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Team-News: Auch LottoNL-Jumbo zieht sich wegen Cortisol-Richtlinien aus dem MPCC zurück
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10.06.2015

Team-News: Auch LottoNL-Jumbo zieht sich wegen Cortisol-Richtlinien aus dem MPCC zurück

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Nach Lampre-Merida und Bardiani-CSF hat eine weitere Mannschaft ihren freiwilligen Austritt aus dem Mouvement pour un cyclisme crédible (MPCC) verkündet: LottoNL-Jumbo. In einer detaillierten Presseerklärung heißt es, man halte den von der Bewegung vorgeschriebenen Umgang mit Fahrern, deren Cortisol-Wert zu niedrig ist, für falsch. Erstens sei ein niedriger Cortisol-Pegel im Blut weder zwangsläufig ein Anzeichen von [legaler oder illegaler] Cortison-Einnahme noch auch nur ein Anzeichen einer gesundheitlichen Krise. Zweitens seien unabhängige Experten zu der Auffassung gelangt, dass ein einzelner morgendlicher Test, wie ihn das MPCC üblicherweise vornimmt, zur verlässlichen Bestimmung des Cortisol-Spiegels nicht ausreiche.
George Bennett, den die Mannschaft aufgrund der strengen Bestimmungen der "Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport" von der Italien-Rundfahrt zurückzog, und zuvor schon Theo Bos bei Vuelta 2013 hätten unter dieser inakkuraten Herangehensweise zu leiden gehabt. Allgemeiner gesprochen führe die Cortisol-Politik des MPCC zu Imageschäden bei Teams und Fahrern. Ähnlich hatte bereits Bardiani-CSF argumentiert und ebenfalls darauf verwiesen, dass der laut MPCC von einem zu niedrigen Cortisol-Wert betroffene Giro-Teilnehmer (dessen Name bis heute nicht bekannt ist), bei einem nachfolgenden Test einen normalen Wert aufgewiesen habe. Das Statement von LottoNL endet mit dem Hinweis, dass der Rückzug aus dem MPCC kein grundsätzlicher Bruch mit der bisherigen Anti-Doping-Politik sei: "Team LottoNL-Jumbo trägt die Prinzipien des MPCC weiter mit. Wir stecken viel Energie in die kulturelle Veränderung des Radsports und werden das auch weiterhin tun."

Mittlerweile hat das Mouvement pour un cyclisme crédible in einer eigenen Pressemitteilung auf den neuesten Austritt reagiert. Das Meeting des Vorstands vor wenigen Tagen habe ergeben, dass es keinen Grund gebe, die Cortisol-Richtlinien zu ändern. Ohnehin könne ein solcher Schritt nicht vor der Generalversammlung im Oktober 2015 erfolgen. Weiter heißt es: "Mehr als 1300 Cortisol-Level-Test wurden seit 2009 an Fahrern von MPCC-Mitgliedern vorgenommen. Nur sieben dieser Samples wiesen ungewöhnlich niedrige Cortisol-Konzentrationen auf. Der Vorstand ist überrascht, dass der Cortisol-Spiegel eines Fahrers, der mit Corticoid-Inhalationen behandelt wurde, vom medizinischen Personal bei LottoNL-Jumbo in den Tagen vor dem Giro 2015 nicht genauer beobachtet wurde, vor allem angesichts des ersten Falls eines ungewöhnlich niedrigen Cortisol-Pegels, mit dem die Mannschaft vor dem Start der Vuelta 2013 konfrontiert war."


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