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Tiralongo behält Duarte und Arroyo im Griff, gewinnt letzte Etappe des Giro del Trentino
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24.04.2015

Tiralongo behält Duarte und Arroyo im Griff, gewinnt letzte Etappe des Giro del Trentino

Info: Giro del Trentino 2015 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Cles, 24.04.2015 – Nach den beiden Bergankünften der vorangegangenen Tage taugte die letzte Etappe des Giro del Trentino nicht für eine weitere Runde im Kampf der Klassementfahrer. Niemand wagte es mehr, Richie Portes Führung anzugreifen, vielmehr war die 4. Etappe Ausreißern auf den Leib geschneidert. Drei davon machten letztlich den Sieg untereinander aus und lieferten sich dabei einen spannenden Schlagabtausch. Fabio Duarte, der als Erster über den höchsten Berg gekommen war, ging am Ende ebenso leer aus wie der in der Schlussphase dauerhaft attackierende David Arroyo. Geschlagen wurden sie von Paolo Tiralongo, der den finalen Sprint des Trios für sich entschied.

Pötslberger verliert Sprinttrikot an Bora-Fahrer Benedetti
Die 4. Etappe des Giro del Trentino war in der Summe aller Höhenmeter wahrscheinlich nicht viel leichter als die Teilstücke Nummer 2 und 3, doch die Verteilung unterschied sich deutlich. Denn auf den 60 Kilometern nach dem Passo Predaia (11,3 km à 6,1%), dem härtesten Berg des Tages, folgte keine besonders große Schwierigkeit mehr. Genau das machte diese Etappe so verlockend für Ausreißer, so dass es nicht verwunderte, dass in der ersten Fluchtgruppe zwölf der 16 Mannschaften und insgesamt 15 Fahrer vertreten waren. Unter anderem der Deutsche Patrick Gretsch (AG2R La Mondiale), der Österreicher David Wöhrer (Tirol Cycling) und Cesare Benedetti. Der Italiener, der mit Bora-Argon 18 das Mannschaftszeitfahren gewonnen und für einen Tag das Leadertrikot getragen hatte, gewann den Zwischensprint und riss sich, weil er gestern schon gepunktet hatte, das rote Trikot unter den Nagel, welches Lukas Pöstlberger (Tirol Cycling) trug, dessen Teamkollege Wöhrer das nicht verhindern konnte. Obwohl sich kein einziger Fahrer in der Spitzengruppe befand, der auch nur ansatzweise etwas in der Gesamtwertung hätte ausrichten können, stagnierte der Vorsprung bei rund einer Minute. Das änderte sich auch nicht, als nach 60 Kilometern Diego Rosa (Astana), Moreno Moser (Cannondale-Garmin) und Francesco Manuel Bongiorno (Bardiani-CSF) hinzukamen – 20 Kilometer wurden später sie alle eingeholt.

Tiralongo, Duarte und Arroyo schon am Predaia stark
So war das Feld nach der Hälfte der 161,5 Kilometer von Malè nach Cles wieder geschlossen und erreichte bald schon den Fuß des Passo Predaia, wo wieder munter drauf los attackiert wurde. Aber bald schon zeigten sich diejenigen Fahrer ganz vorne, die auch am Ende des Tages die Stärksten sein sollten. Paolo Tiralongo (Astana) lag kurzzeitig alleine in Führung, bevor Fabio Duarte (Colombia) und David Arroyo (Caja Rural) zu ihm aufschlossen. Dann folgten noch Gianfranco Zilioli (Androni Giocattoli), Jean-Christophe Péraud (AG2R La Mondiale), Alessandro Bisolti (Nippo-Vini Fantini) und Simone Petilli (Nationalmannschaft Italien). Vor der Bergwertung setzte sich Duarte ab und erstürmte den Gipfel 24 Sekunden vor den anderen Genannten, baute den Vorsprung in der Abfahrt sogar auf eine Minute aus. Das Feld lag da bereits drei Minuten zurück, Sky hatte den Angreifern seinen Segen gegeben. Duartes Solofahrt endete kurz vor der ersten Zieldurchfahrt, nachdem die Strecke wieder eine Weile bergan geführt hatte. Es gab ein Wiedersehen mit Tiralongo und Arroyo. Die anderen vier Ausreißer kamen hingegen auf den zwei noch zu absolvierenden 14 Kilometer langen Runden nicht mehr heran. Als sich das Trio vorne dessen sicher sein konnte, wurde das Klima rauer und der Kampf um den Etappensieg erreichte seine spannende Endphase.

Porte sichert sich dritten Rundfahrtsieg des Jahres
Der Großteil der Attacken auf den letzten Kilometern ging auf das Konto von Arroyo, der augenscheinlich unbedingt einem Sprint mit seinen Begleitern aus dem Weg gehen wollte. So oft er es aber auch probierte, machten ihm die andere beiden, vor allem Tiralongo, stets einen Strich durch die Rechnung. Als sich Tiralongo und Arroyo auf dem letzten Kilometer intensiv beäugten, versuchte Duarte mit einem Angriff die Situation auszunutzen, aber wieder reagierte Tiralongo rechtzeitig und konnte sich schlussendlich im Dreiersprint vor Arroyo und Duarte durchsetzen. Es war erst der dritte Profi-Sieg des 37-jährigen Italieners, der die beiden anderen Erfolge 2011 und 2012 jeweils beim Giro d’Italia errungen hatte. Mit 37 Sekunden Rückstand kamen Bisolti, Péraud, Zilioli und Petilli an, nur knapp vor dem Feld. Dessen Rückstand war auf 49 Sekunden gefallen, weil es noch einige – wenn auch relativ sinnlose – Angriffe von Fahrern wie Moser oder Amets Txurruka (Caja Rural-Seguros RGA) gegeben hatte. In der Gesamtwertung war Tiralongos Sprung von Rang 21 auf 18 das aufregendste Ereignis. Richie Portes (Sky) Vorsprung von 22 Sekunden gegenüber Mikel Landa (Astana) blieb bestehen, Leopold König auf dem dritten Platz, Louis Meintjes (MTN-Qhubeka) der beste Nachwuchsfahrer und Rodolfo Torres (Colombia) im Bergtrikot.

-> Zum Resultat und allen Endständen

Porte, Landa, König, auch Dario Cataldo (Astana) und Damiano Cunego (Nippo-Vini Fantini) – die Top5 des Giro del Trentino und noch einige weitere von seinen Protagonisten werden in zwei Wochen auch beim Giro d’Italia (9. bis 31. Mai) antreten.





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