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Contador, Aru und Porte jetzt Erster, Zweiter und Dritter des Giro – Polanc siegt bei erster Bergankunft
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13.05.2015

Contador, Aru und Porte jetzt Erster, Zweiter und Dritter des Giro – Polanc siegt bei erster Bergankunft

Info: GIRO D’ITALIA 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Abetone, 13.05.2015 – Nur einen Tag nach dem Coup von Davide Formolo brachte der Giro d’Italia schon den nächsten Überraschungssieger hervor. Der Slowene Jan Polanc, seit genau einer Woche 23 Jahre alt und bei seinem Premieren-Giro im vorigen Jahr schon einmal Etappenvierter in Oropa, gewann die erste Bergankunft der Rundfahrt, nachdem er sich in einer Fluchtgruppe mit vier anderen Fahrern einen Vorsprung erarbeitet hatte, der üppig genug war, dass zumindest er von den Favoriten nicht mehr eingeholt werden konnte. Trotz des Ausreißersieges gab es einen Kampf der Favoriten, in dem sich Alberto Contador, Fabio Aru und Richie Porte weiteren Vorsprung auf die Konkurrenz verschafften. In der genannten Reihenfolge belegen sie jetzt die ersten drei Plätze der Gesamtwertung und Contador, der noch nie bei einer Grand Tour ein Leadertrikot verloren hat(!), trägt ab sofort die Maglia Rosa.


Etappen-Vorschau:
Erste Bergankunft gibt auch Außenseitern Chancen


Bis zu elf Minuten Vorsprung für ein Ausreißerquintett
Es dauerte eine Weile, knapp zwanzig Kilometer, dann stand die Gruppe. Ihre Mitglieder konnte man an einer Hand abzählen und jeden einzelnen zweifelsfrei benennen. Eine willkommene Abwechslung nach der Aufregung der letzten beiden Tage mit den riesigen, instabilen Ausreißergruppen und steter Unruhe. So kam es wahrscheinlich allen Beteiligten entgegen, den Großteil der 5. Etappe der Italien-Rundfahrt in einer geordneten Rennkonstellation abspulen zu können. Es waren Axel Domont (AG2R La Mondiale), Serghei Tvetcov (Androni Giocattoli), Silvan Dillier (BMC Racing), Sylvain Chavanel (IAM Cycling) und Jan Polanc (Lampre-Merida), die dem Feld vorausfuhren während der 152 Kilometer vom gestrigen Zielort La Spezia in Richtung des Skigebiets Abetone, wo die erste von sechs Giro-Bergankünften hinführte. Für recht lange Zeit verfolgte ein sechster Fahrer, Alessandro Malaguti (Nippo-Vini Fantini), die Spitzengruppe, aber ebenso wie das Peloton fiel er immer weiter zurück. Auf dem Foce Carpinelli, einem ersten längeren Berg, dessen Gipfel man nach 57,6 Kilometern erreicht hatte, lag der einsame und bald darauf eingeholte Verfolger vier, das Feld neun Minuten zurück. Die sich in die Länge ziehende Abfahrt ließ den Vorsprung des Quintetts dann sogar bis auf elf Minuten wachsen.

Polanc bleibt bei ersten Attacken ruhig und zieht dann davon
Offiziell 17,3 Kilometer lang war der Schlussanstieg nach Abetone, aber schon einige Zeit vorher ging es über zumindest leicht ansteigendes Terrain und das Feld näherte sich den Ausreißern bis zum festgelegten Beginn des Berges auf sechs Minuten an. Diese setzten im noch nicht wirklich steilen unteren Abschnitt ihre gemeinsame Fahrt zunächst fort, bis Chavanel sich aus der Deckung wagte. Zweimal attackierte der Franzose, dem jeweils der Schweizer Dillier am eifrigsten nachsetzte. Für den Rumänen Tvetcov waren schon diese kleinen Scharmützel zu viel des Guten. Größere Folgen als Chavanels Versuche, hatte der Angriff seines Landsmannes Domont, der seinen Fluchtkollegen zwölf Kilometer vor dem Ziel davonfuhr. Doch hinter ihm kam allmählich Polanc in Fahrt, der anfangs noch zurückhaltend geblieben war. Der Slowene arbeitete sich wieder an Domont heran und vorbei und war unter dem Zehn-Kilometer-Bogen schon der alleinige Führende der Etappe. Aufzuhalten war der junge Slowene nun von niemandem mehr, holte sich mit dem Tagessieg auch das Bergtrikot. Chavanel erreichte nach ihm als Zweiter das Ziel, mit einem finalen Rückstand von 1:31 Minute. Dillier (+1:53), Domont (+5:07) und Tvetcov (+7:12) wurden noch teils weit durchgereicht, beendeten die Etappe auf den Plätzen 14, 47 und 62.

Contadors Angriff sind nur Aru und Porte gewachsen
Im schwereren Mittelteil des Schlussanstieges, wo sich die Entscheidung zwischen den Ausreißern abspielte, wurde es auch bei den Favoriten allmählich Ernst. Diego Rosa (Astana) sorgte für die erste deutliche Beschleunigung. Ivan Basso (Tinkoff-Saxo) passte auf, dass nicht ein Helfer eines Konkurrenten seines Kapitäns davonzog. Etwas gelassener betrachtete man die Versuche von Stefano Pirazzi (Bardiani-CSF), sich abzusetzen, doch dem Italiener, dem es vermutlich noch um ein paar Bergpunkte ging, wurden von Astana auch bald die Grenzen aufgezeigt. Etwa sechs Kilometer vor dem Ziel gab es schließlich den großen Angriff, der den Leistungsstand der Favoriten gnadenlos offenbarte. Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) sprintete voraus, nur Fabio Aru (Astana) und Richie Porte (Sky) kamen hinterher. So separierte sich dasselbe Trio wie 24 Stunden zuvor vom Rest der vermeintlichen Topfahrer. Als sie zur Fünf-Kilometer-Marke kamen, testete Porte seine beiden Kontrahenten mit einer Attacke, aber zumindest diese Drei befinden sich augenscheinlich derzeit auf einem identischen Level. Durch einen kurzen Moment der Ruhe konnte Arus Teamkollege Mikel Landa aufschließen und machte sich als Zugpferd verdient, um den Vorsprung auf die Verfolger stabil zu halten, der im Ziel 22 Sekunden betrug.

Wieder große Zeitverluste für Uran und Van Den Broeck
Um den Etappensieg ging es für sie nicht mehr, letztlich aber immerhin noch um Zeitgutschriften. Den zweiten Platz konnte Chavanel gerade noch mit wenigen Metern Vorsprung retten, die vier Sekunden für Platz drei schnappte sich Aru. Das reichte dem Italiener aber nicht für seine erste Maglia Rosa, zwei Sekunden fehlen ihm immer noch zu Contador, dem neuen Führenden des Giro. Bei Porte, der nun Drittplatzierter ist, beläuft sich der Rückstand wegen des schlechteren Mannschaftszeitfahrens von Sky auf 20 Sekunden. Der bestplatzierte Fahrer aus einem anderen Team ist Johan Chaves (Orica-GreenEdge) als Sechster (+0:37), der das Rosa Trikot zu gerne von Teamkollege Simon Clarke übernommen hätte und bei Contadors Attacke sogar fast mithalten konnte. Das weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers musste der Kolumbianer an Aru abtreten. 28 Sekunden auf Contador und Co. verlor Rigoberto Uran (Etixx-Quick Step), der, wohl noch etwas geschwächt von einer Erkältung, bereits ein Defizit von 1:22 Minute aufweist. Nochmals gut eine Minute mehr schleppt Jurgen Van Den Breck (Lotto Soudal) jetzt mit sich herum, der heute nicht einmal die Verfolgergruppe hinter dem Trio halten konnte, aus dem wahrscheinlich der Giro-Gesamtsieger 2015 kommen wird.

-> Zum Resultat

Nach drei bergigen Tagen ist es mal wieder an der Zeit für etwas leichtere Kost. Die morgige 6. Etappe ist im ersten und letzten Drittel komplett flach und auch der leicht hügelige Mittelteil sollte den Sprintern keine Furcht einflößen.





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