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De Gendt fehlt die Kraft für die letzten 200 Meter – Cimolai gewinnt 4. Etappe von Paris-Nizza
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13.03.2015

De Gendt fehlt die Kraft für die letzten 200 Meter – Cimolai gewinnt 4. Etappe von Paris-Nizza

Info: PARIS - NICE 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Rasteau, 13.03.2015 – Schon wieder Thomas De Gendt. Mit vier anderen Fahrern begab sich der Belgier auf der 4. Etappe von Paris-Nizza auf die Flucht, nachdem er tags zuvor schon lange als Ausreißer unterwegs war. Seine Führung in der Bergwertung konnte er damit nochmals deutlich ausbauen und kam diesmal sogar einem Etappensieg unheimlich nah. Doch beim ansteigenden Finish auf dem letzten Kilometer gingen ihm die Kräfte aus, es fehlten letztlich gerade einmal 200 Meter zum großen Wurf. Stattdessen wurde aus dem Feld um den Sieg gesprintet und Davide Cimolai setzte gut drei Wochen nach seinem ersten Profi-Sieg bei der Trofeo Laigueglia noch einmal einen drauf.


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Talansky und Sicard mit einem Auge auf die Gesamtwertung
Das schwerste an der 5. Etappe von Paris-Nizza waren die ersten 12,5 der 192,5 Kilometer, denn von Saint-Étienne aus ging es auf den Col de la République, einen Berg der 1. Kategorie. Leicht verdiente Punkte für den Träger des Bergtrikots, der sich Mitte des Anstiegs mit zwei weiteren Fahrern aus dem Feld absetzte. Thomas De Gendt (Lotto-Soudal) wurde begleitet von Andrew Talansky (Cannondale-Garmin) und Romain Sicard (Europcar), die nach der gestrigen Bergankunft in der Gesamtwertung jeweils gut drei Minuten zurücklagen und vielleicht hofften, etwas von Ihrem Rückstand wettmachen zu können. Nach der Abfahrt vom Col de la République stießen die Verfolger Egor Silin (Katusha) und Pawel Poljanski (Tinkoff-Saxo) hinzu, so dass die Gruppe zu einem Quintett wurde. Auf einem dann folgenden langen flachen Streckenteil stieg der Vorsprung allmählich Richtung vier Minuten, aber nie darüber. Etixx-Quick Step war darauf bedacht, dass Leader Michal Kwiatkowski an diesem Tag keine neuen Konkurrenten um den Gesamtsieg erwuchsen. Der Abstand nahm später auch wieder kontinuierlich ab, über drei Minuten (50 km vor dem Ziel) auf zwei (30 km) und eine (15 km). Diese Flucht schien dasselbe Schicksal zu ereilen wie alle anderen an den Tagen zuvor.

De Gendt will nach vielen Bergpunkten auch den Etappensieg
De Gendt gewann an diesem Tag nicht nur die erste Bergwertung gleich zu Beginn der Etappe, sondern in deren zweiter Hälfte noch drei weitere, eine 2. und zwei 3. Kategorien. Damit vergrößerte er seinen Vorsprung gegenüber Philippe Gilbert (BMC Racing) und Chris Anker Sørensen (Tinkoff-Saxo) auf stattliche 40 Punkte. Maximal 51 sind auf der morgigen schweren Etappe nach Nizza zu holen, zehn weitere gäbe es für einen Sieg im Bergzeitfahren am Sonntag. Die letzte Bergwertung war die Côte de Buisson. Sicard und Poljanski fielen an dieser Steigung knapp zehn Kilometer vor Schluss zurück, weil De Gendt an der Spitze aufdrehte und mit seinem unbändigen Willen den Etappensieg wollte. Bei nur noch rund einer halben Minute Vorsprung ein schweres Unterfangen. Vier Kilometer vor dem Ziel konnte auch Talansky den Tempoverschärfungen De Gendts nicht mehr folgen, nur Silin blieb bei ihm und übernahm sogar einen Teil der Führungsarbeit. In der Zwischenzeit hatten sich Fahrer von Orica-GreenEdge vor das Feld gespannt, um Michael Matthews, dem Gewinner der 3. Etappe, eine weitere Siegmöglichkeit zu erarbeiten. Ähnlich wie beim ersten Etappensieg des Australiers gab es auf dem letzten Kilometer eine Steigung, die diesmal noch einen Ticken schwerer war: 44 Höhenmeter betrug die Differenz zwischen Flamme Rouge und Ziellinie.

Cimolai verhindert knapp den ersten französischen Tagessieg
Mit allem, was an Energie noch in seinem Körper steckte, knallte De Gendt in den Schlussanstieg hinein, da konnte auch Silin nicht mehr folgen. Doch die Steigung war am Ende zu viel für den Mann, der höchstwahrscheinlich Bergkönig der Rundfahrt wird, die Beine wurden ihm immer schwerer und 200 Meter vor dem Ziel schossen die Sprinter an ihm vorbei. Bryan Coquard (Europcar) wuchtete sein Rad die Zielgerade hinauf und hätte der erste französische Sieger bei der diesjährigen Austragung von Paris-Nizza sein können – hätte nicht an seinem Hinterrad Davide Cimolai (Lampre-Merida) gelauert. Der Italiener, vor zwei Tagen Zweiter hinter Matthews, schaffte es noch, sich knapp an Coquard vorbeizuschieben und die Etappe zu gewinnen. Matthews war ebenfalls wieder gut dabei, es reichte aber nur zum dritten Platz. Die nächsten Finisher – Nacer Bouhanni (Cofidis), José Joaquín Rojas (Movistar) und Alexander Kristoff (Katusha) – waren klar langsamer als dieses Trio. Auf dem zwölften Platz wurde Kwiatkowski notiert, dessen Vorsprung von einer bzw. drei Sekunden auf die beiden Sky-Fahrer Richie Porte und Geraint Thomas vor dem entscheidenden Wochenende bestehen bleibt.

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Die 6. Etappe endet zwar nicht mit einer Bergankunft, sondern nach einer Abfahrt auf der Promenade des Anglais. Mit sechs Bergwertungen (dreimal 1., dreimal 2. Kategorie) stellt sie dennoch eine große Herausforderung dar und ist enorm wichtig für den Kampf um den Gesamtsieg.





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