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Zakarin gewinnt vor Spilak die 69. Tour de Romandie – nur Tony Martin schlägt Katusha-Duo im Zeitfahren
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03.05.2015

Zakarin gewinnt vor Spilak die 69. Tour de Romandie – nur Tony Martin schlägt Katusha-Duo im Zeitfahren

Info: TOUR DE ROMANDIE 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Lausanne, 03.05.2015 – Ein 25-jähriger Russe in seiner ersten Saison als WorldTour-Profi hat für eine der wohl größten Überraschungen in der Geschichte der Tour de Romandie gesorgt. Ilnur Zakarin verteidigte auf der letzten Etappe sein Gelbes Trikot und feierte vor Teamkollege Simon Spilak sowie dem chancenlosen Chris Froome den Gesamtsieg. Hätte ihn nicht ein Defekt ereilt, Zakarin hätte möglicherweise auch noch das finale Zeitfahren für sich entscheiden können. So ging der Sieg in Lausanne an einem regnerischen Tag aber an Tony Martin, der 2013 in Genf schon einmal einen Kampf gegen die Uhr in der Westschweiz gewonnen hatte.

Küng zwischenzeitlich in Führung
Es regnete in Lausanne, als zur Mittagszeit die ersten von noch 124 zum Start angetretenen Fahrern sich auf den 17,33 Kilometer langen Kurs begaben, der die 69. Tour de Romandie abschließen sollte. Ein Einzelzeitfahren, das auf den ersten acht und den letzten zwei Kilometern flach verlief, dazwischen aber bei der Passage durch die Stadt am Genfersee mit einem zweistufigen Anstieg 230 Höhenmeter überwand. Der Österreicher Matthias Brändle (IAM Cycling), eigentlich ein passabler Zeitfahrer, konnte die von ihm als erstem Starter gesetzte Bestmarke nicht lange halten, dann übernahm der Russe Anton Vorobyev (Katusha) die Führung. Er belegte am Ende als drittbester Fahrer seines Teams Platz 19 und trug so dazu bei, dass Katusha sowohl die Tages- als auch Gesamtwertung der Mannschaften souverän für sich entschied. Nach einer Weile beerbte ihn Jos van Emden (LottoNL-Jumbo), ehe Stefan Küng (BMC Racing) sich auf Platz eins schob. 15. sollte der Gewinner der 4. Etappe an diesem Tag werden – ein weiteres gutes Resultat für den 21-Jährigen, der bisher zu den Aufsteigern des Jahres gehört. Eine gute halbe Stunde blieb der Schweizer Zeitfahrleader, bevor er von Teamkollege Rohan Dennis um 21 Sekunden unterboten wurde. Nicht viel später schlug jedoch Tony Martin (Etixx-Quick Step) zu und wurde mit einer Fahrzeit von 23:17 Minuten seiner Favoritenrolle gerecht.

Zakarin macht Tony Martin Konkurrenz
Noch gut 30 Fahrer folgten auf Martin, der es nicht gern gesehen haben dürfte, dass nach seiner Zielankunft das Wetter allmählich etwas besser wurde, der Regen nachließ und sich den restlichen Startern vermeintlich bessere Bedingungen boten. Gefährlich wurde ihm dennoch lange niemand. Erst als die letzten vier Fahrer kamen, die um Sieg und Podium in der Gesamtwertung kämpften, geriet seine bis dahin stabile Bestzeit ins Schwanken. Einen ersten Aufschluss über die Stärke der letzten Herausforderer des Ex-Zeitfahrweltmeisters gab die Zwischenzeit nach 12,05 Kilometern auf dem höchsten Punkt der Strecke. Für Simon Spilak (Katusha) wurden dort nur acht Sekunden Rückstand gemessen, Chris Froome (Sky) ging hingegen mit einem unerwartet hohen Defizit von 26 Sekunden die Abfahrt an. Dass Thibaut Pinot (FDJ) 41 Sekunden fehlten, war schon eher als „normal“ einzustufen. Für Aufsehen sorgte der Träger des Gelben Trikots, Ilnur Zakarin (Katusha), den vor der Tour de Romandie wohl niemand für den Gesamtsieg auf dem Zettel gehabt hätte. Er lag an der Zwischenzeit nur zwei Sekunden hinter Martin – und musste direkt danach wegen einem Defekt das Rad wechseln. Da der Russe mit lediglich 13 Sekunden Rückstand das Ziel erreichte, sind Spekulation erlaubt, was ohne das technische Malheur möglich gewesen wäre. So wurde er Dritter, lag noch zwei Sekunden hinter seinem Teamkollegen Spilak.


WorldTour Ranking:
Katusha nach Doppelsieg nur noch 7 Punkte hinter Etixx-Quick Step


Katusha gewinnt alles außer Nachwuchswertung
Platz vier hinter Martin, Spilak und Zakarin belegte mit 19 Sekunden Rückstand Jurgen Van Den Broeck (Lotto Soudal), gefolgt von Dennis (+0:22). Froome landete noch hinter dem dem besten Schweizer, dem Zehntplatzierten Steve Morabito (FDJ/+0:31), auf einem für seine Verhältnisse schwachen 13. Platz (+0:34), Pinot wurde 20. (+0:56). Somit bleibt der in den Jahren 1983, 1984 und 1987 insgesamt dreimal erfolgreiche Stephen Roche alleiniger Rekordsieger der Tour de Romandie. Nach zwei Froome-Siegen in Folge steht diesmal Zakarin ganz oben auf dem Podest. 17 Sekunden trennen ihn in der endgültigen Gesamtwertung von Spilak, der sich zum dritten Mal in Folge mit dem zweiten Platz abfinden muss. Froome bleibt als Dritter wenigstens ein Podiumsplatz, da er Pinot überholen konnte, der seinerseits das Weiße Trikot gewann. Die Nachwuchswertung ist die einzige, die nicht vom Team Katusha abgeräumt wurde, für das Maxim Belkov auf der gestrigen Königsetappe ja bereits den Sieg in Berg- und Sprintklassement unter Dach und Fach gebracht hatte.

-> Zum Resultat und allen Endständen





Das Podium der 69. Tour de Romandie (v.l.n.r.): Chris Froome, Ilnur Zakarin, Simon Spilak
Das Podium der 69. Tour de Romandie (v.l.n.r.): Chris Froome, Ilnur Zakarin, Simon Spilak

Der deutsche Zeitfahrmeister Tony Martin siegt in Lausanne in seiner Spezialdisziplin
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Der Russe Ilnur Zakarin ist als Gesamtsieger der Tour de Romandie eine große Überraschung
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