichten und als Tüpfelchen war die Schuhtrocknungsanlage im Skikeller des Hotels.

Morgen hoffen wir natürlich auf besseres Wetter und, dass wir die Dampfeisenbahn auf der Bergstrecke Oberwald-Gletsch zu sehen bekommen.





Achtung Kühe am Nufenenpass
Achtung Kühe am Nufenenpass

Startvorbereitungen im Tessin
Startvorbereitungen im Tessin

in der Leventina und im Hintergrund der Autobahn-Viadukt
in der Leventina und im Hintergrund der Autobahn-Viadukt

die alten Gade von Obergesteln
die alten Gade von Obergesteln


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