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Stephanie Pohl bei Bahn-WM mit Gold im Punkterennen – Weltrekord und Wechselfehler entscheiden die Teamsprints
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18.02.2015

Stephanie Pohl bei Bahn-WM mit Gold im Punkterennen – Weltrekord und Wechselfehler entscheiden die Teamsprints

Info: BAHNRADSPORT-WELTMEISTERSCHAFT 2015 IN SAINT-QUENTIN-EN-YVELINES
Autor: Felix Griep (Werfel)



Saint-Quentin-en-Yvelines, 18.02.2015 – Das Vélodrome National in der französische Stadt Saint-Quentin-en-Yvelines, ein kleines Stück westlich von Paris gelegen, ist von Mittwoch bis Sonntag Austragungsort der Bahnradsport-Weltmeisterschaft 2015. Am ersten Wettkampfabend gab es gleich einen Heimsieg durch die Teamsprint-Männer, die jedoch von einem Wechselfehler der Vorjahressieger aus Neuseeland profitierten. Klarer war die Entscheidung bei den Frauen, denn Jinjie Gong und Tianshi Zhong holten sich den WM-Titel mit neuer Weltrekord-Zeit. Für die deutschen Männer und Frauen reichte es nur zum dritten respektive vierten Platz. Dafür konnte Stephanie Pohl mit einer klasse Vorstellung im Punkterennen dem BDR eine Goldmedaille bescheren.


Bahn-WM 2015: Übersicht | Medaillenspiegel | Zeitplan


Punkterennen Frauen:
Pohl fährt nach Silbermedaille von 2014 diesmal souverän zu Gold

Einige Qualifikations-Läufe hatten den ersten Abend in Saint-Quentin-en-Yvelines eröffnet, doch um Medaillen ging es erstmals im Punkterennen der Frauen. 100 Runden bzw. 25 Kilometer lagen vor den 18 Starterinnen, unter denen die Vorjahressiegerin Amy Cure nicht zu finden war. Die Britin konzentriert sich bei dieser WM auf die Verfolgungsrennen. Stephanie Pohl, die
2014 in Cali mit nur drei Punkten Rückstand Zweite geworden war, trat daher gewissermaßen als Favoritin an und untermauerte ihre Ansprüche auf den Sieg gleich mit dem Gewinn der ersten von zehn Sprintwertungen, hielt sich danach aber zurück. Die vorentscheidende Phase begann, als die US-Amerikanerin Kimberly Geist 48 Runden vor Schluss einen Soloritt mit einem Rundengewinn abschloss. Pohl konterte im Gespann mit der Französin Elise Delzenne und das Duo konnte schnell nachziehen, ebenfalls die 20 Bonuspunkte einstreichen. Nur die Japanerin Minami Uwano verbuchte danach noch einen Rundengewinn, so dass es einen Vierkampf um die Medaillen gab. Pohl wies in dem Quartett die meisten Punkte auf und vergrößerte ihren Vorsprung bis zur vorletzten Wertung auf neun Punkte, war im Endspurt nicht mehr einzuholen. Überaus souverän fuhr Pohl zu Gold für Deutschland bei der ersten WM-Entscheidung, gewann schlussendlich mit 38 Punkten klar vor Uwano (28), Geist (25), Delzenne (23) und der Italienerin Giorgia Bronzini, die zwar 20 Punkte ersprintete, aber eben keinen Rundengewinn erzielt hatte.

-> Zum Resultat Punkterennen Frauen

Teamsprint Frauen:
Gong/Zhong mit Weltrekord zu erstem Gold, Welte/Vogel ohne Medaille

Obwohl noch zwei Entscheidungen bevorstanden war klar, dass Pohls Erfolg am Mittwoch der einzige Sieg für Deutschland bleiben würde, denn in beiden Teamsprints hatten die BDR-Starter den Finaleinzug verpasst. Miriam Welte und Kristina Vogel, die in den vorangegangenen drei Jahren dreimal Weltmeisterinnen und überdies Olympiasiegerinnen geworden waren, belegten in der Qualifikation hinter Russland und China nur den zweiten Platz. Im Rennen um Bronze gegen die Australierinnen Kaarle McCulloch und Anna Meares verpassten sie durch auffällige Abstimmungsprobleme dann sogar eine Medaille. Zu allem Überfluss wurden Welte/Vogel auch noch
ihren seit Dezember 2013 gültigen Weltrekord los. 32,153 Sekunden hatten sie beim Weltcup in Aguascalientes damals für die 500 Meter gebraucht, Jinjie Gong und Tianshi Zhong schafften die Strecke diesmal in 32,034 Sekunden. Sie verwiesen mit dieser Parforce-Leistung im Finale die Russinen Dario Shmeleva/Anastasia Voynova auf Platz zwei und holten erstmals Teamsprint-Gold für China, nachdem Paare aus dem Reich der Mitte in den letzten sechs Jahren in verschiedener Zusammensetzung schon viermal Silber und zweimal Bronze geholt hatten. Gong war mit Ausnahme des Jahres 2014, als dafür Zhong erstmals im WM-Team stand, immer dabei, gemeinsam klappte es nun mit dem ganz großen Wurf.

-> Zum Resultat Teamsprint Frauen

Teamsprint Männer:
Wechselfehler bringt Neuseeland um Titelverteidigung und lässt Franzosen jubeln

Bei den Frauen war es also eine relativ klare Angelenheit – bei den Männern eigentlich auch. Ethan Mitchell, Sam Webster und Edward Dawkins konnten zwar keinen neuen Weltrekord aufstellen, fuhren aber, in Qualifikation wie Finale, als einziges Team überhaupt Zeiten unter 43 Sekunden. 42,808 Sekunden waren es im Lauf um Gold für die Vorjahressieger aus Neuseeland, womit sie den 43,136 Sekunden der Franzosen Grégory Baugé, Kévin Sireau und Michaël D’Almeida deutlich überlegen waren. Doch die vermeintlichen Titelverteidiger fielen nach kurzer Freude aus allen Wolken, die Jury hatte einen Fehler beim Wechsel nach der ersten Runde erkannt. Der an zweiter Position fahrende Neuseeländer war mit seinem Rad im Moment des Überquerens der Ziellinie nicht mehr vollständig hinter seinem Vordermann, was gegen das Reglement verstößt. Eine knappe, aber richtige Entscheidung, die den Gastgebern doch noch Gold brachte – das erste im Teamsprint, seit der Siegesserie der Jahre 2006 bis 2009, als Baugé viermal und Sireau zweimal mitgewirkt hatte. Deutschland stand wieder nur im kleinen Finale, wo Joachim Eilers, René Enders und Robert Förstemann, dessen WM-Start nach einem Bandscheibenvorfall Ende Dezember lange ungewiss war und vielleicht zu früh kam, um in absoluter Topform zu sein, immerhin Russland schlugen und sich mit Bronze trösten konnten.

->
Zum Resultat Teamsprint Männer

Desweiteren fanden die Qualifikationen in der Mannschaftsverfolgung statt, wo erst am Donnerstag die Medaillen vergeben werden. Die Männer-Teams aus Deutschland und der Schweiz belegten in der Qualifikation die Plätze drei und vier, die deutschen Frauen bleiben als Siebtplatzierte im Rennen. Außerdem bringt der zweite Wettkampftag Entscheidungen im Keirin und Scratch der Männer sowie dem 500 Meter Zeitfahren der Frauen.
-> Zum Zeitplan für Donnerstag






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