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Simon Geschke im Gespräch mit LiVE-Radsport über die vergangene und kommende Saison
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15.01.2015

Simon Geschke im Gespräch mit LiVE-Radsport über die vergangene und kommende Saison

Autor: sportfan



Für Simon Geschke war das Jahr 2014 das bisher erfolgreichste Jahr als Profi. Schon früh in der Saison konnte er einige gute Resultate erzielen, wie Platz 10 und 9 bei den italienischen Eintagesrennen Strade Bianche und Roma Maxima und einen beeindruckenden zweiten Platz hinter Rundfahrtsieger Alberto Contador auf der fünften Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico.

Entsprechend ging er als Co-Kapitän in das Rennen Mailand-San Remo. Bei diesem Rennen kostete ein Platten bei Kapitän John Degenkolb alle Chancen auf eine gute Platzierung.
Im Nachhinein bezeichnet es Geschke als "großen Fehler", auf John Degenkolb gewartet zu haben, um mit ihm das Rad zu tauschen. "Für mich war John der Kapitän, als er den Platten hatte, hielt ich an und dadurch waren wir halt beide aus dem Rennen. Für John war das Rennen so oder so gelaufen. Ich habe probiert, ihm mein Rad zu geben, dann war aber das Auto schon da und am Ende ist er auch nicht nach vorne gekommen. Im Nachhinein hätte ich einfach vorne bleiben müssen."

Für das nächste Jahr sieht er bei diesem Rennen die Chancen auf einen Sprint nicht größer an als in den vergangenen Jahren, obwohl entgegen der Ankündigung der Pompeiana-Anstieg nicht dabei ist und auch nicht Le Mànie, welcher einige Jahre lang der erste Scharfrichter des Rennens war.
"Die Zielankunft wurde etwas nach vorne gelegt. Das heißt, dass nach dem Poggio nicht mehr so viel Zeit ist. Das wird eine sehr offene Angelegenheit, ist aber auf jeden Fall auch auf John zugeschnitten." Der Fehler aus dem vergangenen Jahr soll dabei nicht wiederholt werden. "Im besten Fall fahre ich am Ende John den Sprint an, aber wir fahren halt auch so, dass, wenn John nicht mehr dabei ist, ich einspringen kann."

Den ersten großen Saisonhöhepunkt bilden dann wieder die Ardennenklassiker. Dabei liegen ihm besonders der Pfeil von Brabant und das Amstel Gold Race. "Die beiden Rennen werden sicher wieder ein großes Ziel für mich sein." Das Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich soll dabei anders angegangen werden als im vergangenen Jahr. "Am Ende habe ich versucht, viel von vorne zu fahren, weil ich nicht mehr so gut war, wie ich sein wollte, oder so topfit wie beim Amstel Gold Race. Dieses Jahr werden wir sicherlich ein paar mehr Optionen haben. Warren Barguil wird sicherlich eine größere Rolle spielen und auch Tom Dumoulin. Letztes Jahr war ich der alleinige Kapitän und Warren ist mehr für mich gefahren, war dann aber im Nachhinein vielleicht stärker, kannte das Rennen aber nicht so gut und Streckenkenntnisse bzw. Erfahrungen spielen eine wichtige Rolle bei den Klassikern. Die hat er dann dieses Jahr."

Besser lief es beim Amstel Gold Race, wo Geschke Sechster wurde: "Letztes Jahr war ich als Sechster nah dran am Podium. Wir haben hinten taktiert, sonst wäre das Podium in Reichweite." Trotzdem lief auch dieses Rennen nicht ganz perfekt für ihn: "Am Fuß vom Cauberg hatte ich keine perfekte Position und musste erst mal ein paar Meter zu fahren. Erst oben war ich an der Gruppe dran, wo es dann um Platz 6 ging."

Nachdem beim Giro ein zweiter Etappenplatz herausgesprungen ist und er den GP Kanton Aargau für sich entscheiden konnte, wurde er überraschend nicht für die Tour de France nominiert. Das hatte auch Folgen für den weiteren Verlauf der Saison, wo er nicht mehr an die Ergebnisse der ersten Saisonhälfte anknüpfen konnte. "Ich war da nicht mehr so gut in Form wie im Frühjahr. Da haben mir die Rennen im Sommer gefehlt. Bei der WM hatte ich eigentlich wieder sehr gute Beine, da bin ich aber als Helfer für John gefahren."

Die neue Saison wird Simon Geschke nächste Woche mit der Tour Down Under beginnen, wo er auch schon mit eigenen Ambitionen an den Start gehen wird. "Die Tour Down Under will ich gut fahren. Es ist angedacht, dass ich da auf Gesamtwertung fahre, was auch letztes Jahr so vorgesehen war. In Australien haben wir auf jeden Fall ein paar gute Optionen, auch mit Marcel Kittel in den Sprints."

Weiter geht es dann nach eigenen Angaben unter anderem mit den Rennen Tirreno-Adriatico und Baskenland-Rundfahrt, um bei den Ardennenklassikern an den Start zu gehen.

Das Gespräch fand anlässlich der Team-Präsentation von Geschkes Mannschaft Giant-Alpecin statt.





Simon Geschke (Foto: Team Giant-Alpecin)
Simon Geschke (Foto: Team Giant-Alpecin)

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