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Stannard wiederholt Sieg bei Omloop Het Nieuwsblad – nach Kampf gegen ein Trio von Etixx-Quick Step!
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28.02.2015

Stannard wiederholt Sieg bei Omloop Het Nieuwsblad – nach Kampf gegen ein Trio von Etixx-Quick Step!

Info: Omloop Het Nieuwsblad Elite 2015 (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Gent, 28.02.2015 – Zehn Jahre ist es bereits her: 2005 holte Nick Nuyens für Quick Step-Innergetic den Sieg bei Omloop Het Volk. Seitdem hatte kein Fahrer dieses Rennstalls, der heute Etixx-Quick Step heißt, mehr dieses Rennen, welches man mittlerweile als Omloop Het Nieuwsbald kennt, gewinnen können. Tom Boonen, Niki Terpstra und Stijn Vandenbergh waren diesmal kurz davor, diese lange Durststrecke zu beenden, hatten schon vierzig Kilometer vor dem Ziel nur noch einen Gegner, den Briten Ian Stannard (Sky). Doch es kam ganz anders. Der Vorjahressieger ließ sich im Finale von den Attacken des Etixx-Trios nicht kleinkriegen und feierte als Erster seit Peter Van Petegem (1997/98) eine Titelverteidigung bei dem ersten belgischen Klassiker der Saison.


Omloop Het Nieuwsblad der Frauen:
Zeitfahrspezialisten vorne - Van der Breggen vor Van Dijk


Favoriten warten auf den Taaienberg
Es war ein für die Jahreszeit recht angenehmer Tag in Gent und Umgebung, die Sonne war zu sehen und die Temperaturen kletterten sogar in den zweistelligen Bereich der Celsius-Skala. Der Auftakt in die 200,2 Kilometer lange 70. Auflage des belgischen Klassikers Omloop Het Nieuwsblad verlief nicht übermäßig hektisch, denn relativ zügig waren mit Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale), Christophe Laborie (Bretagne-Séché Environnement), Louis Verhelst (Cofidis), Michael Reihs (Cult Energy), Matt Brammeier (MTN - Qhubeka) und Kevin Van Melsen (Wanty-Groupe Gobert) sechs Ausreißer davongekommen, zu denen kurz darauf Albert Timmer (Giant-Alpecin) und Sean De Bie (Lotto Soudal), der jedoch später wegen Kettenproblemen wieder zurückfiel, hinzukamen. Nach gut 80 Kilometern an der Mauer von Geraardsbergen, der dritten von elf Hellingen, – kurz zuvor waren schon Leberg und Berendries befahren worden – hatte die Gruppe fünfeinhalb Minuten Vorsprung auf das Peloton. Eine Weile später folgten Valkenberg, Kaperij und Kruisberg, wo Reihs zurückfiel und aus dem Feld Stig Broeckx (Lotto Soudal) attackierte. Doch die Favoriten warteten auf die letzten 60 Kilometer, die vom Taaienberg eingeläutet wurden, dem mit bis zu 15,8% zweitsteilsten Anstieg des Rennens. Am Fuße dieser 530 Meter langen Kopfsteinpflaster-Steigung blieb nur noch etwas mehr als eine Minute Vorsprung für Gougeard, Timmer, Laborie, Verhelst, Brammeier und Van Melsen.

Etixx erzwingt auf Haaghoek frühe Vorentscheidung
Tom Boonen (Etixx-Quick Step) sorgte am Taaienberg für eine heftige Tempoverschärfung, wie er es dort in der Vergangenheit schon mehrfach getan hatte. Das Feld zog sich daraufhin in die Länge, reißen wollte die Perlenkette der Fahrer aber noch nicht. Vorne hatte derweil Brammeier aus dem Sextett ein Trio gemacht, nur Gougeard und Timmer waren noch bei dem Iren. Sofort ging es weiter zum Eikenberg, wo es lediglich einen Antritt von Yoann Offredo (FDJ) gab, der niemanden beunruhigen musste. Ähnlich war es danach am Wolvenberg, der steilsten Helling mit maximalem Wert von 17,3%. Luke Rowe (Sky) erklomm den Anstieg Nummer neun einige Meter vor dem Rest des Hauptfeldes, das etwa 50 Fahrer umfasste. Auf den folgenden Kopfsteinpflaster-Straßen überholte Rowe Gougeard und schloss zu Brammeier und Timmer auf, ehe sie sich alle wieder ins Feld einreihen mussten. Das Rennen erreichte nun zum dritten Mal an diesem Tage den zwei Kilometer langen Pavé-Abschnitt Haaghoek. Erneut kam Boonen nach vorne, machte Tempo, unterstützt durch seinen Teamkollegen Stjin Vandenbergh. Dadurch spaltete sich eine Gruppe von weniger als zehn Fahrern ab, die noch deutlich kleiner werden sollte. Als 40 Kilometer vor Schluss zum zweiten Mal der Leberg erklommen wurde, gab es nur noch vier Spitzenreiter: Boonen, Vandenbergh, Niki Terpstra als dritten Etixx-Fahrer und den Einzelkämpfer Ian Stannard (Sky).

Stannard treibt Etixx-Trio im Finale zur Verzweiflung
Als letzte Helling kam rund 35 Kilometer vor dem Ziel der Molenberg, an dem Sep Vanmarcke (LottoNL-Jumbo) attackierte. Der Belgier, der zuvor zweimal durch Defekte zurückgeworfen worden war, fand mit Greg Van Avermaet (BMC Racing) einen in etwa gleichstarken Kollegen, mit dem er die Verfolgung der Vierergruppe aufnehmen konnte. Allerdings lauerte in Ihrem Windschatten mit Zdenek Stybar noch ein vierter Etixx-Fahrer. Der Abstand zwischen Spitze und den Jägern sank von 30 auf 13, pendelte dann länger um etwa 20 Sekunden – zu einem Zusammenschluss kam es aber nicht mehr. Zu dritt gegen einen einzelnen Gegner hatte Etixx-Quick Step beste Aussichten auf den Sieg, zumal sich keine Uneinigkeit in den Reihen diese Teams andeutete. Kurz nach der Fünf-Kilometer-Marke – der Vorsprung zu den Verfolgern betrug 36 Sekunden – griff Boonen an und Stannard wurde erstmals zu einer Rekation gezwungen. Kaum hatte er die Lücke wieder zugefahren, ging Terpstra. Vandenbergh folgte seinem Teamkollegen und half damit vielleicht auch Stannard, den Anschluss zu halten. 2,7 Kilometer vor Schluss suchte der Sky-Fahrer dann sogar selbst die Entscheidung und konnte damit zumindest seine numerischen Chancen deutlich verbessern: denn Vandenbergh war am Ende seiner Kräfte und auch Boonen kassierte einige Meter Rückstand, die er nicht mehr aufholen konnte.

Terpstra verliert Sprintduell gegen Stannard
So endete Omloop Het Nieuwsblad 2015 mit einem Duell zwischen dem Vorjahressieger Stannard und Tour of Qatar-Gewinner Terpstra. Mit dem Ziel vor Augen ließ Stannard sich hinter den Belgier fallen, der somit den Sprint anziehen musste. Doch es war der Brite, der die schnelleren Beine hatte, wieder an seinem Gegenspieler vorbeizog und als Erster die Linie überquerte. Boonen folgte acht, Vandenbergh 15 Sekunden später und bei Quick Step herrschte statt Stolz auf eine überragende mannschaftliche Leistung Enttäuschung über einen verpassten Sieg. In der teaminternen Analyse wird sicherlich auch die Taktik hinterfragt werden, Boonen zuerst attackieren zu lassen, anstatt seine Sprintstärke gegen Stannard auszuspielen. Vanmarcke, Van Avermaet und Stybar rollten am Ende nur noch aus, kamen knapp eineinhalb Minuten nach dem Sieger an, aber noch mehr als drei Minuten vor dem Hauptfeld.

-> Zum Resultat

Um das Wochenende halbwegs versöhnlich abzuschließen, bleibt Etixx-Quick Step nur noch Kuurne-Brüssel-Kuurne. Vor einem Jahr dominiert die damalige Mannschaft Omega Pharma-Quick Step dieses Rennen, kam mit fünf Mann in die Top10 und stellte mit Boonen den Sieger.





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