Eine runde Sache – Besuch beim GP des Kantons Aargau 2015

Info: Bildergalerie
Info: GP du canton d’Argovie 2015 (1.HC)
Autor: Christine Kroth (Cofitine)
Bericht: Albasini und Dillier verpassen beide knapp Erfolg beim GP Kanton Aargau – Kristoff gewinnt Sprint in Gippingen

Eigentlich war der GP des Kantons Aargau in meiner Planung gar nicht vorgesehen. Rennen unter der Woche sind meist schwierig. Doch dann hab ich kurzfristig Urlaub bekommen. Auch wenn das Rennen für mich zeitlich meist ungünstig liegt, geographisch ist es perfekt!
Also, ab nach Gippingen!

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BMC bei der Fahrerpräsentation

Ich war vor ein paar Jahren schon mal da und kenne mich deshalb bestens aus. Zuerst mache ich einen Abstecher ins Pressezentrum, um Ausweis, Fotoweste und Unterlagen abzuholen. Ich richte mich ein und verfolge erstmal, was bei der Dauphiné los ist.
Um 14.30 Uhr ist Start, vorher um 13.15 Fahrerpräsentation. Ein Pflichttermin!
Die Sonne brennt vom Himmel, es ist heiß! Aber das gefällt mir viel besser als der Dauerregen bei meinem letzten Rennbesuch!
Die Schweizer Nationalmannschaft ist schon da und hat es sich neben der Bühne in den Stühlen bequem gemacht.
Die Teams werden einzeln vorgestellt und das sehr ausführlich. Man hat jede Menge Gelegenheit für Fotos und auch kurze Gespräche. Meist sind die Teams ja schon etwas früher da und warten dann neben der Bühne auf ihren „Auftritt“.
Als das Team Wanty präsentiert wird, spendet von unten Borut Bozic begeistert Applaus. Zum Vergnügen aller!
Die Fahrer sind locker drauf. Die Stimmung ist prima!

Plausch zwischen Schleck und Kristoff

Für ein Highlight sorgt der Sprecher bei der Präsentation vom Team Bora-Argon 18. Er meint, es sei ja langweilig, dass immer er alle vorstellen soll. Das könnten doch auch die Fahrer selbst machen – und drückt dem verdutzten Michael Schwarzmann das Mikrophon in die Hand! Etwas überrumpelt stellt der deutsche Radprofi seinen Nebenmann Ralf Matzka vor. Und so geht das die Reihe durch. Sehr zur Erheiterung des Teams, der Zuschauer, der Fotografen und der Fahrer von Cannondale-Garmin, IAM und BMC, die schon da sind und danach auf die Bühne sollen. Ob da der eine oder andere Angst bekommt, dass ihm das Gleiche blüht?
Die Bora-Fahrer verlassen lachend die Bühne, die nun die Fahrer von Cannondale-Garmin betreten. An ihnen geht der Galgen allerdings vorüber. Der Sprecher kehrt zu seiner gewohnten Variante der Fahrervorstellung zurück.
Am Ende wird es zeitlich knapp. Noch zwei Teams, nur noch acht Minuten bis zum Start! Mir wird das zu knapp, da die anderen Fahrer sich schon zum Start aufstellen. Also, rein in die Menge und Fotos machen, dann wieder zur Bühne, um auch das letzte Team, Orica-Greenedge, nicht zu verpassen. Dann wieder zur Startaufstellung! Und dann einen guten Platz suchen, um den Start zu verfolgen.

Kristoff gewinnt die Sprintankunft

Ich verziehe mich nach dem Start erstmal ins Pressezentrum, um mich zu erfrischen. Hier guckt jemand das Finale der Dauphiné-Etappe. Ich gucke kurz mit, gehe dann aber wieder raus, um die nächste Runde nicht zu verpassen. Wieder zurück, sehe ich grade noch das Finale der Etappe.
Dann wieder raus! Ab nach Leuggern, wo an der Verpflegung Freunde von mir warten. Mit ihnen verbringe ich viel Zeit während des Rennens. Dabei vergesse ich natürlich nicht, fleißig zu fotografieren. Die Verpflegung bietet dafür immer spektakuläre Motive.
Bei der drittletzten Durchfahrt verabschiede ich mich wieder Richtung Start/Ziel. Direkt am Pressezentrum beginnt und endet die kleine Runde durch Gippingen, so dass man hier die Fahrer zweimal sehen kann. Das ist praktisch!
Im Ziel dann die Spannung! Wer gewinnt? Wir leiden mit Silvan Dillier, der aber dann doch kurz vor dem Ziel eingeholt wird. Wer hat gewonnen? Kristoff? Hab ich den drauf? Nicht alle Fotografen sind zufrieden, da alles sehr, sehr schnell ging! Ich hab den Sieger ganz gut erwischt.

Das Podium – mit Appollonio

Bei der folgenden Siegerehrung dann Verwirrung. Platz 1 und 2 sind klar, aber wer ist Dritter? Sowohl Niccolo Bonizfazio als auch Davide Appollonio sind da und glauben, sie hätten den Sprung aufs Podium geschafft. Es soll Bonifazio sein und Appollonio geht wieder. Wenig später wird diese Angabe revidiert, nachdem man das Zielfoto ausgewertet hat. Bonizfazio muss gehen, mir tut der arme Kerl irgendwie leid! Aber jetzt müssen sie Appollonio auftreiben! Als er endlich da ist, kann die Siegerehrung, mit Verspätung, beginnen.
Im Anschluss folgt noch die Pressekonferenz. Nicht wie gewohnt im Pressezentrum, sondern auf der Siegertribüne, die kurzerhand umgebaut wird. Außerdem wird sie auf der Videoleinwand im Ziel übertragen, so können sie alle Zuschauer verfolgen. Ein toller Service!
Davide Appollonio erzählt, dass man ihn eben unter der Dusche quasi hervorgeholt hat. Auch der Sieger Alexander Kristoff ist in Plauderlaune und erzählt von seinen Plänen im weiteren Verlauf der Saison.
Es ist schon spät, als ich ins Pressezentrum zurückkehre, schnell die wichtigsten Fotos aussuche, bearbeite und auf die Seite stelle. Dann wird es Zeit, den Heimweg anzutreten.

Das Rennen war wirklich eine runde Sache! Hat sich gelohnt!
Aber das nächste Rennen wartet schon – nächste Woche bei den beiden finalen Etappen der Tour de Suisse!

A bientôt!