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LiVE-Radsport.com Statistik-Spezial: 21 „Harte Hunde“ und Etixx immer 2. bei den Kopfsteinpflaster-Klassikern
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13.04.2015

LiVE-Radsport.com Statistik-Spezial: 21 „Harte Hunde“ und Etixx immer 2. bei den Kopfsteinpflaster-Klassikern

Autor: Felix Griep (Werfel)



13.04.2015 – Die großen Kopfsteinpflaster-Rennen in Belgien und Frankreich zählen zu den absoluten Höhepunkten eines jeden Frühjahrs, für 2015 sind sie nun aber Geschichte. LiVE-Radsport blickt noch einmal zurück auf die vier WorldTour-Klassiker E3 Harelbeke, Gent-Wevelgem, Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix, analysiert, welche Fahrer den gewaltigen Strapazen dieser Rennen trotzen und jedes einzelne beenden konnten, und bilanziert das Abschneiden der Teams.




Rückblick auf die großen Kopfsteinpflaster-Klassiker



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Thomas erzwingt Vorentscheidung 41 km vor dem Ziel

17 Hellingen wurden bei E3 Harelbeke überquert, bei der 15. sorgte Geraint Thomas (Sky) für eine Vorentscheidung. Seiner Attacke am 41 Kilometer vor dem Ziel gelegenen Oude Kwaremont konnten nur Zdenek Stybar (Etixx-Quick Step) und Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) folgen. Das Trio hielt seine Verfolger auf Abstand, wenn es dafür auch hart arbeiten musste. 4,3 Kilometer vor Schluss war es erneut Thomas, der die endgültige Entscheidung suchte und fand. Das Ziel erreichte er daraufhin als Solist 25 Sekunden vor Stybar und 38 Sekunden vor dem Verfolgerfeld, welches Sagan am Ende sogar noch ein- und überholte.



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Paolini Überraschungssieger bei stürmischem Rennen

Von den großen Klassikern war Gent-Wevelgem der einzige, der massiv vom Wetter beeinflusst wurde. Bei extremen Windbedingungen gab es unzählige Stürze, nur 39 Fahrer finishten. In der Abfahrt der ersten Passage des Kemmelbergs, fast 80 Kilometer vor dem Ziel, fuhr Jürgen Roelandts (Lotto Soudal) alleine davon. Hinter ihm formierte sich eine siebenköpfige Verfolgergruppe, die ihn erst weit nach den letzten Hellingen, 18 Kilometer vor dem Ende, einholte. Das kleine Hauptfeld war da schon längst geschlagen. Von mehreren folgenden Attacken war jene von Luca Paolini (Katusha) 6400 Meter vor Schluss die entscheidende, der 38-Jährige siegte elf Sekunden vor Niki Terpstra (Etixx-Quick Step) und Geraint Thomas (Sky).



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Kristoff schlägt Terpstra nach gemeinsamer Flucht

Die Ronde wurde nicht durch ihre berühmtesten Hellingen Oude Kwaremont und Paterberg entschieden, sondern in einer ruhigeren Phase 28 Kilometer vor dem Ziel. Niki Terpstra (Etixx-Quick Step) fuhr langsam aus dem Hauptfeld heraus, nur Alexander Kristoff (Katusha) setzte nach. Ein eher unscheinbarer Angriff, der dem Duo aber ruck, zuck eine halbe Minute Vorsprung einbrachte. Eingeholt wurden sie nicht mehr und Kristoff behielt im Sprintduell gegen Terpstra klar die Oberhand. An der letzten Helling, dem Paterberg, hatte sich Greg Van Avermaet (BMC Racing) mit Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) vom Rest abgesetzt, wurde mit sieben Sekunden Rückstand aber nur noch Dritter.



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Degenkolb gewinnt sein zweites Monument

Drei Wochen nach dem Sieg bei Mailand-Sanremo triumphierte John Degenkolb (Giant-Alpecin) auch im Velodrom von Roubaix. Als nach dem letzten schweren Kopfsteinpflaster trotz einiger Attacken noch immer über 20 Fahrer zusammen waren, griff zwölf Kilometer vor dem Ziel Yves Lampaert (Etixx-Quick Step) gemeinsam mit Greg Van Avermaet (BMC Racing) an. Degenkolb erkannte den Ernst der Lage, setzte den beiden nach und schaffte nach einer Weile den Anschluss. Dass wenig später noch vier weitere Fahrer hinzukamen, störte Degenkolb nicht, den Sprint auf der Radrennbahn gewann er überaus deutlich vor Zdenek Stybar (Etixx-Quick Step) und Van Avermaet.




21 „Harte Hunde“ 24 Stunden auf dem Rad

Vielleicht erinnert sich manch einer noch an diese Statistik, die wir in den Jahren 2007 bis 2010 nach den Kopfsteinpflaster-Klassikern erstellten. Ermittelt wurden diejenigen Fahrer, die sowohl bei Gent-Wevelgem als auch Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix das Ziel erreichten. Weil E3 Harelbeke mittlerweile auch in die WorldTour aufgenommen wurde, haben wir bei der Neuauflauge der „Harten Hunde“ dieses Rennen ebenfalls berücksichtigt.

Wir erhalten einen elitären Kreis von nur 21 Fahrern, die jede Helling, jeden Kopfsteinpflaster-Abschnitt und jede Ziellinie überquert haben. Die Fahrzeit aller 4 Klassiker summiert sich dabei auf rund 24 Stunden – einen vollen Tag! Schnellster in der Kopfsteinpflaster-Gesamtwertung war Niki Terpstra, der bei Gent-Wevelgem und Flandern-Rundfahrt den Grundstein dafür legte. Noch 3 weitere Fahrer von Etixx-Quick Step sind „Harte Hunde“, ebenfalls 4 Allesfahrer stellt das BMC Racing Team, sonst keine andere Mannschaft mehr als 2.

Roubaix-Sieger John Degenkolb schnitt zwar auch bei E3 Harelbeke und Flandern-Rundfahrt gut ab, entschied sich aber beim windigen Gent-Wevelgem für einen vorzeitigen Ausstieg. Geraint Thomas lag nach den ersten 3 Rennen noch aussichtsreich im Kampf um die Spitzenpostion, wies nur 11 Sekunden Rückstand zu Terpstra auf. Paris-Roubaix beendete er jedoch nicht, nachdem er durch einen Sturz relativ früh ins Hintertreffen geriet.


Rangliste nach Zeit der Fahrer, die alle 4 Klassiker beendeten
                        Gesamt    Harelbeke Wevelgem  Flandern  Roubaix  
 1 Terpstra     NED EQS 23:53:38  14. +0:38  2. +0:11  2. +0:00 15. +0:31
 2 Roelandts    BEL LTS +   2:29   7. +0:38  7. +1:51  8. +0:49 21. +0:31
 3 Vanmarcke    BEL TLJ +   3:58   5. +0:38  6. +0:40 53. +3:29 11. +0:31
 4 Vandenbergh  BEL EQS +   6:03  27. +0:47  4. +0:18 51. +3:23 33. +2:55
 5 Kristoff     NOR KAT +   6:43   4. +0:38  9. +6:54  1.     - 10. +0:31
 6 Stybar       CZE EQS +   7:00   2. +0:25 38. +7:06  9. +0:49  2. +0:00
 7 Sagan        SVK TCS +   7:35  30. +1:14 10. +6:54  4. +0:16 23. +0:31
 8 Paolini      ITA KAT +   7:47  33. +2:14  1.     - 52. +3:29 44. +3:24
 9 Keukeleire   BEL OGE +   8:46   9. +0:38 34. +7:00 19. +2:28  6. +0:00
10 Marcato      ITA WGG +   9:11  15. +0:38 27. +6:54 18. +2:28 22. +0:31
11 Leukemans    BEL WGG +  10:06  12. +0:38 21. +6:54 27. +3:23 19. +0:31
12 Oss          ITA BMC +  12:12  10. +0:38  8. +4:15 11. +0:49 67. +7:50
13 Van Avermaet BEL BMC +  12:34  88. +6:44 36. +7:03  3. +0:07  3. +0:00
14 Rast         SUI TFR +  12:49  42. +3:21 24. +6:54 29. +3:23 20. +0:31
15 De Vreese    BEL AST +  13:01  55. +3:21 22. +6:54 17. +2:28 24. +1:38
16 Quinziato    ITA BMC +  15:13  70. +3:21 31. +6:54 49. +3:23 34. +2:55
17 Drucker      LUX BMC +  18:13  32. +1:26 16. +6:54 28. +3:23 73. +7:50
18 Van Asbroeck BEL TLJ +  19:24  36. +3:21 26. +6:54 69. +7:08 39. +3:21
19 Hayman       AUS OGE +  20:08  74. +3:21 18. +6:54 39. +3:23 76. +7:50
20 Trentin      ITA EQS +  23:04   3. +0:38 28. +6:54 88. +9:17 51. +7:35
21 Chavanel     FRA IAM +  24:56  20. +0:38 20. +6:54 45. +3:23 94.+15:21
Anmerkung:
Für die einzelnen Rennen sind jeweils die Platzierung und der Rückstand zum Sieger angegeben. „Gesamt“ berechnet sich aus den Zeiten aller 4 Rennen.




Etixx-Fahrer immer (nur) Zweite

Die folgende Übersicht listet für jedes Rennen den besten Fahrer und dessen Ergebnis sämtlicher Teams auf. In der Summe der jeweils besten Platzierungen sieht man Etixx-Quick Step an der Spitze thronen, doch ist die Bilanz des Teams bei genauerer Betrachtung mehr als unglücklich. Zdenek Stybar wurde Zweiter bei E3 Harelbeke und Paris-Roubaix, ebenso wie Niki Terpstra bei Gent-Wevelgem und Flandern-Rundfahrt. So blieb das Team mit dem vermeintlich stärksten Kopfsteinpflaster-Kader bei den Pavé-Höhepunkten ohne Sieg, während Katusha dank Luca Paolini und Alexander Kristoff gleich zweimal jubeln konnte.

Etixx-Quick Step, Katusha, BMC Racing und Lotto Soudal gelang bei jedem der 4 Rennen mindestens eine Top10-Platzierung. Gegenteilig fällt die Bilanz von FDJ, Trek Factory Racing, Movistar, AG2R und Lampre-Merida aus, die kein einziges Mal einen Fahrer unter die ersten Zehn brachten. Dies gilt zwar auch für die Wildcard-Teams, von denen immerhin 4 immer dabei waren, denen ist das aber eher nachzusehen. Die besten Ergebnisse durch Wildcard-Fahrer: Björn Leukemans (Wanty-Groupe Gobert) 12. bei E3 Harelbeke, Peter Theuns (Topsport Vlaanderen-Baloise) 11. bei Gent-Wevelgem, Marco Marcato (Wanty-Groupe Gobert) 18. bei der Flandern-Rundfahrt und Andreas Schillinger (Bora-Argon 18) 16. bei Paris-Roubaix.

Einzigartig unter den Fahrern ist Sep Vanmarcke, der Drittplatzierte aus dem Ranking der „Harten Hunde“. Vanmarcke war ausnahmslos bei allen 4 Rennen der Beste seines Teams LottoNL-Jumbo. Dreimal Bester ihrer Mannschaft waren John Degenkolb (Giant-Alpecin), Jens Keukeleire (Orica-GreenEdge), Alexander Kristoff (Katusha), Björn Leukemans (Wanty-Groupe Gobert), Grégory Rast (Trek Factory Racing), Peter Sagan (Tinkoff-Saxo), Geraint Thomas (Sky) und Florian Sénéchal, dessen Cofidis-Rennstall aber auch nur zu 3 Rennen eingeladen war.


Die Teams und ihre jeweils bestplatzierten Fahrer
Summe    Harelbeke       Wevelgem        Flandern        Roubaix        
  8 EQS   2. Stybar       2. Terpstra     2. Terpstra     2. Stybar     
 16 KAT   4. Kristoff     1. Paolini      1. Kristoff    10. Kristoff   
 24 BMC  10. Oss          8. Oss          3. V. Avermaet  3. V. Avermaet
 26 LTS   7. Roelandts    5. Debusschere  5. Benoot       9. Debusschere
 26 SKY   1. Thomas       3. Thomas      14. Thomas       8. Rowe       
 43 AST  11. Bozic       22. De Vreese    6. Boom         4. Boom       
 43 TCS   6. Breschel    10. Sagan        4. Sagan       23. Sagan      
 47 TGA  25. Degenkolb   14. Waeytens     7. Degenkolb    1. Degenkolb  
 52 OGE   9. Keukeleire  18. Hayman      19. Keukeleire   6. Keukeleire 
 55 IAM  20. Chavanel    20. Chavanel    10. Elmiger      5. Elmiger    
 75 TLJ   5. Vanmarcke    6. Vanmarcke   53. Vanmarcke   11. Vanmarcke  
 86 FDJ  16. Offredo     15. Démare      23. Démare      32. Offredo    
 99 TFR  42. Rast        24. Rast        13. Devolder    20. Rast       
193 MOV  82. Gadret      13. Lobato      34. Rojas       64. Erviti     
  - ALM  46. Houle       DNF -           89. Minard      26. Gougeard   
  - LAM  38. Mori        DNF -           12. Pozzato     61. Oliveira   
  - TCG   8. Bauer       DNF -           37. Van Baarle  72. Koren      
Wildcard-Teams:
 70 WGG  12. Leukemans   21. Leukemans   18. Marcato     19. Leukemans  
128 TSV  41. Capiot      11. Theuns      35. Naesen      41. Declercq   
156 MTN  19. Boasson Ha. 25. Ciolek      58. Farrar      54. Farrar     
  - AND  23. Gatto        -  -           47. Gatto        -.            
  - BOA   -  -           17. Thwaites    40. Voss        16. Schillinger
  - BSE   -  -            -  -            -  -           38. Jarrier    
  - COF   -  -           19. Sénéchal    90. Sénéchal    17. Sénéchal   
  - EUC  17. Jérôme      DNF -           74. Bernaudeau  40. Martinez   
  - ROP  37. Hoogerland  DNF -           66. Kreder       -.            
  - STH  99. Andriato    23. Zhupa        -  -            -.            
  - UHC   -  -            -  -            -  -           55. Bazzana    
Anmerkung:
Die Summe ist nur bei Teams angegeben, für die bei allen 4 Rennen mindestens ein Fahrer das Ziel erreichte. „DNF“ bedeutet, dass das Team zwar startete, aber alle Fahrer vorzeitig ausschieden.






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