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Viviani beendet Giro-Durststrecke der italienischen Sprinter – Matthews nach 2. Etappe im Rosa Trikot
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10.05.2015

Viviani beendet Giro-Durststrecke der italienischen Sprinter – Matthews nach 2. Etappe im Rosa Trikot

Info: GIRO D’ITALIA 2015
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Genova, 10.05.2015 - Elia Viviani hat beim Giro d'Italia für den ersten italienischen Sprintsieg seit drei Jahren gesorgt. Zugleich machte der 26-Jährige die schlechte Performance, die Team Sky gestern beim Mannschaftszeitfahren ablieferte, ein wenig vergessen. Viviani setzte sich nach 177 Kilometern zwischen Albenga und Genova (Genua) vor dem Niederländer Moreno Hofland (LottoNL-Jumbo) durch. Der deutsche Meister André Greipel (Lotto Soudal), der zu früh in den Wind gegangen war, wurde Dritter. Orica-GreenEdge konnte in den Kampf um den Tagessieg kaum eingreifen, behält aber dennoch sowohl das Rosa wie das Weiße Trikot: Michael Matthews platzierte sich als Siebter besser als sein Teamkollege Gerrans und ist nun Gesamt- und Nachwuchsbester in Personalunion.


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Geschichte wiederholt sich
Vieles sprach dafür, dass Orica-GreenEdge die Maglia Rosa am zweiten Tag des Giro würde verteidigen können, ebenso wie vor einem Jahr, als Svein Tuft nach dem Sieg im Mannschaftszeitfahren in Führung lag und Michael Matthews nach dem Massensprint tags darauf an seine Stelle trat. Die Geschichte wiederholte sich tatsächlich; mit dem Unterschied, dass diesmal Simon Gerrans in Rosa fuhr, dass Matthews im Ziel nicht Achter, sondern Siebter wurde und dass der Etappengewinner nicht aus Deutschland kam. Anders als sein Landsmann Marcel Kittel damals hatte André Greipel heute nicht das beste Ende für sich. Nachdem Lampre und Orica-GreenEdge den eigentlichen Sprint eröffneten, war der deutsche Meister plötzlich viel zu früh in exponierter Lage. Gegenüber Moreno Hofland und Elia Vivani, welcher sich aus dem Windschatten des Niederländers löste und zum ersten italienischen Giro-Massensprinterfolg seit 2012 ausholte, hatte Greipel keine Chance. Noch schlechter erwischte es Sacha Modolo (Lampre-Merida), der sich im Eifer des Gefechts an die Bande gedrängt fühlte und unter wütendem Protest vorzeitig rausnahm. Für eine kleine Überraschung sorgte Altmeister Alessandro Petacchi (Southeast), als er hinter Luka Mezgec (Giant-Alpecin) und noch vor Giacomo Nizzolo (Trek) Platz fünf belegte.

Peloton im Finale geteilt
Zwei Stürze auf dem Schlussrundkurs hatten dafür gesorgt, dass das Peloton sich mehrfach teilte. Um weiterem Ungemach aus den Weg zu gehen, setzten Tinkoff-Saxo und Astana sich an die Spitze und nahmen erst dann wieder raus, als die geschützte 3km-Zone erreicht war. In Mitleidenschaft gezogen wurden aber u. a. der letztjährige Gesamtfünfte Domenico Pozzovivo (Ag2r-La Mondiale), der Kapitän von Lampre, Przemyslaw Niemiec, sowie Sébastian Reichenbach, die GW-Hoffnung von IAM Cycling, welche allesamt 69 Sekunden Rückstand kassierten. Die Gesamtwertung sieht nun also so aus, dass Michael Mattews, der übrigens auch bei seinen bisherigen Rundfahrtteilnahmen in diesem Jahr (Paris-Nizza, Baskenland) das Leadertrikot trug, zeitgleich vor noch drei Teamkameraden führt - darunter Johan Chaves, der morgen sein Stellvertreter im Nachwuchstrikot sein wird. Dahinter folgen Roman Kreuziger und Alberto Contador (beide Tinkoff) mit unverändert 7 Sekunden Rückstand. Fabio Aru (Astana) ist jetzt Elfter (weiterhin +0:13), Rigoberto Uran (Etixx) hat sich auf Rang 19 vorgeschoben, Richie Porte auf Rang 37, aber auch an ihren Zeitabständen (+0:19/+0:27) änderte sich nichts. Die Maglia Rossa geht vorerst an Elia Viviani. Zwei DNF gab es heute bereits: Ramon Carretero von Southeast und Pieter Serry von Etixx-Quick Step.

Lindeman sichert sich erstes Bergtrikot
Vorausgegangen waren 177 weitgehend flache Kilometer, die von Albenga aus zunächst auf einer Schleife ins Hinterland führten, bevor es in nordöstlicher Richtung immer an der Küste entlang nach Genua ging, eine der berühmtesten Hafenstädte der ganzen Welt, wo aber seit 2004 keine Giro-Etappe mehr Halt machte. Unmittelbar nach dem scharfen Start preschte eine fünfköpfige Gruppe davon, die neben den Italienern Marco Frapporti (Androni Giocattoli-Sidermec) und Giacomo Berlato (Nippo-Vini Fantini), dem Niederländer Bert-Jan Lindeman (LottoNL-Jumbo) und dem Polen Lukasz Owsian (CCC Sprandi Polkowice) auch einen Vertreter einer sehr "exotischen" Nation umfasste, nämlich Eugert Zhupa von Team Southeast, einen Albaner. Lindeman, dessen Rückstand nach dem Mannschaftszeitfahren nur 45 Sekunden betrug, verbrachte einen Großteil des Tages im virtuellen Rosa Trikot, denn der Vorsprung der Flüchtlinge stieg auf über neun Minuten an. Bei wunderbarem Frühsommerwetter ließ das Hauptfeld es zunächst gemächlich angehen, bevor Orica endlich Schützenhilfe von anderen Teams erhielt. Als Tinkoff und Astana am einzigen kategorisierten Anstieg des Tages, dem Pratozanino bei km 124, das Tempo anzogen, sank der Abstand rapide. 40 Kilometer vor dem Ziel waren es noch 2:35 Minuten und nur noch 50 Sekunden, als man Genua erreichte. Während Frapporti und Lindeman sich zuvor an den Zwischensprints bzw. an der Bergwertung in Szene gesetzt hatten, kam Zhupa und Owsian nun immerhin die Ehre zu, als Letzte vom Peloton eingeholt zu werden.

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Die morgige dritte Etappe, die von Rapallo im weiten Bogen nach Sestri Levante führt, ist nur 136 Kilometer lang, aber alles andere als flach. Schon zu Beginn und auch im Mittelteil kommen etliche Höhenmeter zusammen, bevor es dann 40 Kilometer abschüssig ins Ziel geht.





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