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Ein Dutzend Wertungen: Analyse der Zwischenstände des Giro d’Italia am 2. Ruhetag
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25.05.2015

Ein Dutzend Wertungen: Analyse der Zwischenstände des Giro d’Italia am 2. Ruhetag

Info: GIRO D’ITALIA 2015



18.05.2015 – Es ist wieder ein Ruhetag beim Giro d'Italia und wie schon vor einer Woche wollen wir zu dieser Gelegenheit wieder einen Blick auf alle Zwischenstände der Italien-Rundfahrt werfen und wagen einen Ausblick auf die Möglichkeiten, die es auf den letzten sechs Etappen für die einzelnen Wertungen noch gibt. Wie sicher haben die jeweiligen Spitzenreiter ihre Führungspostion und wer sind die potenziellen Kandidaten, um sie noch von Rang eins zu stürzen? Heute in einer Woche, am Montag nach dem Ende des Giro, werden wir in einer finalen Analyse dann nochmals den Ausgang aller 12 Wertungen beleuchten.


Vorschau auf die 3. Woche des Giro d'Italia:
Etappen 16-21: 4 Bergetappen in der letzten Woche, mit Mortirolo und Finestre


Führungsverläufe



Die Trikot-Wertungen

Gesamtwertung
Lange hatte der Abstand zwischen Alberto Contador (TCS) und Fabio Aru (AST) nur Sekunden betragen, doch dann hat der Spanier im Zeitfahren einen riesigen Schritt Richtung Gesamtsieg gemacht. Seine souveräne Vorstellung am folgenden Tag in Madonna di Campiglio lässt befürchten, dass der Ausgang des Giro bereits entschieden sein könnte. Bei noch vier Etappen im Hochgebirge, drei davon mit Bergankünften, bleiben Astana aber viele Möglichkeiten, seine mannschaftliche Stärke gewinnbringend auszuspielen. Wichtig dafür wäre, dass sich die beiden Topfahrer des Teams nicht in einem internen Kampf aufreiben, denn Mikel Landa wirkte zuletzt etwas stärker als Aru, was zu einer schwer zu beantwortenden Kapitänsfrage führen könnte. Sonst geht von niemand anderem eine ernsthafte Gefahr für Contador aus. Der Drittplatzierte Andrey Amador wird kaum nach vorne schauen, sondern sich eher darum sorgen, seinen Podiumsrang gegen die Astana-Fahrer abzusichern. Es bleibt jedenfalls zu hoffen, dass die Entscheidungen nicht von weiteren Stürzen beeinflusst werden.
Zwischenstand nach Etappe 15  
 1 Contador (TCS)     60:01:34
 2 Aru (AST)         +    2:35
 3 Amador (MOV)      +    4:19
 4 Landa (AST)       +    4:46
 5 König (SKY)       +    6:36
 6 Trofimov (KAT)    +    6:58
 7 Caruso (BMC)      +    7:10
 8 Monfort (LTS)     +    8:20
 9 Visconti (MOV)    +    9:53
10 Geniez (FDJ)      +   10:03
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Punktewertung
Während bspw. André Greipel (LTS) den Giro schon verlassen hat, werden sich die punktgleichen Elia Viviani (SKY) un Giacomo Nizzolo (TFR) weiter über die Berge quälen, denn beide wollen das Rote Trikot. Auch Sacha Modolo (LAM) ist bei 28 Punkten Rückstand noch nicht abzuschreiben, denn bei der Punktevergabe auf den beiden ausstehenden Flachetappen gibt es recht große Abstufungen unter den Top3 (50, 35 und 25 Punkte). Bei den Bergetappen gibt es nur 15 Punkte für einen Sieg, weshalb die Topfahrer wie Contador den Sprintern nicht mehr gefährlich werden sollten. Eine Überraschung durch Nicola Boem (BAR) wäre wohl nur möglich, wenn er es noch mindestens zweimal in Ausreißergruppen schaffen würde, um bei Zwischensprints massive Gewinne einzufahren. Fraglich, ob Sky oder Trek das erlauben würden.
Zwischenstand nach Etappe 15  
 1 Viviani (SKY)     119 Punkte
 2 Nizzolo (TFR)     119
 3 Boem (BAR)        109
 4 Modolo (LAM)      91
 5 Gilbert (BMC)     83
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Bergwertung
Die ganz fetten Punkte gibt es erst in der Schlusswoche, aber Beñat Intxausti (MOV) hat in der zweiten Woche doch einiges zusammengekratzt und bringt es auf gut 30 Punkte Vorsprung zu seinen Verfolgern. Dass aber allein auf Etappe 16 nach dem Ruhetag bis zu 79 Punkte zu holen sind zeigt, dass man noch weit entfernt ist von einer Vorentscheidung um das Bergtrikot. Wer es haben will, sollte sich aber ernsthaft mit einer Flucht auf diesem Teilstück nach Aprica befassen. Noch mehr Punkte gibt es auf Etappe 19 zu holen, 102 insgesamt, ohne Schlussanstieg immerhin 77.
Zwischenstand nach Etappe 15  
 1 Intxausti (MOV)   85 Punkte
 2 Landa (AST)       54
 3 Geschke (TGA)     53
 4 Kruijswijk (TLJ)  53
 5 Betancur (ALM)    53
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Nachwuchswertung
Dass Fabio Aru (AST) das Weiße Trikot gewinnen würde, war schon lange ziemlich klar. Sollte er in der letzten Woche von Stürzen und Krankheiten verschont bleiben, ist ihm der Titel des besten Nachwuchsfahrers nicht mehr zu nehmen. Davide Formolo (TCG) steht zwar weiterhin als Zweitplatzierter weit vor dem Rest der Jungprofis, bei einer Viertelstunde Rückstand braucht man sich aber erst gar nicht bemühen, künstlich Spannung herbeizuschreiben.
Zwischenstand nach Etappe 15  
 1 Aru (AST)          60:04:09
 2 Formolo (TCG)     +   14:31
 3 Felline (TFR)     + 1:07:49
 4 Chaves (OGE)      + 1:21:18
 5 Polanc (LAM)      + 1:24:25
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Die Spezial-Wertungen

Sprintwertung
Auf Etappe 13 vollzog sich der Führungswechsel in der Sprintwertung zwischen den Teamkollegen und Namensvettern Marco Frapporti und Marco Bandiera. Dass Androni Giocattoli es auf dieses Klassement abgesehen hat, wurde schon auf Etappe 2 deutlich, als Frapporti hier zum ersten Leader wurde. Man darf daher erwarten, Frapporti und/oder Bandiera in den nächsten Tagen wieder in Gruppen zu sehen, um den Sieg für das Team unter Dach und Fach zu bringen. Zu einem harten Gegner könnte Nicola Boem (BAR) werden, sollte dieser im Kampf um die Punktewertung weiterhin an den Zwischensprints präsent sein.
Zwischenstand nach Etappe 15  
 1 Frapporti (AND)   36 Punkte
 2 Bandiera (AND)    30
 3 Boem (BAR)        29
 4 Grosu (NIP)       23
 5 Gilbert (BMC)     20
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Podiumswertung
(„Azzurri d'Italia“)

Klammert man das Mannschaftszeitfahren aus, gab es bisher 14 Etappen – und 14 verschiedene Sieger. Das führt dazu, dass in der Podiumswertung immer noch eine große Masse von Fahrern eng beisammen liegt. Mikel Landa (AST) hat nach seinem zweiten Platz auf Etappe 8 (zwei Punkte) mit dem Sieg auf Etappe 15 (vier Punkte) die alleinige Führung übernommen. Gut möglich, dass er oder Alberto Contador (TCS), der bislang einen zweiten und zwei dritte Plätze, aber noch keinen Sieg holte und auf vier Punkte kommt, am Ende ganz oben stehen werden. Fabio Aru (AST) kann bisher erst einen dritten Platz und einen Punkt vorweisen. Gute Chancen haben aber selbstverständlich auch noch die Sprinter wie Elia Viviani (SKY) und Sacha Modolo (LAM).
Zwischenstand nach Etappe 15  
 1 Landa (AST)       6 Punkte
 2 Gilbert (BMC)     5
 3 Ulissi (LAM)      5
 4 Viviani (SKY)     5
 5 Modolo (LAM)      5
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Ausreißerwertung
(„Premio Fuga“)

Seit seinem Sieg auf Etappe 10 thront Nicola Boem (BAR) an der Spitze des Ausreißer-Rankings. Noch vor Punkte- und Sprintwertung gibt es hier wohl für ihn die größte Chance auf einen Gesamtsieg am Giro-Ende, auch wenn er dafür kaum gänzlich tatenlos bleiben kann, sondern selbst noch einmal eine Flucht unternehmen muss. Wichtig dabei: Die Kilometer werden nur gezählt, wenn man sich in Spitzengruppen von maximal zehn Fahrern befindet. Größere Gruppen, wie es sie schon häufig gab, bringen den Beteiligten keine Punkte ein.
Zwischenstand nach Etappe 15  
 1 Boem (BAR)        420 km
 2 Bandiera (AND)    373
 3 Marangoni (TCG)   345
 4 Malaguti (NIP)    345
 5 Frapporti (AND)   288
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Wertung Kämpferischster Fahrer
(„Premio Combattività“)

Auf Etappe 15 hat Alberto Contador (TCS) nicht nur souverän das Rosa Trikot verteidigt, er stieg auch zum kämpferischsten Fahrer auf. Vier Punkte erhielt er für Platz drei im Ziel, zwei für die dortige Bergwertung und vier für den zweiten Platz an einem Zwischensprint. Neben dem Giro-Leader ist vor allem den Jägern nach dem Bergtrikot wie Beñat Intxausti (MOV) und Steven Kruijswijk (TLJ) zuzutrauen, ihr Combattività-Punktekonto noch deutlich auszubauen.
Zwischenstand nach Etappe 15  
 1 Contador (TCS)    28 Punkte
 2 Boem (BAR)        27
 3 Kruijswijk (TLJ)  24
 4 Intxausti (MOV)   23
 5 Gilbert (BMC)     21
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3-km-Wertung
(„Premio Energy“)

Zuletzt punktete Philippe Gilbert auf Etappe 11 (Zweitbester) und der von ihm gewonnenen Etappe 12 (Schnellster) in der Wertung, welche die Fahrer prämiert, die die letzten drei Kilometer einer Etappe in der kürzesten Zeit absolvieren. Da es jetzt eigentlich keine Etappen mehr gibt, die geradezu auf den Belgier zugeschnitten sind, dürfte es schwer werden, die Führung zu behaupten. Ob nun am Ende ein Sprinter oder Bergfahrer vorne liegen wird, ist nicht seriös vorherzusagen.
Zwischenstand nach Etappe 15  
 1 Gilbert (BMC)     7 Punkte
 2 Trofimov (KAT)    6
 3 Felline (TFR)     5
 4 Lobato (MOV)      5
 5 Hofland (TLJ)     5
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Die Team-Wertungen

Mannschaftswertung
Auf Etappe 15 zementierte Astana seine Vorherrschaft im Klassement der Mannschaften. In der Tages-Wertung siegte man 8:28 Minuten vor Movistar. Die Garanten für den Sieg, der Astana nicht mehr zu nehmen sein sollte, dürften am Ende Fabio Aru und Mikel Landa sein, aber auch die Stärke des restlichen Kaders ist beachtlich. Vier weitere Fahrer liegen in der Einzelwertung zwischen Platz 20 und 26. Movistar und Sky haben dagegen „nur“ je drei Fahrer in den Top30.
Zwischenstand nach Etappe 15  
 1 Astana            179:30:47
 2 Movistar          +   19:05
 3 Sky               +   19:26
 4 BMC Racing        +   25:10
 5 Tinkoff-Saxo      +   50:26
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Mannschaftswertung nach Punkten
(„Super Team“)

Auch in der Punktewertung der Teams hat sich Astana mittlerweile überdeutlich abgesetzt. Neben den guten Leistungen von Fabio Aru und Mikel Landa gab es in der zweiten Woche u.a. auch Top-Ergebnisse von Diego Rosa (ein fünfter Platz), Paolo Tiralongo (ein sechster Platz) oder Luis Leon Sanchez (Zweiter im Zeitfahren), die viele Punkte brachten. Die fünf schlechtesten Teams dieser Wertung kommen sogar in der Addition auf weniger Punkte als Astana.
Zwischenstand nach Etappe 15  
 1 Astana            418 Punkte
 2 Lampre-Merida     242
 3 Sky               221
 4 Movistar          219
 5 BMC Racing        216
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Fair-Play-Wertung
(„Premio Fair Play“)

Nur Nippo-Vini Fantini, Trek Factory Racing und Giant-Alpecin blieben auf den bisherigen 15 Etappen ohne jede Strafe und stehen daher in der Fair Play-Wertung mit einer weißen Weste da. Ob ihre Fahrer auch in der Schlusswoche ohne kleinere Verfehlungen wie zu langes Festhalten an einem Teamwagen bleiben werden? Die bisher meisten Strafpunkte für ein einzelnes Vergehen gab es auf Etappe 10 für den unerlaubten Materialtausch zwischen Richie Porte (SKY) und Simon Clarke (OGE). Sky und Orica-GreenEdge bekamen je 260 Punkte aufgebrummt: 240 Punkte für 120 Strafsekunden und 20 Punkte für eine Geldbuße in Höhe von 200 Schweizer Franken.
Zwischenstand nach Etappe 15  
 1 Nippo-Vini Fant.  0 Punkte
 2 Trek Factory      0
 3 Giant-Alpecin     0
 4 Cannondale-Garmin 10
 5 Movistar          20
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