<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Europe Tour
Schweizer Shootingstar feiert ersten Profi-Sieg: Stefan Küng gewinnt solo die Volta Limburg Classic
Suchen Europe Tour Forum  Europe Tour Forum  Europe Tour
04.04.2015

Schweizer Shootingstar feiert ersten Profi-Sieg: Stefan Küng gewinnt solo die Volta Limburg Classic

Info: Volta Limburg Classic 2015 (1.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Eijsden, 04.04.2015 – Hört man die Wörter „Radsport“ und „Schweiz“, denkt man immer noch unweigerlich sofort an Fabian Cancellara. Immer mehr rückt aber auch Stefan Küng ins Rampenlicht, der seit vergangener Saison schier unaufhaltbar Erfolg an Erfolg reiht. Einen neuen Höhepunkt für den 21-Jährigen gab es bei der Volta Limburg Classic; seinen ersten Sieg als Profi beim BMC Racing Team, dessen offensiv ausgerichtete Taktik voll aufging. Nachdem Küng gut 50 Kilometer vor dem Ziel attackierte, traf er unter vielen Aufreißern auch auf zwei Teamkollegen und hatte so tatkräftige Unterstützung, bevor er die letzten 16 Kilometer den Kampf gegen die Verfolger alleine fortsetzte und aus diesem als überlegener Gewinner hervorging.

BMC Racing Team in drei Gruppen vertreten
Als neben LottoNL-Jumbo einziger WorldTour-Mannschaft bei der Volta Limburg Classic, lag ein besonderer Fokus auf dem BMC Racing Team, dass dem früher noch als „Hel van het Mergelland“ bekannten Rennen tatsächlich seinen Stempel aufdrücken konnte. Den Grundstein für einen Erfolg legte man schon mit Beteiligungen an den ersten beiden Ausreißergruppen. Es dauerte sehr lange, bis sich eine Gruppe vom Feld absetzen konnte, bei Kilometer 64 wurde sie am Gulperberg – einer von rund 30 Steigungen der oftmals mit dem Amstel Gold Race verglichenen Strecke – durch Ike Groen (Join's-De Rijke) ins Leben gerufen. Ihm schlossen sich Bert-Jan Lindeman (LottoNL-Jumbo), Marek Rutkiewicz (CCC Sprandi-Polkowice), Reinier Honig (Roompot), Sam Oomen (Rabobank Development), Michael Vingerling (Team 3M) und BMC-Fahrer Manuel Senni an. Etwas später enstand eine ebenfalls siebenköpfige Verfolgergruppe mit Enrico Barbin (Bardiani-CSF), Eugert Zhupa (Southeast), Pieter Jacobs (Topsport Vlaanderen-Baloise), Twan Brusselman (Jo Piels), Dimitri Peyskens (Team 3M), Stef Van Zummeren (Verandas Willems) und Danilo Wyss als BMC-Vertreter. 63 Kilometer vor dem Ziel kam es zum Zusammenschluss dieser beiden Gruppe und nicht viel länger dauerte es, bis ein Quartett um den dritten BMC-Angreifer Stefan Küng aus dem nicht einmal mehr eine Minute zurückliegenden Feld herausstürmte.

Küng von CCC und LottoNL nicht mehr aufzuhalten
Huub Duyn (Roompot), Jetse Bol (Join's-De Rijke) und Dimitri Claeys (Verandas Willems) waren Küngs Begleiter. Bis Kilometer 40 vor dem Ziel dauerte es, bevor sie Anschluss an die Spitze fanden, aus der einige Ausreißer bereits zurückgefallen waren. Beispielsweise Rutkiewicz, der auf das Feld gewartet hatte, um dort seine CCC-Mannschaft bei der Verfolgungsarbeit zu unterstützen, um den Rückstand von rund einer Minute aufzuholen, was sich als sehr schwierig erwies. 25 Kilometer vor Schluss waren es noch 40 Sekunden und die Jäger zeigten allmählich Nerven. Die beiden CCC-Fahrer Maciej Paterski und Davide Rebellin griffen gemeinsam an; eine Aktion, die ohne wirklichen Erfolg blieb. Immer noch ging es ständig über kleine Hügel und enge Straße mit oftmals schlechtem Belag; weitere Angriffe von Wilco Kelderman (LottoNL-Jumbo) und nochmals Paterski folgten, das Feld schrumpfte auf neun Mann. Und auch an der Spitze wurde gnadenlos aussortiert. Erst konnten nur noch Lindeman und Claeys mit Küng mithalten, bevor der Eidgenosse für die letzten 16 Kilometer auf sich allein gestellt war. Seinen Vorsprung von etwa einer halbe Minute verteidigte er nicht nur bis zur ersten Zielpassage, sondern auch auf der sechs Kilometer langen Schlussrunde. Auch durch großen Einsatz von Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) kamen die Verfolger nicht näher heran. Ihnen blieb nur der Kampf um Platz zwei, den Paterski sich vor Küngs Teamkollegen Dylan Teuns schnappte.

Der rasante Aufstieg des Stefan Küng
So war sein erster Sieg als Profi also einer, den Küng bei letztlich 27 Sekunden Vorsprung in den finalen Momenten voll auskosten konnte. Ein weiteres Highlight in der Karriere des 21-jährigen, der seit letztem Sommer die Bezeichnung „Shootingstar“ mehr als zu Recht trägt. Bei seiner ersten Teilnahme an den Schweizer Meisterschaften der Elite wurde er hinter dem unschlagbaren Fabian Cancellara Zweiter im Zeitfahren und guter Siebter im Straßenrennen. Im Juli folgten vier Europameister-Titel in der U23-Klasse: in Zeitfahren und Straßenrennen bei der EM in Nyon sowie Einzel- und Mannschaftsverfolgung in Portugal auf der Bahn. Bei der WM in Ponferrada holte Küng Bronze im Kampf gegen die Uhr der U23. Seinen Profi-Vertrag bei BMC hatte er schon seit dem 1. Juli in der Tasche. Auch das Jahr 2015 begann mit einem großen Erfolg, Küng wurde bei der Bahn-WM in Frankreich Elite-Weltmeister in der Einzelverfolgung. Seine ersten Rennen im BMC-Trikot waren Dubai Tour und Dwars door Vlaanderen, ehe er bei den Driedaagse De Panne-Koksijde erstmals ins Rampenlicht fuhr: Siebter auf der 1. Etappe, vorgestern dann hinter Bradley Wiggins Zweiter im Zeitfahren und Vierter der Gesamtwertung.

-> Zum Resultat





Schweizer Shootingstar feiert ersten Profi-Sieg: Stefan Küng gewinnt solo die Volta Limburg Classic
Schweizer Shootingstar feiert ersten Profi-Sieg: Stefan Küng gewinnt solo die Volta Limburg Classic

Zum Seitenanfang von für Schweizer Shootingstar feiert ersten Profi-Sieg: Stefan Küng gewinnt solo die Volta Limburg Classic



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live