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Eneco-Tour: Dominique Nerz 6. beim Sieg von Jack Bobridge - Tony Martin weiter Leader

22.08.2010

Eneco-Tour: Dominique Nerz 6. beim Sieg von Jack Bobridge - Tony Martin weiter Leader

Info: ENECO TOUR
Autor: Jörg Schröder (Links2003)

Sittard, 22.08.2010 – Der junge Australier Jack Bobridge (Garmin-Transitions) hat sich auf der 5. Etappe der Eneco-Tour mit fünf von ehemals 8 Begleitern knapp vor dem Feld ins Ziel retten und mit einer Attacke auf den letzten Kilometern den Etappensieg sichern können. Ruben Perez Moreno (Euskaltel) und Thomas De Gendt (Topsport Vlaanderen) erkämpften sich vier Sekunden dahinter die Ränge zwei und drei. Nach einer kämpferischen Leistung wurde der junge Deutsche Dominique Nerz (Milram) guter Sechster. Tony Martin (HTC-Columbia) konnte seine Gesamtführung erfolgreich verteidigen.

Dominique Nerz unter den Ausreißern
Der Gesamtführende Tony Martin sah am heutigen Mittag im belgischen Roermond einer schweren 5. Etappe entgegen, auf der viel Arbeit auf den Deutschen und sein HTC-Columbia-Team wartete. Auf den 204 Kilometern bis nach Sittard mussten zahlreiche Anstiege wie der berüchtigte Cauberg gemeistert werden mit vielen Möglichkeiten zur Attacke auf das weiße Leadertrikot. Gar nicht recht wird dem deutschen Zeitfahrmeister daher gewesen sein, das sich gleich neun Fahrer absetzen und etwa vier Minuten Vorsprung herausfahren konnten. Neben Kenny De Haes (Omega Pharma-Lotto), Maxim Gourov (Astana), Mauro Da Dalto (Lampre-Farnese Vini), Ruben Perez Moreno (Euskaltel-Euskadi), Jack Bobridge (Garmin-Transitions), Kevin Hulsmans (Quickstep), Thomas De Gendt, Michael Van Staeyen (beide Topsport Vlaanderen-Mercator) und Gorik Gardeyn (Vacansoleil) hatte auch der junge Deutsche Dominique Nerz aus dem arg gebeutelten Team Milram den Sprung in die Gruppe des Tages geschafft. Schon gestern hatte er attackiert, heute machte er einen starken Eindruck, während sein Team nach dem Ausstieg von Markus Eichler nun gar nur noch aus vier Fahrern besteht. Mit Simon Geschke (Skil-Shimano) hatte ein zweiter Deutscher lange versucht, noch den Sprung nach vorne zu schaffen, was letztlich jedoch nicht gelang. Da De Gendt am Start nur einen Rückstand von 3:37 Minuten in der Gesamtwertung aufwies, musste HTC-Columbia früh viel Kraft investieren, um die Ausreißer nicht zu weit enteilen zu lassen. Auch eine zwischenzeitliche Offensive der britischen Mannschaft Sky mit einer anschließenden Attacke des Vorjahressiegers Edvald Boasson Hagen überstanden sie schadlos.

Weiterer Bericht: Eneco-Tour: Dominik Nerz Sechster in Heers

Nerz und Begleiter stemmen sich gegen die Verfolger
Mit gleich neun Fahrern konnte sich die Spitzengruppe gut gegen das Feld behauptet, ohne stets ans Limit gehen zu müssen. Hulsmann fiel zwar 40 Kilometer vor Schluss zurück, dennoch betrug der Vorsprung zu diesem Zeitpunkt noch knapp drei Minuten. Hinten versuchten Rabobank und Saxo Bank das Rennen weiter zu erschweren, indem etwa Lars Boom und Richie Porte attackierten. HTC-Columbia präsentierte sich jedoch stark und hatte bis zur ersten Zielpassage 20 Kilometer vor Schluss alles unter Kontrolle, auch weil sie Unterstützung von Mannschaften wie Skil-Shimano, Omega Pharma Lotto (in Person von Sebastian Lang) und Radioshack bekamen. Auf der Schlussrunde wurde in der Nähe von Aachen kurzzeitig deutscher Boden befahren. Nachdem sein Teamkollege viel gearbeitet hatte, löste Van Stayen 12km vor dem Ende die Einigkeit der Gruppe auf, ohne sich jedoch richtig lösen zu können. Vielleicht auf Grund der zahlenmäßigen Überlegenheit von Topsport Vlaanderen kam es zu keiner guten Zusammenarbeit mehr, sodass das Feld auch durch ein paar Attacken weiter beschleunigt immer näher heranrückte - jedoch nur noch auf Sichtweite und nicht mehr heran an sechs verbliebene Flüchtlinge! Den richtigen Moment für eine Attacke nutzte Jack Bobridge kurz vor der 1000m-Marke, mit der sich der 21-jährige Australier schließlich den Etappensieg sicherte. Ruben Perez erreichte vier Sekunden zurück Rang zwei vor den Teamkollegen De Gendt und Van Staeyen sowie Gardeyn. Dominique Nerz verkaufte sich gut, hatte im Spurt aber nicht mehr genügend Kräfte und wurde Sechster. Knapp nach ihm mit 15 Sekunden Differenz zum Sieger führte Gert Steegmans (Radioshack) ein erstes kleineres Feld mit den Favoriten um Tony Martin ins Tagesziel.

Tony Martin verteidigt Gesamtwertung
Trotz der schweren Strecke verteidigte Tony Martin heute souverän seine Gesamtführung und die 10 Sekunden gegenüber dem Zweitplatzierten Koos Moerenhout (Rabobank) und dankte daher ausdrücklich seinem starken Team. Auch die weiteren Fahrer aus den Top 10 konnten ihre Positionen halten. Auch wenn ein paar Sprinter am Ende ein paar Punkte sammeln konnten, verteidigte Robbie McEwen (Katusha) das rote Trikot in der Punktwertung, obwohl er gestern enttäuscht verkündete, dass er nicht für die Straßen-WM in seinem Heimatland Australien nominiert werden wird.

-> Zum Resultat

Auch morgen geht es wieder rauf und runter, wenn es auf der 6. Etappe wieder über belgischen Boden von Bilzen nach Heers über 205,6 Kilometer geht, unter anderem auch über die gefürchtete Mur de Huy. Die Klassementfahrer dürfen sich keine Blöße geben, die schwersten Abschnitte warten jedoch noch recht weit vor dem Ziel auf die Fahrer.