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Schweizer Toptalent Küng setzt mit Ausreißersieg in der Romandie das nächste dicke Ausrufezeichen
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01.05.2015

Schweizer Toptalent Küng setzt mit Ausreißersieg in der Romandie das nächste dicke Ausrufezeichen

Info: TOUR DE ROMANDIE 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Fribourg, 01.05.2015 – Auf der Bahn der Weltmeistertitel in der Einzelverfolgung, auf der Straße der erste Profi-Sieg bei der Volta Limburg Classic – im Jahr 2015 hatte Stefan Küng schon tolle Höhepunkte erlebt. Heute übertraf sich der 21-jährige Ostschweizer aus Wil im Kanton St. Gallen wieder einmal selbst und gewann die 4. Etappe der Tour de Romandie. Das „größte Schweizer Radsporttalent seit Fabian Cancellara“, wie er immer wieder beschrieben wird, ließ nach einer langen Flucht im Regen weder seinen Mitausreißern noch dem Feld eine Chance und jubelte in Fribourg als Solist. Das Gelbe Trikot bleibt einen Tag vor der Königsetappe weiterhin im Besitz seines Landsmannes Michael Albasini.

Starke sechsköpfige Ausreißergruppe um Küng
Das Wetter war schon in den ersten Tagen der Tour de Romandie alles andere als sommerlich, aber von Regen war man wenigstens verschont geblieben. Damit war es auf der 4. Etappe vorbei, zwischen La Neuveville und Fribourg regnete es ununterbrochen, ein wahres Mistwetter auf der leichtesten Etappe der Rundfahrt. Auf 169,8 Kilometern gab es „nur“ 1785 Höhenmeter, wobei sich diese fast ausschließlich auf die letzten zwei Drittel der Strecke verteilten und es dort doch sehr hügelig zuging. Aber gerade auch deshalb, weil es keine Flachetappe im absoluten Wortsinn war, war es wohl die beste Gelegenheit für Ausreißer an dieser Rundfahrt. Genau das ahnte auch Stefan Küng (BMC Racing), der prompt in einer vierköpfigen Gruppe auftauchte, die sich noch auf dem ersten Rennkilometer vom Feld absetzte. Mit dabei waren Lieuwe Westra (Astana), Anton Vorobyev (Katusha) und Bert-Jan Lindeman (LottoNL-Jumbo), außerdem kamen kurz darauf die Nachzügler Jan Bakelants (AG2R La Mondiale) und Vorobyev-Teamkollege Pavel Kochetkov hinzu. Ein starkes Sextett, dessen Vorsprung sich zwischen fünf und sechs Minuten einpendelte. Irgendwann spürten aber auch sie eine Reaktion des Pelotons. In Les Paccots, an der ersten Bergwertung des Tages nach 97 Kilometern, waren es nur noch wenig mehr als vier Minuten.

Zu zögerliche Reaktion des Feldes auf Küngs Solo
Zu dem langsam schwindenden Vorsprung kam hinzu, dass die Gruppe jetzt nur noch aus vier Fahrern bestand. Vorobyev war im Anstieg nach Les Paccots (2. Kategorie) zurückgefallen, Westra sogar schon vorher und gab direkt das Rennen auf. Ein weiterer Anstieg der 2. Kategorie befand sich 33,2 Kilometer vor dem Ziel in Sorens. Dort lag das Quartett nur noch gut zwei Minuten vor dem Feld, das alle Trümpfe auf seiner Seite zu haben schien. Doch da hatte noch niemand die Rechnung mit der stark ausgeprägten Kämpfernatur des Stefan Küng gemacht. Der Schweizer Neo-Profi setzte sich in der Abfahrt von seinen Begleitern ab und machte keinerlei Anstalten, sie wieder herankommen zu lassen und weiter gemeinsame Sache zu machen, obwohl sein Vorsprung lange Zeit nur um die 15 Sekunden betrug. Den Abstand zum Feld konnte er so zwischenzeitlich wieder auf mehr als zweieinhalb Minuten vergrößern. Küng verlor zwar durch den letzten Anstieg nach Treyvaud (3. Kategorie) fast eine Minute zum Peloton, danach waren aber nur noch zwölf Kilometer zu fahren. Und es fand sich keine Mannschaft, um eine straffe Verfolgung zu organisieren, nicht einmal Orica-GreenEdge, die auf einen dritten Etappensieg in Folge von Michael Albasini hätten hoffen können.

Küng bringt seine Flucht souverän zu Ende
Alles, was aus dem Feld noch kam, war eine Verzweiflungsaktion von Etixx-Quick Step. Sieben Kilometer vor dem Ziel griff Tony Martin mit Julian Alaphilippe an – Schulterklopfer für eine taktische Meisterleistung bekamen sie dafür später aber nicht. Alaphilippe fiel vor der Zielankunft wieder ins Feld zurück und Martin kann mit sieben Sekunden Zeitgewinn wohl nicht besonders viel anfangen. Zumal Küng nicht mehr aufzuhalten war. Nach 4 Stunden, 35 Minuten und 10 Sekunden Fahrzeit – davon rund 40 Minuten als Solist – finishte der Schweizer Shootingstar, den wir morgen in unserer Rubrik „Newcomer des Monats“ noch einmal genauer vorstellen werden. Bakelants und Lindeman folgten erst über eine halbe Minute später. Kochetkov wurde noch vom Hauptfeld überholt, das von Gianni Meersman (Etixx-Quick Step) 52 Minuten nach dem Sieger ins Ziel geführt wurde. Weder Küng, noch Bakelants und Lindeman oder Martin konnten mit ihrem Zeitgewinn die Führung von Albasini gefährden, der 20 Sekunden vor u.a. Chris Froome (Sky) Erster der Gesamtwertung bleibt. In den anderen Klassementen gab es ebenfalls keine großen Veränderungen. Jonathan Fumeaux (IAM Cycling) bleibt Punktbester bei den Zwischensprints und in Grün, Maxime Belkov (Katusha) behält das Bergtrikot mit einem Plus von sechs Punkten gegenüber Bakelants.

-> Zum Resultat

Auf der 5. Etappe, der unbestreitbaren „Königsetappe“ der Tour de Romandie mit vier Bergen der 1. Kategorie, wird der Kampf um den Gesamtsieg entbrennen. Es geht über Les Mosses (13,7 km à 4,0%), Les Giettes (9,4 km à 7,6%) und Petite Forclaz (5,1 km à 9,8%) zur Bergankunft in Champex-Lac (14,2 km à 7,0%).





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