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Froome in Tour-Form, Van Garderen im Leadertrikot, Nibali im Hintertreffen - Königsetappe stülpt Dauphiné-Klassement noch einmal um
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13.06.2015

Froome in Tour-Form, Van Garderen im Leadertrikot, Nibali im Hintertreffen - Königsetappe stülpt Dauphiné-Klassement noch einmal um

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2015
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Saint-Gervais-les-Bains, 13.06.2015 - Beim Critérium du Dauphiné hat sich Christopher Froome (Team Sky) heute vollends in Tour-de-France-Form präsentiert und die siebte Etappe gewonnen, die sogen. Königsetappe, die über 155 Kilometer von Montmélian nach Saint-Gervais-les-Bains führte. Aber auch Tejay van Garderen (BMC Racing Team) erwies sich als wahres Stehaufmännchen, finishte nur 17 Sekunden hinter dem Briten und eroberte so das gelbe Führungstrikot von Vicenzo Nibali (Astana) zurück. Der italienische Meister kassierte mit knapp vier Minuten Rückstand eine Klatsche, wie man sie dem Titelverteidiger drei Wochen vor dem Start der Frankreichrundfahrt kaum wünschen wird. Die Plätze drei und vier gingen an Louis Meintjes (MTN-Qhubeka), den letzten Verbliebenen einer ehedem über 25 Fahrer starken Kopfgruppe, und an Beñat Intxausti (Movistar), der sich zugleich auf den dritten Gesamtrang verbesserte.

Teklehaimanot hat das Bergtrikot (und die Tour-Teilnahme) sicher
Nach der unerfreulichen Regenschlacht gestern war der Sommer in den Südosten Frankreichs zurückgekehrt, aber nicht nur die Sonne sollte für hitziges Renngeschehen sorgen. Da gab es auch die sechs Bergwertungen, auf die vor allem der Träger des gepunkteten Trikots, Daniel Teklehaimanot (MTN-Qhubeka), ein Auge geworfen hatte. Tatsächlich gelang es dem Eritreer nicht nur, sich kurz nach dem Start in der Fluchtgruppe zu platzieren, sondern auch am Col de Tamié nach 37,5 Kilometern, am Col de la Forclaz nach 60 Kilometern, am Col de la Croix Fry nach 94,5 Kilometern und am Col des Aravis nach 103 Kilometern die maximale Punktzahl einzufahren, was einer Gesamtausbeute von 32 Punkten entsprach und seinen Kontostand auf 65 erhöhte. Da in der Folge keiner seiner unmittelbaren Konkurrenten mehr punktete und es morgen nur noch 30 Zähler zu holen gibt, hat Teklehaimanot die Bergwertung virtuell jetzt schon in der Tasche. Da war es, zumindest aus einer Sicht, auch nicht weiter schlimm, dass der Gruppe, die sich zwischenzeitlich auf 26 Fahrer vergrößerte, kein Durchkommen beschieden war. Team Sky drückte die ganze Zeit im Feld aufs Tempo und ließ nicht mehr als vier Minuten Abstand zu. 38 Kilometer vor dem Ziel leitete eine zweite, diesmal erfolgreiche Attacke von Daniel Navarro (Cofidis) die heiße Finalphase ein. Österreichs Staatsmeister Riccardo Zoidl (Trek Factory Racing) schloss sich an und sah ein ganze Zeit lang als ernsthafter Anwärter auf den Etappensieg aus. Sky ließ aber nicht locker und erntete wenig später die Früchte seiner Arbeit. Beim Gesamtführenden Vincenzo Nibali (Astana) war an der Côte des Amerands (Kat. 1), die dem Schlussanstieg Le Bettex vorgelagert war, der Ofen einfach aus. Auch der Gesamtzweite Rui Faria da Costa (Lampre-Merida) war zurückgefallen, vom Einbruch des Gesamtvierten Simon Yates (Orica-GreendEdge) ganz zu schweigen. Zuletzt erwischte es Alejandro Valverde (Movistar), den Dritten des Gesamtklassements.

Nur Van Garderen hält Froome stand
Unterdessen wurden Zoidl und Navarro von Jonathan Castroviejo (Movistar) und Bartosz Huzarski (Bora), die ebenfalls zu der Riesenfluchtgruppe gehört hatten, eingeholt. Die beiden Spanier spannten zusammen, um Zoidl abzuhängen, aber auch das sollte sich letztlich als Zwischenspiel erweisen. Das Drehbuch der Etappe bestimmte nämlich weiterhin Chris Froome, der Peter Kennaugh zwar an den Mann mit dem Hammer verloren hatte, aber immer noch auf die Hilfe von Wout Poels bauen konnte. 3,5 Kilometer Meter vor dem Ziel wagte der Dauphiné- (und natürlich Tour-) Sieger von 2013 sich aus der Deckung. Nur Tejay van Garderen (BMC), der gestern zwar das gelbe Trikot, nicht aber die Moral eingebüßt hatte, bot dem Briten jetzt noch Paroli. Die beiden setzten sich an die Spitze des Rennens und sorgten für einen packenden Showdown. Froome stürmte davon, als noch 1500 Meter zu fahren waren, und gab alles, um dem US-Amerikaner möglichst viele Sekunden aus dem Kreuz zu leiern. 39 lagen zwischen den beiden, als sie in die Etappe gestartet waren. 17 davon machte Froome gut, aber Van Garderen erwies sich ebenfalls als Meister des Bergaufsprints und wusste den Schaden so zu begrenzen, dass er auf der morgigen Schlussetappe tatsächlich wieder im Maillot Jaune zu bewundern ist. Rechnet man die Zeitgutschriften mit, kommen wir also auf 18 Sekunden, die Van Garderen nun von Froome trennen. 45 Sekunden Rückstand hat der neue Gesamtdritte, Beñat Intxausti (Movistar), der hinter Louis Meintjes (MTN), dem stärksten der frühen Ausreißer, und vor Joaquin Rodriguez (Katusha) ins Ziel kam. Costa ist jetzt Gesamtvierter, Valverde fiel auf den sechsten Gesamtrang noch hinter Simon Yates zurück. Der junge Australier fand nämlich seine zweite Luft und verteidigte das Nachwuchstrikot, obwohl Romain Bardet (Ag2r) vor ihm über die Ziellinie fuhr. Ganz übel erwischte es Vincenzo Nibali (Astana), der sich 3:58 Minuten Rückstand einfing und nun nicht einmal mehr in den Top10 rangiert.

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Die Rundfahrt endet morgen nach 156,5 Kilometern, die im heutigen Zielort Saint-Gervais-les-Bains gestartet werden, mit einer Bergankunft der ersten Kategorie in Valfréjus.





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