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Nachlässiges Feld schenkt Paterski, Rolland und De Clercq fast drei Minuten Vorsprung
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23.03.2015

Nachlässiges Feld schenkt Paterski, Rolland und De Clercq fast drei Minuten Vorsprung

Info: VOLTA CICLISTA A CATALUNYA 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Calella, 23.03.2015 – Zum Auftakt der Katalonien-Rundfahrt haben sich die Teams der Favoriten nicht gerade mit Ruhm bekleckert, „schenkten“ einem Ausreißertrio fast drei Minuten Vorsprung und haben möglicherweise die Konkurrensituation durch ein paar nun bevorteilte Fahrer „aus der zweiten Reihe“ verschärft. Glücklichster Mann des Tages war Maciej Paterski (CCC Sprandi-Polkowice), der Berg- und Leadertrikot eroberte. Der Pole setzte sich im Ziel gegen Pierre Rolland (Europcar) und Bart De Clercq (Lotto Soudal) durch.

Etappen rund um Calella immer ereignisreich
Zum nun schon vierten Mal in Folge wurde die Volta Ciclista a Catalunya, Spaniens ältestes Radrennen, mit einer Etappe von und nach Calella gestartet. Das bergige Umland der nur gut 50 Kilometer von Barcelona entfernten Küstenstadt garantiert, dass es bei der Katalonien-Rundfahrt von Beginn an zur Sache geht. 2014 war es trotz einiger ernstzunehmender Attacken zu einem Massensprint gekommen, den Luka Mezgec gewann. Gianni Meersman hatte bei seinem Sieg 2013 nur zwölf Gegner, weil sich diese Gruppe mit einigen Gesamtsiegfavoriten vom Hauptfeld abgesetzt hatte. Am stärksten in Erinnerung bleibt aber das Jahr 2012, als drei Ausreißer durchkamen, Michael Albasini eineinhalb Minuten vor dem Hauptfeld gewann und später Gesamtsieger wurde – wobei daran auch der Abbruch der Königsetappe seinen Anteil hatte, weil die beiden schwersten Berge des Rennens im Schnee versanken. Der Verlauf der 1. Etappe von 2015 zeigte viele Parallelen zu jenem Teilstück von vor drei Jahren und könnte – sogar völlig wetterunabhängig – nachhaltigen Einfluss auf das Gesamtklassement haben.

Kleine Zeitgutschriften für Poels und Martin
Die Strecke führte heute genau wie die von 2012 über die Anstiege Alt de Viladrau (2. Kategorie) und Alt del Coll Formic (1.) und nach langer Abfahrt noch über den nur 18,6 Kilometer vor dem Ziel gelegenen Alt de Collsacreu (3.). Die erste Hälfte der 185,2 Kilometer war allerdings ganz anspruchslos, aber nicht völlig uninteressant. Als bei Kilometer 21 ein geschlossenes Peloton zum ersten Zwischensprint kam, schnappte sich der Tirreno-Adriatico-Etappensieger und -Gesamtsiebte Wouter Poels (Sky) drei Sekunden Gutschrift. Zwei gingen an seinen Teamkollegen Nicolas Roche und eine an Daniel Martin (Cannondale-Garmin), den Gesamtsieger der Katalonien-Rundfahrt 2013. Weitere Bonifikationen gab es bei Kilometer 47,5, doch da lag eine zehnköpfige Gruppe vorne, deren Flucht kurz darauf endete. Zu diesen zehn Fahrern hatten unter anderem Johannes Fröhlinger (Giant-Alpecin) und Thomas De Gendt (Lotto Soudal) gehört – und Pierre Rolland (Europcar). Der Franzose versuchte es im Anschluss noch einmal und schaffte es gemeinsam mit Bart De Clercq (Lotto Soudal) und Maciej Paterski (CCC Sprandi-Polkowice), das Feld abzuhängen. Zwischen Kilometer 60 und 80 fuhren sie 14 Minuten Vorsprung heraus! Das Peloton ließ die Situation dann zwar nicht weiter eskalieren, machte aber auch nur sehr langsam wieder Zeit gut.

Paterski gewinnt, das Feld verliert (2:40 Minuten!)
Es ging nun auf die beiden höchsten Berge der Etappe, Paterski nahm auf 900 und 1145 Metern jeweils die meisten Punkte mit. Bei einem Abstand von noch neun Minuten ging es die lange Abfahrt hinunter, wo Paterski sich am Alt de Collsacreu auch noch die dritte Bergwertung sicherte. Der Vorsprung war immer noch enorm und der Sieg für einen aus dieser Gruppe gewiss. Sie verhielten sich ruhig bis zur Ankunft in Calella, wo auf den letzten 500 Metern De Clercq attackierte. Paterski konterte den Vorstoß des Belgiers und zog dann bis zur Ziellinie durch. Rolland klebte an seinem Hinterrad, konnte den Polen, der einen Tag davor bei Mailand-Sanremo als 22. mit der Hauptgruppe angekommen war, aber nicht mehr überholen. Bis das Feld eintraf vergingen 2:40 Minuten, was für die Ausreißer ein schönes Polster für den weiteren Verlauf der Rundfahrt ist. Einem Rolland, der 2014 Vierter des Giro d’Italia und Elfter der Tour de France war, könnte das durchaus zum Gesamtsieg reichen. Aber auch De Clercq, 2011 Gewinner einer Giro-Bergankunft, und Paterski, der vorige Saison die Tour of Norway und das Bergtrikot der Polen-Rundfahrt gewann, sind jetzt zu beachten.

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Die 2. Etappe verspricht ein spannendes Finale, nicht nur wegen einer Bergwertung 14,7 Kilometer vor dem Ziel. Es geht danach nämlich bei bis zu 11% noch etwas länger bergan, bevor die letzten Kilometer flach verlaufen.





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