<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Giro d’Italia
Ausreißersieg in Mailand: Iljo Keisse gewinnt Schlussetappe des 98. Giro d’Italia vor Luke Durbridge
Suchen </font size=2>Giro d’Italia</font> Forum  </font size=2>Giro d’Italia</font> Forum  </font size=2>Giro d’Italia</font>
31.05.2015

Ausreißersieg in Mailand: Iljo Keisse gewinnt Schlussetappe des 98. Giro d’Italia vor Luke Durbridge

Info: GIRO D’ITALIA 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Mailand, 31.05.2015 – Davide Formolo, Jan Polanc, Beñat Intxausti, Paolo Tiralongo, Nicola Boem, Ilnur Zakarin und Philippe Gilbert. Sie alle konnten bei diesem Giro d’Italia Siege als Ausreißer feiern. Und dann kam am letzten Tag auch noch Iljo Keisse hinzu. Der Belgier setzte sich in Mailand gegen Luke Durbridge durch, mit dem er es geschafft hatte, dem Hauptfeld auf den letzten 31 Kilometern der 21. Etappe eine unerwartete Niederlage zuzufügen. Ein verkorkster Tag für die Sprinter, mit Ausnahme von Giacomo Nizzolo, der sich den Sieg in der Punktewertung sicherte, obwohl er keine einzige Etappe gewinnen konnte. Genau wie Alberto Contador, der dennoch auch nach seiner dritten Giro-Teilnahme das Rosa Trikot mit nach Hause nimmt.

Contador und sein Boss genießen den Erfolg
In Turin versammelte sich heute das aus noch 163 Fahrern bestehende Giro-Peloton zu den letzten 178 von 3489 Kilometern, um die finale 21. Etappe hinter sich zu bringen, welche sie in die lombardische Hauptstadt Mailand führte. Dort hatte die Italien-Rundfahrt letztmals vor drei Jahren geendet. Wie es am Schlusstag einer Grand Tour gang und gäbe ist, passierte vor der Endphase der Etappe kaum etwas Relevantes. Schlagzeilenträchtiges bot nur Oleg Tinkov, der Besitzer des Tinkoff-Saxo-Rennstalls, der sich zur Feier des Gesamtsieges seines Schützlings Alberto Contador die Haare rosa gefärbt hatte und dadurch gefühlt zu einem noch beliebteren Fotomotiv wurde als der Spanier selbst. Dabei hat Contador Einmaliges vollbracht und als erster Fahrer überhaupt nach Tour de France (2007, 2009, 2010) und Vuelta a España (2008, 2011, 2015) auch den Giro d’Italia (2008, 2012, 2015) zum dritten Mal gewonnen, auch wenn wegen einer Doping-Strafe zwei von diesen insgesamt neun Erfolgen aus den Geschichtsbüchern gestrichen wurden. Im Finale der Etappe gab es zwar noch kleinere Abstände im in die Länge gezogenen Peloton, aber das änderte weder an Contadors Triumph noch an der Besetzung der restlichen Top27 der Gesamtwertung etwas. Für die Astana-Doppelspitze Fabio Aru und Mikel Landa stehen am Ende 1:53 Minute und 3:05 Minuten Rückstand zu Buche.

Keisse und Durbridge stehlen den Sprintern die Show
Als man Mailand erreichte, näherte sich das Feld allmählich einem normalen Rennrhythmus an. Eine Runde von 5,4 Kilometern Länge musste dort sieben Mal absolviert werden. Nach einer ersten „Kennenlernrunde“ befanden Iljo Keisse (Etixx-Quick Step) und Luke Durbridge (Orica-GreenEdge) die Strecke mit acht Kurven, einem Kreisverkehr und ein paar weiteren Biegungen als geeignet für einen Fluchtversuch. Schnell hatte das Duo einen Vorsprung von 30 Sekunden. Die Verfolgungsarbeit wollte in dem generell eher schlecht organisierten Peloton nicht recht in Schwung kommen. Zwar zeigten sich Teams wie Sky, Lampre-Merida, Katusha, IAM Cycling oder Giant-Alpecin an der Spitze, aber keines vermochte den Rückstand wieder zu verkürzen. Zwei Runden vor dem Ende betrug der Vorsprung von Keisse und Durbridge sogar 44, zu Beginn der Schlussrunde immerhin noch 32 Sekunden – und die beiden Ausreißer waren stark genug, sich diese Chance nicht mehr nehmen zu lassen. Am Ende blieben nur neun Sekunden Vorsprung übrig, weil Durbridge das Duell auf der Zielgeraden deutlich entschleunigte. In Schlangenlinien fahrend versuchte der Australier, den an seinem Hinterrad lauernden Keisse zu einem frühen Antritt zu verleiten. Der Belgier wartete aber lange ab und legte erst auf den letzten 200 Metern los und holte einen wichtigen Sieg, der seine Mannschaft ein klein wenig darüber hinwegtröstete, dass Rigoberto Uran in der Gesamtwertung nicht die erhoffte Rolle spielen konnte.

Nizzolo gewinnt die Punktewertung und das Rote Trikot
Schnellster des Feldes und damit Dritter der Etappe war ein Deutscher, Roger Kluge (IAM Cycling). Hinter ihm folgte Alexander Porsev (Katusha) und dann ab Platz fünf die eigentlichen Topfavoriten des Tages: Giacomo Nizzolo (Trek Factory Racing), Luka Mezgec (Giant-Alpecin) und Elia Viviani (Sky). Der auch zu den aussichtsreichsten Sprintkandidaten gezählte Sacha Modolo (Lampre-Merida) landete auf Platz dreizehn. Durch den Erfolg der beiden Ausreißer kam es nicht mehr zum großen Kampf um das Rote Trikot, Nizzolo sicherte sich souverän und unspektakulär den Sieg in der Punktewertung. Den zweiten Rang dieses Klassements belegt Philippe Gilbert (BMC Racing), der sich die dafür nötigen Punkte zur Etappenmitte am ersten Zwischensprint holte. Da hatte er sich kurzzeitig mit seinen Teamkollegen Marcus Burghardt und Silvan Dillier aus dem Feld abgesetzt. Modolos Teamkollege Ariel Maximiliano Richeze war zwar mitgegangen, bot dem Belgier dann aber doch keine Gegenwehr. Gilbert feierte noch den Gesamtsieg in der „Premio Combattività“, einer der vielen Spezialwertungen, welche den kämpferischsten bzw. aktivsten Fahrer des Rennens ehren soll. In der Sprintwertung kam er noch nah an Marco Bandiera (Androni Giocattoli) heran, konnte diesen am zweiten Zwischensprint aber nicht mehr angreifen, weil ihm die Plätze mit genügend Punkten schon von Keisse und Durbridge weggenommen worden waren.

-> Zum Resultat und allen Endständen





Ausreißersieg in Mailand: Iljo Keisse gewinnt Schlussetappe des 98. Giro d´Italia vor Luke Durbridge
Ausreißersieg in Mailand: Iljo Keisse gewinnt Schlussetappe des 98. Giro d´Italia vor Luke Durbridge

Zum Seitenanfang von für Ausreißersieg in Mailand: Iljo Keisse gewinnt Schlussetappe des 98. Giro d’Italia vor Luke Durbridge



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live