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Kalz/Rasmussen gewinnen 51. Sixdays Bremen mit einer Doublette auf den letzten 28 Runden
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14.01.2015

Kalz/Rasmussen gewinnen 51. Sixdays Bremen mit einer Doublette auf den letzten 28 Runden

Info: Sixdays: Sixdays Bremen 2015
Autor: Felix Griep (Werfel) mit Informationen von Vor-Ort-Reporter Patrick Schröder (PS)



Bremen, 13.01.2014 – Am Ende hatten die Sieger nicht nur die meisten Punkte, sondern auch eine Runde Vorsprung. Doch was von den Zahlen her wie eine klare und wenig begeisternde Entscheidung beim 51. Bremer Sechstagerennen anmuten mag, war tatsächlich überaus spannend. Denn 28 Runden vor dem Ende der Final-Jagd lagen Marcel Kalz/Alex Rasmussen noch in Rückstand und brachten sich erst in der Schlussphase mittels einer Doublette wieder an die Spitze. Für Kalz, der 2013 schon einmal in Bremen gewonnen hatte, wird es eine Genugtuung gewesen sein, denkt man an die bittere Niederlage von 2014 zurück. Bei den Sprintern war es hingegen zum Schluss wirklich eine eindeutige Angelegenheit für den Tschechen Tomás Babek, der sich den Sieg nicht mehr nehmen ließ.


Resultate: Profis | UIV-Cup | Sprinter | Frauen
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Die Ausgangssituation für die letzten Nacht

Lucas Liß blieb auch am Dienstagabend mit 40 Grad Fieber dem Renngeschehen in der ÖVB Arena fern, ebenso fehlte weiterhin Marc Hester. Das aus ihren Partnern interimistisch zusammengestellte Team Christian Grasmann/Tristan Marguet blieb somit auch in der 6. und letzten Nacht bestehen. Zwar korrigierte die Rennleitung den Rückstand dieses neuen Paares von sieben auf drei Runden, ein Eingriff in den Kampf um den Gesamtsieg war aber auch damit nicht mehr möglich. Diese Entscheidung fiel in einem Dreikampf, in dem Marcel Kalz/Alex Rasmussen die besten Karten hatten. Lange hatten der gebürtige Berliner und der Däne in Führung gelegen, bis sie in der 4. Nacht in Rückstand gerieten. Die eine verlorene Runde war auch im Stand vor der Final-Nacht noch offensichtlich, allerdings fehlten nur noch drei Punkte, um das Defizit mittels Bonusrunde Nummer drei wettzumachen. Für die Konkurrenten Morgan Kneisky/Jesper Mørkøv und Leif Lampater/Wim Stroetinga war es unmöglich, noch in die Sphären vorzudringen, in welchen sich Kalz/Rasmussen punktemäßig befanden.
   Stand nach der 5. Nacht    
1 Kneisky/Mørkøv       0  235
2 Lampater/Stroetinga  0  230
3 Kalz/Rasmussen      -1  297
4 Grasmann/Marguet    -3  201
5 Graf/Müller         -4  121

Nochmals Bahnrekord für Kalz/Rasmussen

Kalz/Rasmussen konnten das Programm vor der Final-Jagd daher relativ gelassen angehen. Die 300-Punkte-Hürde wurde problemlos genommen und die Kleine Jagd ohne Rundenverlust überstanden, womit die Führung gesichert war. Nur im Zeitfahren zeigten sie hundertprozentigen Einsatz und wurden mit ihrem nach Samstag und Sonntag dritten Bahnrekord über 500 Meter belohnt. Mit ihrer Zeit von 27,375 Sekunden lagen sie am Ende 0,359 Sekunden unter dem vorher gültigen Rekord von Marguet aus dem Jahr 2013. Zwischen Kneisky/Mørkøv und Lampater/Stroetinga ging es dagegen noch um jeden Punkt. Der Franzose und der Däne gewannen Ausscheidungsfahren sowie das Derny-Finale, bei dem es keine Punkte-Belohnung gab, das deutsch-niederländische Paar holte sich den Sieg in der Kleinen Jagd. Der Vorteil blieb auf Seiten von Kneisky/Mørkøv, die ihren Vorsprung leicht auf neun Punkte erhöhten. Beiden Verfolgern war jedoch klar, dass sie die Führenden nur über die Runden schlagen konnten.
   Stand vor der Final-Jagd  
1 Kalz/Rasmussen       0  333
2 Kneisky/Mørkøv       0  263
3 Lampater/Stroetinga  0  254
4 Grasmann/Marguet    -3  229
5 Graf/Müller         -4  139

Erst Favoriten, dann fast geschlagenen, letztlich strahlende Sieger

Die erste große Szene der Final-Jagd ereignete sich nach gut zwanzig Minuten, nachdem ein von Kneisky/Mørkøv initiierter und Lampater/Stroetinga sowie Andreas Graf/Andreas Müller unterstützter Angriff durch die Gegenwehr von Kalz/Rasmussen abgebrochen wurde. In dem Moment, als alle das Tempo rausnahmen, attackierten Lampater/Stroetinga und erwischten ihre Gegner auf dem falschen Fuß. Keine drei Runden dauerte es, bis der Rundengewinn realisiert und das Klassement auf den Kopf gestellt war. Beim nächsten Angriff von Kneisky/Mørkøv, an den sich Kalz/Rasmussen anhingen, folgten Lampater/Stroetinga und verteidigten souverän ihren Vorsprung. Ein gut sichtbares Kopfschütteln von Jesper Mørkøv schien ein Zeichen der Resignation zu sein. Doch Kneisky/Mørkøv, die zu Beginn der Jagd nicht in bester Verfassung schienen, danach aber immer mehr in Schwung kamen, schafften eine Viertelstunde vor Schluss einen alleinigen Rundengewinn, hatten just angegriffen, als sich Kalz/Rasmussen hinten im Feld befanden und nicht kontern konnten. Mit zwei rundengleichen Teams und den also auf Rang drei verdrängten Favoriten ging es auf die letzten 50 Runden.

An den ersten beiden Wertungen kam es jeweils zum Duell zwischen Kneisky/Mørkøv und Lampater/Stroetinga. Den ersten Sprint entschied Stroetinga für sich, den zweiten Mørkøv und es blieb beim Abstand von neun Punkten. Kalz/Rasmussen nutzten den Luxus, sich nicht um Punkte kümmern zu müssen und sparten so gut es ging Kräfte, bis sie 28 Runden vor Schluss ihren großen Angriffen starteten. Es wurde ein harter Kampf, denn Kneisky/Mørkøv und Lampater/Stroetinga taten natürlich ihr Möglichstes, den Verlust ihres Rundenvorsprungs und damit aller Siegchancen zu verhindern. Erst nach 14 Runden erreichten Kalz/Rasmussen das Ende des Feldes und standen somit als Gesamtsieger fest. In der Euphorie dieses Moments und unter dem anerkennenden Beifall der Zuschauer, deren Lieblinge eigentlich Lampater/Stroetinga waren, zogen sie ungebremst weiter durch und realisierten vier Runden vor dem Ende gar noch eine Doublette. Kneisky/Mørkøv blieben zwar weiterhin vor Lampater/Stroetinga, doch reicht dies dann nur noch zu Rang zwei in der Endabrechnung.
          Endstand           
1 Kalz/Rasmussen       0  357
2 Kneisky/Mørkøv      -1  297
3 Lampater/Stroetinga -1  286
4 Grasmann/Marguet    -5  233
5 Graf/Müller         -7  153
-> Zum vollständigen Endstand und allen Resultaten der Profis



Sprinter: Leichter schlusstag für Babek

Nur vier Punkten trennten Jan May vor der 6. Nacht vom Gesamtsieg im Sprinter-Cup, doch war eigentlich schon nach dem ersten Wettbewerb des letzten Abends, als er im Rundenrekordfahren hinter Leader Tomás Babek wie gewohnt Platz zwei belegte, klar, dass es nicht mehr reichen würde. Der Tscheche hätte sich schon einen totalen Aussetzter im Keirin leisten müssen, wo stattdessen May auf dem letzten Platz landete. Babek wurde hier hinter Richard Aßmus Zweiter, ebenso wie im Sprint-Final-Lauf hinter Robert Kanter und ist schlussendlich mit zehn Punkten Vorsprung gegenüber May der Sieger in Bremen. Sieben Punkte davon sammelte er allein durch seine ungebrochene Dominanz im Rundenrekordfahren. Die britischen Brüder Matthew und Thomas Rotherham belegen im Endstand die Plätze drei und sechs, dazwischen befinden sich auf den Positionen vier und fünf Aßmus und Kanter. Den „Ländervergleich“ verlor Deutschland nur um neun Punkte gegen die Fahrer aus dem Ausland.

-> Zum Endstand und allen Resultaten der Sprinter



Nach den direkt nacheinander ausgetragenen Sixdays in Rotterdam und Bremen gibt es nun erst einmal eine Woche Pause, ehe das 104. Berliner Sechstagerennen (22.-27. Januar) stattfindet. Gemäß aktueller Startliste werden in der deutschen Hauptstadt unter anderem die Vorjahressieger Kenny de Ketele und Andreas Müller dabei sein, diesmal allerdings in getrennten Teams, der Belgier mit David Muntaner und der Österreicher mit seinem Landsmann Andreas Graf. Weitere interessante Paarungen sind bspw. Christian Grasmann/Robert Lea, Leif Lampater/Marcel Kalz, Alex Rasmussen/Marc Hester oder Jesper Mørkøv/Nico Heßlich.





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