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Koblet, Kübler ... Sagan – Neuzugang im Tour de Suisse-Club der elffachen Etappensieger
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18.06.2015

Koblet, Kübler ... Sagan – Neuzugang im Tour de Suisse-Club der elffachen Etappensieger

Info: TOUR DE SUISSE 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Biel/Bienne, 18.06.2015 – Die Tour de Suisse des Jahres 1955 war eine besondere. In Delsberg gewann Hugo Koblet die 2. Etappe, auf der 5. in Locarno war Ferdy Kübler erfolgreich. Für beide war es der elfte und letzte Tagessieg bei ihrer Landesrundfahrt. Ein Rekord, der 60 Jahre bestehen blieb und erst im Jahr 2015 von einem dritten Fahrer erreicht werden konnte. Der Slowake Peter Sagan egalisierte heute die Bestmarke der beiden Schweizer Radlegenden und könnte sie in dieser Woche gar noch komplett entthronen. Zwei Kurven auf dem letzten Kilometer machten das Finale in Biel/Bienne recht anspruchsvoll, was den Fähigkeiten Sagans perfekt entgegenkam. Leader Thibaut Pinot hatte diese Ankunft nicht zu einhundert Prozent im Griff, ließ sich von seinem Verfolger Geraint Thomas fünf Sekunden abluchsen.

Leichteste Strecke der diesjährigen Tour de Suisse
Läppische 1167 Höhenmeter und nur eine einzige kleine Bergwertung, die im Profil zwischen anderen, kaum nennenswerten „Wellen“ verschwand. Am Tag nach der Königsetappe zum Rettenbachferner gönnte man den Fahrern zwischen Wil und Biel/Bienne ein wenig Erholung. Weniger schön waren nur die doch recht lange Distanz dieser 6. Etappe von 193,1 Kilometern und die Tatsache, dass man ins Regenwetter hineinfuhr. Praktisch direkt nach dem Start machten sich der Franzose Axel Domont (AG2R La Mondiale), der Pole Marek Rutkiweicz (CCC Sprandi-Polkowice) und der Slowene Matej Mohoric (Cannondale-Garmin) aus dem Staub. Der Belgier Jérôme Baugnies (Wanty-Groupe Gobert) zeigte gerade noch rechtzeitig eine Reaktion, um sich der Gruppe anschließen zu können, die sich maximal knapp fünf Minuten vom Hauptfeld absetzen durfte. Auf dieser flachsten aller diesjährigen Tour de Suisse-Etappen stellte die Vereinigung der Sprinterteams einen eigentlich unschlagbaren Gegenspieler für die Ausreißer dar. Ein auf eineinhalb Minuten gesunkener Abstand deutete 30 Kilometer vor dem Ziel auf das erwartete Szenario hin. Kurz darauf wagte das Team Movistar einen unorthodoxen Angriff: der gute Zeitfahrer Adriano Malori und Francisco Ventoso begaben sich auf die Verfolgung der Spitzengruppe.

Bennati leistet gute Vorarbeit, Sagan vollendet souverän
Im Feld wurde knapp kalkuliert, an der Zehn-Kilometer-Marke betrug der Rückstand auf das Movistar-Duo 20, auf das Quartett davor 40 Sekunden. Ein Sturz mehrerer Fahrer bremste die Verfolgung zudem für einen Moment. Etixx-Quick Step, BMC Racing und Tinkoff-Saxo brachten aber rechtzeitig wieder Schwung in das Peloton, so dass Malori und Ventoso drei Kilometer vor dem Ziel eingeholt werden konnten und Domont, Rutkiewicz, Mohoric und Baugnies unmittelbar vor der Flamme Rouge gestellt wurden. Die nassen Straßen und zwei 90-Grad-Kurven auf dem letzten Kilometer verhinderten einen klassischen Massensprint, bei dem ein großer Pulk aus Fahrern um den Sieg spurtet. Tinkoff-Saxo hatte sich einen Plan parat gelegt und zog das Feld in die Länge, so dass sich Lücken auftaten. Daniele Bennati führte die vorderste Gruppe durch die beiden Kurven, während sich sein „Chef“ Peter Sagan bis an die dritte Position vorschob. Zwischen den beiden Tinkoff-Fahrern befand sich nur noch Jürgen Roelandts (Lotto Soudal), der auf der 200 Meter kurzen Zielgeraden nicht dieselbe Power entfachen konnte wie Sagan, der mit beeindruckender Leichtigkeit am Belgier vorbeizog und wie auf der 3. Etappe in Olivone den Sieg holte.

Thomas macht fünf Sekunden gegenüber Pinot gut
Die anderen Mannschaften hatten ihre Sprinterzüge im Finale nicht zusammenhalten können, was in vielen Lagern zu Enttäuschungen geführt haben dürfte. Alexander Kristoff (Katusha) und Mark Cavendish (Etixx-Quick Step) traten zwar zum ersten Mal bei dieser Rundfahrt in Erscheinung, schafften es dann aber nur auf die Plätze drei und sechs, dazwischen lagen noch Jean-Pierre Drucker (BMC Racing) und Sagans Helfer Bennati. Der 16. Platz von Arnaud Démare (FDJ) und der 41. von John Degenkolb (Giant-Alpecin) waren mit Sicherheit auch nicht das, was diese sich erhofft hatten. Sagan hingegen ist happy über seinen elften Etappensieg in der Schweiz seit der unvergesslichen Premiere 2011 in Grindelwald, den eingestellten Siegrekord und den wohl kaum noch zu verspielenden vierten Gewinn der Punktewertung in Serie. In der Gesamtwertung geriet die Führung Thibaut Pinots (FDJ) zwar nicht im geringsten in Gefahr, dennoch verlor er durch die Lücken im Feld heute fünf Sekunden gegenüber zwei anderen Top10-Klassierten. Beim Sechsten Jakob Fuglsang (Astana) mag ihn das weniger beunruhigen, doch der Zweitplatzierte, der exzellente Zeitfahrer Geraint Thomas (Sky), verkürzte seinen Rückstand von 47 auf 42 Sekunden, was seine Ausgangssituation für die Entscheidung am Sonntag in Bern leicht verbessert hat.

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Auf der 7. Etappe wird es wieder etwas hügeliger, vier Bergwertungen befinden sich auf der zweiten Steckenhälfte. Die letzten 500 Meter bis zum Ziel sind mit 4% leicht ansteigend, was die Aussichten auf Sagans 12. Tour de Suisse-Etappensieg doch recht gut erscheinen lässt.





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