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Hinter Dumoulin, aber vor Henao: Zeitfahren bringt Rodriguez Sieg bei der 55. Baskenland-Rundfahrt
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11.04.2015

Hinter Dumoulin, aber vor Henao: Zeitfahren bringt Rodriguez Sieg bei der 55. Baskenland-Rundfahrt

Info: VUELTA CICLISTA AL PAIS VASCO 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Aia, 11.04.2015 – Am letzten Tag der Baskenland-Rundfahrt das Gelbe Trikot zu tragen, ist ein schlechtes Omen, sofern man nicht Alberto Contador heißt. Der verteidigte in den Zeitfahrfinals von 2008, 2009 und 2014 seine Führung, was in den Jahren dazwischen sonst keinem einzigen Fahrer gelang. Auch der heute als Spitzenreiter gestartete Sergio Henao verpasste den Gesamtsieg, wie es dem Kolumbianer 2013 schon einmal passiert war. Am Ende triumphierte Joaquin Rodriguez, der nach den Erfolgen von Luca Paolini bei Gent-Wevelgem und Alexander Kristoff bei der Flandern-Rundfahrt nun für eine regelrechte Siegesserie seines Katusha-Rennstalls in der WorldTour sorgt. Beinahe hätte er sogar noch einen dritten Etappensieg geholt, Tom Dumoulin war nur vier Sekunden schneller und damit Tagesbester.

Dumoulin mit stärkster Kombination aus Zeit- und Bergfahren
Wie alle Etappen der Vuelta Ciclista al Pais Vasco ist auch das stets am letzten Tag ausgetragene Einzelzeitfahren alles andere als flach. Ja, auf den 10,7 Kilometern bis zur Zwischenzeit ging es steigt leicht bergab, circa 300 Höhenmeter insgesamt. Aber der Rest der insgesamt 18,3 Kilometer war Baskenland pur mit zwei schweren Steigungen. Der Schlussanstieg führte auf den Alto de Aia, den man auf der Etappe vom Vortag bereits dreimal erklommen hatte. Die Bestzeit wechselte zu Beginn sehr häufig, eine wirkliche Richtmarke erwartete man erst von einem der Fahrer auf den Positionen 84, 85 und 87 der 120 Fahrer umfassenden Tages-Startliste, von denen jedoch nur 106 tatsächlich antraten. Es handelte sich um Tony Martin (Etixx-Quick Step), Bob Jungels (Trek Factory Racing) und Tom Dumoulin (Giant-Alpecin); allesamt Top-Zeitfahrer, denen ein weniger bergiger zweiter Streckenteil aber wohl lieber gewesen wäre. Der kam dagegen Starter Nummer 82 entgegen, Beñat Intxausti (Movistar), der bei seiner Ankunft mit 29:07 Minuten in Führung ging. Martin war an der Zwischenzeit nur drei, Jungels vier Sekunden schneller, Dumoulin zwölf Sekunden langsamer als der Spanier. Während die anderen nach der Zwischenzeit auf ein normales Rennrad wechselten, fuhr Martin sein Zeitfahrrad bis ins Ziel, wo er 21 Sekunden hinter Intxausti lag. Jungels war noch einmal zwölf Sekunden schlechter. Ganz anders Dumoulin, der Intxausti um 21 Sekunden unterbot.

Henao unterliegt Rodriguez im Duell um den Gesamtsieg
Von den Fahrern, welche um die Top10 der Gesamtwertung kämpften, hätte von der Papierform her wohl Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick Step) am ehesten dazu in der Lage sein sollen, Dumoulin zu schlagen. Einen Tag nach seiner erfolglosen Attacke auf der 5. Etappe konnte der Straßen-Weltmeister diesen Erwartungen aber nicht gerecht werden. Bis zur Zwischenzeit war er zwar elf Sekunden schneller unterwegs als Dumoulin, im Ziel wies er allerdings einen Rückstand von 37 Sekunden auf. Viel knapper wurde es, als Ion Izagirre (Movistar) in 28:51 Minuten finishte und nur fünf Sekunden über den 28:46 von Dumoulin blieb. Am Ende musste Dumoulin noch fürchten, dass sich Joaquin Rodriguez (Katusha) und Sergio Henao (Sky) im Duell um den Gesamtsieg gegenseitig zu extremen Höchstleistungen pushen könnten. Mit 12 bzw. 13 Sekunden Rückstand gegenüber Dumoulin passierten diese beiden die Zwischenzeit, waren damit natürlich längst nicht geschlagen, hatten sie doch über mehrere Tage bewiesen, die besten Kletterer dieser Rundfahrt zu sein. Vor allem durch Rodriguez geriet Dumoulin noch einmal richtig ins Schwitzen. Der Gewinner der 3. und 4. Etappe brachte die Bestzeit ins Wanken, verpasste sie lediglich um vier Sekunden. Eine knappe Niederlage, die aber kaum eine Rolle spielte, weil Rodriguez den Vergleich gegen Henao deutlich für sich entschied. Der Kolumbianer blieb 17 Sekunden hinter Dumoulin, also 13 hinter Rodriguez.

Bis zur Zwischenzeit starker Yates verliert Podiumsplatzierung
Da Rodriguez nach den ersten fünf Etappen zeitgleich mit ihm war, musste Henao das Gelbe Trikot abgeben – genau wie anno 2013, als Nairo Quintana ihn noch von Rang eins des Klassements gestürzt hatte. Rodriguez selbst ist dieses Gefühl nicht fremd, im Jahr 2012 wurde ihm im Zeitfahren der Gesamtsieg von Samuel Sanchez entrissen. Hinter Rodriguez und Henao (+0:13) schnappte sich der starke Izagirre (+0:29) vor seinem Teamkollegen Quintana (+0:38) Rang drei. Simon Yates (Orica-GreenEdge), der vor dem Zeitfahren noch einen Podiumsplatz belegte, rutschte auf Rang fünf (+0:46) ab. Der 22-jährige Brite, jüngster Fahrer der Top20 dieser Baskenland-Rundfahrt, lag an der Zwischenzeit noch deutlich vor Rodriguez und Henao und wäre an dieser Stelle Gesamtsieger gewesen. Das harte Finale verhinderte letztlich aber diese große Überraschung.

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