Frühlingserwachen im Tessin – Besuch beim GP Lugano 2015

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Info: SuisseGas Gran Premio Città di Lugano 2015 (1.HC)
Autor: Christine Kroth (Cofitine)

Es geht wieder los! Das erste Live-Rennen der Saison ruft!
Nun ist Radsport für mich auch oftmals ein Mittel zum Zweck. Um mal rauszukommen, den Alltag hinter sich zu lassen. Und so kam mir der GP Lugano am 01. März gerade recht, um nach anstrengenden Wochen den Kopf frei zu kriegen und um mir mal was zu gönnen. Zumal ich seit sechs Jahren nicht mehr dort war. Weshalb ich auch ganz bewusst darauf verzichtet habe, einen Presseausweis zu beantragen. Ich wollte einfach ein entspanntes Wochenende im Tessin genießen – mit einem Radrennen als Zugabe!

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Vorbereitungen bei MTN-Qhubeka

Bereits am Samstag hab ich mich auf den Weg gemacht und am Lago Maggiore einen entspannten Tag verlebt. Dabei habe ich zwar ein spannendes Rennen Omloop Het Nieuwsblad verpasst, aber man kann schließlich nicht alles haben! Die Infos dazu habe ich mir am Abend eingeholt – dank Smartphone und kostenlosem W-Lan im Hotel kein Problem!
Am Tag des Rennens kommt pünktlich zum Frühstück die Sonne raus! Ich mache mich auf den Weg von Hotel ins gut 20 Minuten entfernte Lugano. Das Auto wird in einem nahegelegenen Parkhaus untergestellt. Ich treffe viele Bekannte vorm Start und bin schon wieder mittendrin in der großen Radsportfamilie.
Ich schaue noch, welche Teams schon da sind und entscheide mich dann, mir einen Platz gegenüber der Einschreibung zu suchen. Das ist prima, um alle Fahrer zu sehen. Nach der Einschreibung ist noch genug Zeit, um durchs Fahrerlager zu streifen. Dort komme ich wieder mit einigen Leuten ins Gespräch und knüpfe auch wieder neue Kontakte. Eigentlich alles wie immer!

Uneinigkeit in der Spitzengruppe

Ich suche mir einen guten Platz, um den Start zu fotografieren und geselle mich dann zu Freunden. Eine liebe Freundin ist da, damit hatte ich nicht gerechnet. Sie hatte mich überraschen wollen als sie sich spontan entschloss, hierher zu kommen. Wir werden den ganzen Renntag jetzt zusammenverbringen und suchen uns einen guten Platz. Lustig ist, dass wir wenn die Fahrer durchkommen, immer versuchen unsere Lieblingsfahrer rauszupicken. Sie Fabian Wegmann, ich Sébastien Reichenbach. Meistens klappt das auch!
Der Parcours ist ideal! Insgesamt 11 Mal kommen die Fahrer an Start und Ziel vorbei! Einmal verpasse ich davon, weil ich einen Abstecher zum Auto mache. Und man muss schauen aus welcher Richtung sie gerade kommen, das wechselt jedes Mal, weil eine Runde aus zwei Schleifen besteht.
Wir haben es uns im Außenbereich der Lounge des Casinos von Lugano gemütlich gemacht. Liegt genau an der Strecke. Es gibt schlechtere Plätze am Tag des meteorologischen Frühlingsanfangs!

Sébastien Reichenbach und Jérome Coppel

Als das Rennen in die entscheidende Phase geht, suchen wir uns einen Platz in Zielnähe. Nach wie vor halten wir bei jeder Durchfahrt Ausschau nach unseren Lieblingsfahrern.
Der Sprecher sagt alles auf italienisch und französisch an. Wir dachten, das sei praktisch. Meine Freundin spricht italienisch, ich französisch – wir verstehen trotzdem nix von dem was er sagt, weil es so undeutlich ist! Hat der jetzt was von 5km gesagt? Sie hat cinque verstanden, ich cinq – also fünf! Okay! Zum Glück kann man ab und zu noch auf die Videoleinwand schielen!
Ich versuche natürlich auch heute, gute Fotos von der Zielankunft zu machen und dabei die Startnummer 36 im Auge zu behalten! Ist mit dabei! Okay, aber auf welchem Platz? Der Sprecher zählt die Platzierungen auf! Der Name Reichenbach fällt dreimal – seine Platzierung ist mir aber immer noch ein Rätsel! Okay, dann mach ich halt noch ein paar Fotos, er kommt nämlich grad mit seinem Teamkollegen Jérome Coppel hier vorbei.

Fabian Wegmann

Auch meine Freundin hat Fabian Wegmann inzwischen ausfindig gemacht und auch er kommt bei uns nochmal durch.
Da entdecke ich plötzlich ein BMC-Trikot auf der Strecke. Ich bin etwas irritiert, BMC ist gar nicht am Start. Dann erkenne ich aber den Träger – Cadel Evans ist auf einen Abstecher vorbeigekommen. Er wohnt in der Gegend. Eine schöne Überraschung genau einen Monat nach seinem Karriereende!
Eigentlich wollte ich mir, nachdem alle Fahrer im Ziel sind, noch die Siegerehrung anschauen, doch ich hab keine Lust, mich da jetzt durchzuquetschen. Ich genieße lieber noch ein bisschen das Wetter, die Atmosphäre und die tolle Location direkt am See, bevor ich mich auf den Heimweg mache.

Der Auftakt war schon mal vielversprechend und macht Lust auf mehr! Und nachdem ich radsportlich schon mal so furios in den Frühling gestartet bin, wartet als nächstes dann ein Frühjahrsklassiker auf mich! Nächste Station – Lüttich-Bastongne-Lüttich! Ich freu mich drauf!